Mit den stromfressenden Klimaanlagen ist das so eine Sache. In Spanien ist das z.B. gerade beschlossen worden, dass Minimum 27 Grad gekühlt werden darf. Viele AG schicken gerade ihre Leute ins Homeoffice um Energie zu sparen. Ich lehne die Klimaanlage (noch ab)wäre viel zu teuer. Einen offenen Wohnraum von über 50 qm zu kühlen, ist schwierig. Wo soll außerdem der ganze Strom herkommen. In der Reifenfirma, in der ich 35 Jahre gearbeitet habe, gibt es in ganz vielen Büros immer noch keine Klimaanlage, oder die sind so alt, dass sie nach 5 Tagen über 30 Grad ausfallen. Das Gebäude in dem ich die letzten Jahre saß hat ein Glasflachdach und wir direkt darunter. Spaß pur😱Bin froh, dass ich da nicht mehr hin muss. Aber die Leute an den Heizpressen sind am schlimmsten dran, da sind über 50 Grad. Ich glaube im Moment ist jeder froh, der Nachtschicht hat.
Ich lass mir da gar nichts vorschreiben. Ich bin vorgeschädigt mit Herzproblemen!!! Ich kühle so viel ich muss... Und da ich eh nur 24ct pro KW/h zahle... Wer eben so blöd war und den Anbieter immer wieder gewechselt hat, hat jetzt eben die A-Karte. Bei den Stadtwerken habe ich bis spätestens 31.12.2023 23:59:59.9999999 noch diesen Preis GARANTIERT. Und knapp 50% von dem Strom sind aus erneuerbaren Energien... Und da ich anderweitig sowieso viel Strom spare, ist das bei mir Peanuts. Wenn das NUR im öffentlichen Sektor gemacht wird, ist das ja ok. Aber beim Arbeitsplatz bin ich bei 27 Grad Arbeitsunfähig.
Was GFS da ab nächster Woche präsentiert, ist echt der blanke Horror. Kachelmann schreibt, dass sich das anbahnt und die anderen Modelle sich langsam angleichen 🙄. Schaut euch das mal bei Kachelmann an, in den Schritten bis zum 19.8.😠😠😠😠. Ist zwar weit hin, aber ich fürchte dass wird so kommen. Vor allem über eine ganze Woche oder länger.... Ich mag nicht mehr.
Zitat von Winterfan im Beitrag #1043Was GFS da ab nächster Woche präsentiert, ist echt der blanke Horror. Kachelmann schreibt, dass sich das anbahnt und die anderen Modelle sich langsam angleichen 🙄. Schaut euch das mal bei Kachelmann an, in den Schritten bis zum 17.8.😠😠😠😠
Wo schreibt er das?! Ich halte das für absoluten Schwachsinn. Das Modell rechnet seit MONATEN NUR so etwas, und eingetreten ist es in DER extremen Form nie!
Ich hoffe ja auch sehr, dass sich das noch abwenden lässt. Hab das in seiner Twitter - Meldung gelesen und dann auf der XL Vorhersage das GFS angeschaut, das geht nun bis 19.8. Es ist aber leider so, dass diese eingefahrene Lage sich immer wieder regeneriert und von neuem diesen immer gleichen Scheißdreck zu uns bringt.
Zitat von Winterfan im Beitrag #1045Ich hoffe ja auch sehr, dass sich das noch abwenden lässt.
Ach, hier geht es "nur" um die nächste Hitzewelle. Nicht speziell um GFS. Das Modell nimmt momentan keiner mehr ernst. Die nächste Hitzewelle kommt so oder so. Das lässt sich nicht abwenden... Nur glaube ich nicht, dass sie ewig andauern wird und bis zu 40 Grad bei mir erreicht wie GF-Spinner das prognostiziert.
Bereits jetzt 27 Grad (gemessen um 10:30) bei mir an der offiziellen DWD-Station. Ich denke mal, dass das heute 36 Grad werden. Vorhergesagt sind knapp 32... Und morgen sind 34 angesagt, denke aber es könnten 40 werden... Mittlerweile denke ich, dass wir nächstes Jahr die 50 Grad knacken werden.
Oh weh, das kann man sich echt nicht vorstellen. Aber es wird sicher von Jahr zu Jahr immer neue Temperaturrekorde geben. In den 60-80ziger waren 30 Grad schon viel. Die gab es mal an ein paar Tagen und da hat man schon gejammert. Was heutzutage abgeht, ist nur noch Dama
Zitat von Winterfan im Beitrag #1043Was GFS da ab nächster Woche präsentiert, ist echt der blanke Horror. Kachelmann schreibt, dass sich das anbahnt und die anderen Modelle sich langsam angleichen 🙄. Schaut euch das mal bei Kachelmann an, in den Schritten bis zum 19.8.😠😠😠😠. Ist zwar weit hin, aber ich fürchte dass wird so kommen. Vor allem über eine ganze Woche oder länger.... Ich mag nicht mehr.
Das stimmt. Sowohl GFS als auch ECMF und GEM deuten eine kommende Hitzewelle von ungefähr 7-8 Tagen ab circa 11. August an. Ich bin überzeugt, dass es so kommt, bislang stehen die Läufe aber (noch) nicht auf totaler Brüllhitze, aber über 30°C ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Allerdings vermute ich sehr stark, dass das nun in Anbetracht der fortschreitenden Jahreszeit die letzte echte Hitzewelle sein wird. Danach vermute ich höchstens noch einzelne Hitzepeaks. Diese kommende Hitzewelle sehe ich quasi als "das große Finale" an. Das ist meine Meinung.
Zitat von Regenwetter im Beitrag #1028Da kann einem echt Angst und Bange werden ... Das hätte ich für diesen Sommer ehrlich gesagt in der Form nicht erwartet, eher für 2023 ... Ich will gar nicht wissen, was das erst nächstes Jahr gibt.
Ja, es ist wirklich beängstigend wie eingefahren die abstrus heisse Grosswetterlage ist und sich immer wieder regenerieren kann. Fast ohne Limit was die Temperaturen angeht. Der gestrige Hauptlauf 0z von GFS spielte im UGKB für den 16. August mal mit dem 40er in Dänemark. Sowas hatte GFS Anfang Juli für 2 Wochen später ja auch mal für den Südosten im England drin. Das Hässliche daran ist ja dass der 40er in Dänemark physikalisch möglich wäre unter den richtigen Bedingungen und solche Extremlösungen spuckt GFS auch immer mal wieder aus auch wenn es nicht oft eintrifft. Im April sah es ja noch einigermassen gut aus aber dann hat es gekippt Richtung totaler sich regenerierender Albtraum.
Die Theorie mit dem warmen N-Atlantik der die Hochs dort stützt und sich dort somit eher weniger stationäre Tiefs mit resultierender Südströmung Richtung ME tummeln, kann man in die Tonne kippen; ausser es wäre die berühmte Ausnahme die die Regel bestätigt. In den letzten Jahren seit 2015 traf dieser grobe Indikator (kalter Fleck im Mai => Hitzesommer in ME) meiner Meinung nach noch zu, aber diesmal wurde die Regel komplett überfahren, ebenso mögliche (zugegeben schwache) Analogie-Muster wie die negative IOD-Anomalie aus früheren Zeiträumen.
Mir geht aber das aufgeheizte westliche Mittelmeer (Anomalie von +3-4 Grad), wo sich der Hitzekeil immer wieder halten kann, nicht mehr aus dem Kopf. Einerseits ist die Aufheizung des westlichen Mittelmeers natürlich klar wenn die Sonne hochdruckbedingt pausenlos dort draufballert, andererseits kann ich mir auch vorstellen (ich weiss aber nicht wie) dass die warmen SSTs im Mittelmeer über einen Feedback-Prozess den Hitzekeil dort stützen könnte. Das ist aber nur laut gedacht ;-) Ich habe dazu relativ lange recherchiert aber nicht viel gefunden.
Wie auch immer, die saisonalen Modelle behielten in deren extremen aber ziemlich einstimmigen Mai-Prognose für den Sommer Recht. Soviel kann man jetzt schon sagen auch wenn der August noch aussteht.
Wir können nur hoffen dass wir irgendwie aus dieser sich regenerierenden Scheisse rauskommen, egal wie. Der Sommer ist in West/Mitteleuropa keine Jahreszeit mehr sondern nur noch eine Bedrohung für Mensch und Umwelt.|addpics|w6x-a9-a40d.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Es gibt, ganz klar, einen Twitter-Account über die Dürre. Wenn man da die Tweets liest, wird einem die Katastrophe, die wir haben, erst bewusst. Die Dürre geht immer weiter und die Hitze auch. Da die Böden total ausgetrocknet sind, können sie keine Luftfeuchtigkeit abgeben, keine Luftfeuchtigkeit führt dazu dass keine Tiefs sich bilden können und somit ist der Kreislauf immer der Gleiche. So wird es weit bis in den Spätherbst gehen. Die hohen Temperaturen sind das Eine, aber der fehlende Regen ist die eigentlich größte Katastrophe.
Cube, du hattest doch uns mal im Mai oder Juni ein Rossy-Muster gezeigt, das zwangsläufig zu eingefahrenen Wetterlagen führt? Die Hochs und Tief verhalten sich somit quasi-stationär. Ich denke, dass diese einzementierte Wetterlage damit stark zusammenhängen könnte. Wenn auf der Nordhemisphäre natürlich nur drei Rossy-Wellen sind, und sich die Hochs und Tiefs quasi-stationär verhalten, wie um alles in der Welt soll es dann zu einem Wetterumschwung kommen? Im Leben nie! Circa gegen Mitte August sammelt sich am Nordpol wieder mehr Kaltluft, was die Tiefs dort erstarken lässt, eventuell können wir dadurch auf etwas mehr Tiefdruckaktivität und einem etwas schnelleren Jetstream hoffen? Das wird aber vermutlich erst Ende August passieren.
Zitat von Autumn im Beitrag #1052Cube, du hattest doch uns mal im Mai oder Juni ein Rossy-Muster gezeigt, das zwangsläufig zu eingefahrenen Wetterlagen führt? Die Hochs und Tief verhalten sich somit quasi-stationär. Ich denke, dass diese einzementierte Wetterlage damit stark zusammenhängen könnte. Wenn auf der Nordhemisphäre natürlich nur drei Rossy-Wellen sind, und sich die Hochs und Tiefs quasi-stationär verhalten, wie um alles in der Welt soll es dann zu einem Wetterumschwung kommen? Im Leben nie! Circa gegen Mitte August sammelt sich am Nordpol wieder mehr Kaltluft, was die Tiefs dort erstarken lässt, eventuell können wir dadurch auf etwas mehr Tiefdruckaktivität und einem etwas schnelleren Jetstream hoffen? Das wird aber vermutlich erst Ende August passieren.
Diese quasi-resonante Amplifikation mit der Stationarität der Hochs/Tiefs tritt ja nicht permanent während des Sommers auf sondern nur unter bestimmten Bedingungen, u.a. wenn die double jets auftreten und/oder wenn die Rossbywellen ein Muster grösser als 5 oder 6 aufweisen. Bei einem 6er oder 7er Muster trifft die Hitze sehr häufig Westeuropa, bei einem 5er Muster die Osteuropäer. Für morgen Donnerstag könnte man sogar ein 5er Muster ausmachen (unten). Es ist kein exaktes Konzept sondern vielmehr eine grobe Richtschnur mit welcher gleichzeitige Hitzeextreme rund um die N-Hemisphäre einigermassen plausibel erklärt werden können.
(c) tropicaltidbits.com
Mit aus der Scheisse rauskommen meinte ich natürlich auch nicht einen kompletten Wetterumschwung im August, sondern vielmehr eine Entschärfung in dem Sinne dass uns trotz überwältigender Hochdruckdominanz und der Gluthitze zwischendurch mal eine Pause von der Dauerhitze durch möglicherweise glücklich zu liegen kommende Höhentiefs gegönnt sein werden könnte. Westdrift und dergleichen ist natürlich im westeuropäischen August unmöglich. Aber ich bin natürlich mit dir einverstanden dass sowas wie eine Änderung der Grosswetterlage erst möglich wird wenn sich der troposphärische Polarwirbel im Laufe des Septembers wieder verstärkt und dessen Tiefdruckausläufer wieder etwas mehr Gegenwehr zum Hochdruckbollwerk leisten könnte.
Rein emotionslos und nüchtern betrachtet müsste man deshalb sagen dass man vor Anfang September keine grosse Änderung der aktuellen Lage erwarten sollte. Trotzdem habe ich meine Hoffnung noch nicht ganz begraben bzgl der oben erwähnten Höhentiefs. Irgendeine Hoffnung muss man ja auch noch haben ;-)|addpics|w6x-aa-59da.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Das, was dazu führt, dass sich diese abartige Wetterlage immer wieder regeneriert ist meiner Meinung nach der schwache Polarfrontjetstream. Da sich die Arktis immer stärker erwärmt, wird der Temperaturunterschied zum Äquator immer kleiner. Daraus folgt, dass der Wettermotor Jetstream immer langsamer läuft und sich diese ekelhaften stationären Muster bilden. Diese kranke Wetterlage wird sich erst auflösen, wenn die Arktis dank sinkendem Sonnenstand genug abgekühlt ist, dass der Jetstream wieder richtig Fahrt aufnehmen kann. Wann das sein wird steht natürlich in den Sternen. Wahrscheinlich nicht vor Mitte September oder Anfang Oktober, wenn sich der Polarwirbel so langsam aufbaut.
Dazu kommen dann noch die Meerestemperaturanomalien und die fehlende Bodenfeuchtigkeit, die dafür sorgen, dass sich der verfluchte Hochdruckdreck immer wieder über Mitteleuropa positioniert.
Ich fürchte, dass wir, mit zunehmender Erwärmung der Arktis, diese Muster ab jetzt jedes Jahr sehen werden und es sich jedes Jahr eher einstellen und immer später wieder auflösen wird. Wenn wir mal Glück haben, sind der Winter und das Frühjahr feucht genug, dass wir auf der Tiefdruckseite landen. Aber dann müssen wir mit Überschwemmungen rechen.
Egal, wie man es dreht und wendet, gemäßigte oder gar kühle Sommer wir es in der Form nur noch sehr selten geben und hat es auch schon lange nicht mehr gegeben. In Deutschland war der letzte Sommer der im Mittel unter dem Mittelwert der Referenzperiode 1960 - 1990 lag, der Sommer 1987! Alle anderen Sommer waren seitdem zu warm bis viel zu warm.
Die Hohentiefs sind ein sehr guter Punkt. Auf einen kompletten Wetterumschwung zu hoffen, wäre utopisch, aber alleine der sinkende Sonnenstand mildert die Brüllhitze schon mal so ab ungefähr Mitte August ab. Die kommende Hitzewelle ab dem 10. August scheint schon etwas "milder" zu sein als diese hier. Aktuell werden 30-32°C in Aussicht gestellt, was angesichts der derzeitigen BRÜLLHITZE schon ein kleiner "Fortschritt" ist. Aber genau wie du beschreibst, Cube, genau darauf liegt meine Hoffnung auch, auf die sich ansammelnde Kaltluft am Nordpol und eventuell ziehen wir ja mal den Joker mit den Höhentiefs.
Zumindest ist jetzt schon so ganz grob Pi mal Daumen absehbar, was noch auf uns zukommt und auch das empfinde ich persönlich schon sehr tröstend. Da bereits August ist, ist auch schon ungefähr ganz weit im Glaskugelbereich Licht am Ende des Tunnels absehbar.
Zitat von Eisbär im Beitrag #1054Das, was dazu führt, dass sich diese abartige Wetterlage immer wieder regeneriert ist meiner Meinung nach der schwache Polarfrontjetstream. Da sich die Arktis immer stärker erwärmt, wird der Temperaturunterschied zum Äquator immer kleiner. Daraus folgt, dass der Wettermotor Jetstream immer langsamer läuft und sich diese ekelhaften stationären Muster bilden. Diese kranke Wetterlage wird sich erst auflösen, wenn die Arktis dank sinkendem Sonnenstand genug abgekühlt ist, dass der Jetstream wieder richtig Fahrt aufnehmen kann. Wann das sein wird steht natürlich in den Sternen. Wahrscheinlich nicht vor Mitte September oder Anfang Oktober, wenn sich der Polarwirbel so langsam aufbaut.
Dazu kommen dann noch die Meerestemperaturanomalien und die fehlende Bodenfeuchtigkeit, die dafür sorgen, dass sich der verfluchte Hochdruckdreck immer wieder über Mitteleuropa positioniert.
Ich fürchte, dass wir, mit zunehmender Erwärmung der Arktis, diese Muster ab jetzt jedes Jahr sehen werden und es sich jedes Jahr eher einstellen und immer später wieder auflösen wird. Wenn wir mal Glück haben, sind der Winter und das Frühjahr feucht genug, dass wir auf der Tiefdruckseite landen. Aber dann müssen wir mit Überschwemmungen rechen.
Egal, wie man es dreht und wendet, gemäßigte oder gar kühle Sommer wir es in der Form nur noch sehr selten geben und hat es auch schon lange nicht mehr gegeben. In Deutschland war der letzte Sommer der im Mittel unter dem Mittelwert der Referenzperiode 1960 - 1990 lag, der Sommer 1987! Alle anderen Sommer waren seitdem zu warm bis viel zu warm.
Ganz genauso ist es. Ich hoffe es regnet am Donnerstag auf Freitag mehr als gedacht, damit wieder etwas Feuchtigkeit in's Spiel kommt...
Leider bilden sich wegen der geringen Feuchte auch keine Hitzegewitter. Zumindest keine, die ordentlich Regen mit sich bringen. Und wenn es dann doch mal unerwartet Gewitter gibt, verharren die an einer Stelle und bringen oft Unwetter 😱😱😱
Zitat von Gery im Beitrag #1036Kann leider nur schlimmer werden, wenn man sich ansieht, was sich global so alles abspielt ... der Regenwald im Amazonasgebiet verringert sich fortlaufend, Jahr für Jahr brennen zig Hektar Waldflächen, Unmengen vom gespeicherten CO2 werden ungehindert freigesetzt, massive Gletscherschmelze in den Alpen, die Versiegelung der Böden nimmt ein erschreckendes Ausmaß an, ... Ob sich auf den niedergebrannten Waldflächen wieder ein Wald entwickelt, ist möglich, aber es wird viel mehr Zeit in Anspruch nehmen als bisher. Wenn es nicht ausreichend regnet, dann ist es ein Problem. Ziemlich frustrierend das Ganze und es macht einen nachdenklich, wenn man sich Gedanken darüber macht ...
Stichwort alpine Gletscherschmelze: Juli 2022 ist zwar noch nicht vorhanden beim climatereanalyzer aber mal ein kurzer Blick auf die Anomalie der Nullgradgrenze von Januar-März (links) und April-Juni (rechts) für 2022. Es ist natürlich nicht überraschend aber trotzdem ziemlich eindrücklich: Während Januar-März lag diese über den Alpen zwischen +300 bis +400m höher, und während April-Juni bei über +400m. Wäre die Skala der Höhen-Abweichung nicht im Holozän steckengeblieben so würde man vielleicht sogar noch eine Anomalie von +500m sehen.
(c) climatereanalyzer.org
Das sind Anstiege der Nullgradgrenze von ca +400 bis +500 m. Schweizer Klimaszenarien (CH2018) rechnen mit +400 bis +650 m bis Mitte Jahrhundert (https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/a...gradgrenze.html). Wir sehen dieses Jahr also ungefähr das was bis Mitte Jahrhundert erwartet wird, einfach etwas früher.
Und der Juli 2022 ist noch gar nicht berücksichtigt.|addpics|w6x-ab-9815.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Diese quasi-resonante Amplifikation mit der Stationarität der Hochs/Tiefs tritt ja nicht permanent während des Sommers auf sondern nur unter bestimmten Bedingungen, u.a. wenn die double jets auftreten und/oder wenn die Rossbywellen ein Muster grösser als 5 oder 6 aufweisen. Bei einem 6er oder 7er Muster trifft die Hitze sehr häufig Westeuropa, bei einem 5er Muster die Osteuropäer. Für morgen Donnerstag könnte man sogar ein 5er Muster ausmachen (unten). Es ist kein exaktes Konzept sondern vielmehr eine grobe Richtschnur mit welcher gleichzeitige Hitzeextreme rund um die N-Hemisphäre einigermassen plausibel erklärt werden können.
Mit aus der Scheisse rauskommen meinte ich natürlich auch nicht einen kompletten Wetterumschwung im August, sondern vielmehr eine Entschärfung in dem Sinne dass uns trotz überwältigender Hochdruckdominanz und der Gluthitze zwischendurch mal eine Pause von der Dauerhitze durch möglicherweise glücklich zu liegen kommende Höhentiefs gegönnt sein werden könnte. Westdrift und dergleichen ist natürlich im westeuropäischen August unmöglich. Aber ich bin natürlich mit dir einverstanden dass sowas wie eine Änderung der Grosswetterlage erst möglich wird wenn sich der troposphärische Polarwirbel im Laufe des Septembers wieder verstärkt und dessen Tiefdruckausläufer wieder etwas mehr Gegenwehr zum Hochdruckbollwerk leisten könnte.
Rein emotionslos und nüchtern betrachtet müsste man deshalb sagen dass man vor Anfang September keine grosse Änderung der aktuellen Lage erwarten sollte. Trotzdem habe ich meine Hoffnung noch nicht ganz begraben bzgl der oben erwähnten Höhentiefs. Irgendeine Hoffnung muss man ja auch noch haben ;-)
Zu den vielen korrekten Argumenten kommt meiner Meinung nach auch noch eines hinzu. Der schwächer werdende La Nina Effekt. La Nina führt ja bekanntlich zu einer leichten globalen Abkühlung. Vergleicht man nun die Geopotentialkarten vom heutigen Tag mit dem gleichen Tag im letzten Jahr, fällt eindeutig auf, dass es letztes Jahr mehr grüne und vor allem gelbe Flaschen gab. Das bedeutet ein geringeres Geopotential auf der Nordhalbkugel, was - vereinfacht gesagt - mehr kühlere Luft bedeutet. Dazu kam, dass die Flatschen ziemlich oft sehr günstig für uns lagen und uns so vergleichsweise kühle Temperaturen und auch Regen brachten. da war natürlich auch einiges an Glück dabei. Mit abnehmenden Sonnenstand sinkt natürlich das Geopotential langsam wieder und es bestehen ab Ende August, Anfang September wieder Chancen, dass wir auch mal ein Trögchen oder abtropfendes Tief oder sowas abbekommen, vielleicht sogar mal eine atlantische Front. Es ist ja nicht so, dass im Juni und Juli keine gekommen wären, sie kommen aber nicht gegen das Hochdruckbollwerk an. Aktuell steht ja für Freitag mal wieder eine vor der Tür. Aber auch die wird wieder abglitschen und nur dem Norden und nördlichen Westen eine spürbare Abkühlung bringen. Je weiter südlich man geht, desto geringer fällt die Abkühlung aus. Nachhaltig ist so oder so alles nicht und das Spielchen beginnt von vorne. Die Omega-Fantasien für Mitte August der Modelle lasse ich jetzt mal außen vor. :-P Denn dieses Damoklesschwert schwebt ja ständig über uns ... und kann uns natürlich auch im Spätsommer und Frühherbst die Hölle auf Erden bescheren, wie man im Terror September 2016 gesehen hat oder im Terror Oktober 2018 ...
----------------- "I've always been mad, I know I've been mad, like the most of us...very hard to explain why you're mad, even if you're not mad..." (Pink Floyd)
Die Prognosen werden bei uns ständig hochkorrigiert. Am Samstag bekommen wir mal eine kleine "Abkühlung" mit 28°C, danach geht´s weiter mit 30°C+x bis mindestens 17. August!!! GRAUENHAFT!!!
Der schlimmste Sommer seit 2003! Bei uns wird dieser Sommer sicherlich auf Platz 2 landen, wenn nicht sogar 2003 toppen.