Kein Urlaub ohne richtige Wanderung! Die Möglichkeiten sind hier an der Küste natürlich etwas beschränkt, weil das Hinterland fast ausschließlich als Weideland für Vieh benutzt wird, viel Auswahl an Wegen gibt es daher nicht. Man könnte natürlich einmal den ganzen Strand von St. Peter-Ording hoch und runter rennen, da käme man auch auf rund 24 Kilometer Wegstrecke aber das ist dann auch vielleicht ein wenig eintönig. Trotz der Einschränkungen habe ich eine entsprechende Vorlage gefunden, die einen gute Gesamteindruck der Gegend um Sankt Peter-Ording bieten sollte. Der Routenvorschlag war allerdings 23 km lang. Egal, ist ja flach hier, sollte hinzubekommen sein. Um es kurz zu machen, am Ende standen knapp über 25 Kilometer auf der Uhr

Die Kontraste in der Landschaft sind hier natürlich gewaltig. Das Hinterland ist landwirtschaftliche Ödnis, Kilometer fressen für die Fitness, aber einen Steinwurf entfernt ist man an der heiligen Nordsee mit all ihren Wundern.

Ich bin die Runde - entgegen der Vorlage - mit dem Uhrzeigersinn gelaufen, was den Vorteil hatte, dass ich das vergleichsweise öde Hinterland zuerst durchwanderte und mir so die Heiligkeiten des Watts und der Nordsee als Highlight für den Schluss aufsparte. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Komischerweise haben mir die 25 Kilometer fast gar nix ausgemacht, ist halt flach hier, das entspricht wohl leistungsmäßig ca. 16-17 Taunuskilometern :-) Die Wanderung war am 06.11.2019


Die Übersicht der Tour


Regen hat es genug gegeben. Die Wiese des Ferienhausgrundstücks stand halb unter Wasser



Los geht es auf dem Deich. Mich hat besonders diese Weite der Küstenlandschaft fasziniert, die ich bislang in dieser Form nicht kannte.



Das Hinterland ist landwirtschaftlich geprägt, wie man sieht. Auffällig sind die "Sturmbäume", so habe ich sie getauft. In Wirklichkeit heißen diese Bäume "Windflüchter" auf Platt "Windlooper" genannt. Typische Küstenfauna



Dann ging es weiter durch Stankt Peter Dorf bis nach Böhl. Ich gebe zu das war der etwas langweilige Teil der Wanderung. Nach etwa 4 öden Kilometern immer der Straße lang, ging es dann endlich rechts ab, durch eine Art Spielzeugwald in Richtung Deich ...



... zum sehr hübschen Böhler Leuchtturm, der durch seine Klinkerbauweise gefällt und sich damit wohltuend von den üblichen rot-weißen Leuchttürmen abhebt. Der Böhler Leuchtturm ist in Betrieb. Leider kam zu diesem Zeitpunkt die Sonne raus, so dass der weitere Weg auf dem zubetonierten Deich etwas nervig wurde. Dennoch gab es schöne Wolkenstimmungen und auch die Fauna direkt an der Küste hinter dem Deich ist sehr schön.



Trotzdem zog ich es vor, den Deich zu verlassen und lieber einen schönen Pfand in Richtung Watt zu laufen.



Das Watt kurz nach Niedrigwasser. Die Tide-Angaben in der App unterschieden sich etwas von den offiziellen Tabellen. Dennoch ist es selbst bei auflaufendem Wasser an dieser Stelle des Watt ungefährlich, weil der höher gelegene Strand sowie einige Düneen immer in unmittelbarer Nähe sind. Man kam sogar problemlos durch einen recht breiten Priel.

Das mit der unendlichen Weite kann ich nur bestätigen. Einfach nur geil. Ist man hier aus dem Taunus bzw. aus den Mittelgebirgen ja nicht gewohnt. Wenn man hier Weite sehen will, muss man erst mal auf einen Berg hinauf rennen ;-)
Haha, ja, das ist wirklich das Klo am Ordinger Nordstrand :-) Ich musste auch zweimal hinsehen. Das Watt direkt bei SPO ist ja ziemlich klein und auch vom Grund her recht fest, so dass man da ganz gut drauf laufen kann. Auch der riesige Strand ist weitgehend sehr fest und nicht so sandig wie z. B. die Strände auf Sylt. Aber stellenweise sinkt man da auch zwei, drei Zentimeter ein, das geht dann schon etwas auf die Knochen. Aber man ist an heiligen Nordsee und da geht dann doch einiges mehr als normal ;-)