Durch das Brunnthal zum Bremhof und zurück nach Laudenbach
Samstag. Es ist früher Morgen, der Schnee von gestern ist (leider) weg geschmolzen, aber es verspricht ein schöner bewölkter Tag zu werden. Also was gibt es besseres als diesen mit einer Wanderung zu krönen. Daher rein in die Gummistiefel und ab in den, ach nöö warum immer längere Strecken fahren? Heute bleiben wir in der Gegend und fahren ins 8 km entfernte Laudenbach. Etwa 100 m nach dem Ortsausgang, Richtung Vielbrunn stellen wir auf einem Wanderparkplatz das Auto ab. Es ist 9.30 Uhr.
Wir laufen vom Parkplatz einen kleinen steilen Waldweg hinunter und kommen auf den Weg der uns nach Brunnthal führt. Links von ihm fließt der Laudenbach. Ich mache gerade ein Foto, da kommt ein älterer Mann mit seinem Hund um die Ecke. Wir grüßen und er freut sich richtig mit uns ins Gespräch zu kommen. Ja, hier um die Ecke habe er einen Stall mit ein paar Schafen und er komme jeden Tag hierher um die Tiere zu versorgen. Auch Hühner hätte er mal gehabt, aber 7 davon habe ein Marder getötet ("die fressen sie nicht, die saugen ihnen nur das Blut aus") und zwei hätte sich ein Habicht geholt. Den Hahn habe er dann verschenkt und die Hühner aufgegeben. "Wemma Tiere am Waldrand hält, muss mer halt mit so was reschne". Wir gehen noch ein paar Meter gemeinsam durch den Wald, dann biegt er mit seinem Hund zum Schafstall ab.
Wieder allein laufen wir weiter Richtung Brunnthal. Rechts führt ein kleiner Pfad bergauf und mündet in eine schmale geteerte Straße, die so eng ist, dass zwei Autos nicht aneinander vorbeikommen. Nach ein paar Minuten sehen wir das "Ortsschild" von Brunnthal. Es ist wie eine Zeitreise. Wäre die kleine geteerte Straße nicht würde es mich nicht wundern, wenn hinter uns plötzlich eine Postkutsche auftauchen würde.
1432 wurde die Siedlung erstmals als "Brontall" urkundlich erwähnt und gehörte seit 1806 zum Großherzogtum Hessen.
Brunnthal besteht aus zwei Häusern, die auch noch ein gutes Stück voneinander entfernt sind. Das erste Haus ist ein Bauernhaus mit dazu gehörenden Nebengebäuden, eine sog. "Hofreite". Auch ein kleiner Weiher trägt zur romantischen Atmosphäre bei.
Das zweites Haus ist das ehemalige Löwenstein-Wertheimsche Forsthaus. Hier handelt es sich um ein zweistöckiges Fachwerkwohnhaus mit Krüppelwalmdach aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit einer zugehörigen Fachwerkscheune gleichen Alters. In der Umgebung des Forsthauses befindet sich auch eine Forellenzucht. Während ich mir die Becken betrachtete, ist tatsächlich ein Fisch hoch gesprungen. Leider war es mir nicht möglich ein Foto zu machen.
Wir verlassen Brunnthal, der Weg geht jetzt sehr steil bergauf. Oben angekommen biegen wir rechts ab und treffen bald auf die Alte Laudenbacher Straße, die in östlicher Richtung zum Bremhof führt. Teilweise lichtet sich der Wald und man hat einen schönen Blick auf die Umgebung.
Wir laufen aus dem Wald heraus und sehen in einiger Entfernung den Bremhof.
Nachdem ich ein paar Fotos gemacht habe, biegen wir am Wanderparkplatz links ab. Es geht jetzt einige Kilometer geradeaus durch den Wald. Hier soll es auch einmal Hügelgräber gegeben haben, doch ist nichts davon zu sehen.
Wir laufen weiter auf dem "Grenzweg", der sich zunächst auf der Höhe entlang schlängelt und angeblich auch schon von römischen Soldaten genutzt wurde. Dann geht es wieder bergab Richtung Laudenbach. Nach knapp 4 Stunden sind wir wieder am Parkplatz.
Wieder einmal wunderschöne Bilder von dir. Besonders die Gegend um Brunntal ist richtig urig, dein Vergleich mit der Zeitmaschine ist durchaus passend, bei dem Traumwetter sowieso. Wenn man sich das so anschaut, wird man richtig neidisch auf die Menschen, die dort leben dürfen. Die meisten Menschen zieht es in die hektischen und überbevölkerten Städte, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. So eine Einsiedlerecke irgendwo mitten im Wald, wo sich keiner hin verirrt, würde ich definitiv bevorzugen :-) Den Odenwald werde ich demnächst unbedingt aufsuchen müssen, eine tolle Landschaft, die ich leider nur aus dem Auto heraus kenne. Einmal bin ich abseits der großen Straßen, sozusagen querfeldein, durch den Odenwald gefahren und da auch teilweise über Straßen gefahren, die so ähnlich aussahen, wie auf deinen Bildern. Bei uns hier gibt es so was eigentlich gar nicht, auch im hintersten Taunus nicht. Aber ich habe jetzt Urlaub und demnach Zeit, ausgiebig zu wandern und da steht der Odenwald auch auf dem Plan.
Ich war gestern zusammen mit Micha auch ein wenig wandern (naja wir waren knapp über 5 Stunden unterwegs ;-)) und haben sogar eine neue Burg "erobert". Ich werde heute Abend den entsprechenden Bericht posten, jetzt zieht es mich schon wieder raus. Ist für unsere Verhältnisse halt Traumwetter, da kann ich auch die mal wieder viel zu warmen 8 Grad hier ertragen ;-)
----------------- "I've always been mad, I know I've been mad, like the most of us...very hard to explain why you're mad, even if you're not mad..." (Pink Floyd)
Genau so geht es mir auch. Ein kleines Häuschen am Waldrand. Das wärs. Allerdings an einem einsamen Waldrand. Ohne viel Volk, das am WE vorbei lärmt. Je weiter man sich vom Einzugsgebiet Frankfurt entfernt, desto ruhiger wird es. Das merkt man bei uns in der Gegend gravierend. Besonders Orte, die direkt an der B 469 liegen sind sehr beliebt bei Berufstätigen, die in Ffm, DA, OF oder auch Aschaffenburg arbeiten. Da ist dann natürlich auch mehr los. Ich habe morgen und übermorgen frei und will auf jeden Fall mindestens an einem von den beiden Tagen wandern.
"Es gibt für den Menschen keine Freiheit, solange seine Angst vor dem Tod nicht überwunden ist." Albert Einstein
Ich wollte heute eigentlich den Wanderbericht von der Burg Ardeck posten. Aber bei dem Wetter heute hat mich nichts im Haus gehalten. Nun, aus einer kleinen Nachmittagsrunde ist am Ende eine 12 km Wanderung geworden. Da kann ich dann gleich 2 Wanderungen posten ^^
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Täler sind nicht meine bevorzugte Gegend, Stefan kennt das schon ^^ Wobei sich die Frage nach dem Warum stellt. Ich denke, ich habe zu viel negative, undeutliche Gefühlsschatten aus der Kindheit was das angeht. Täler, das bedeutete (natürlich im Wandersommer ...): Aus dem herrlich dunklen Wald heraus und in die glühende Bratofenhitze. Satirisch könnte man auch sagen, dass Friesen keine Täler kennen, da es dort keine Berge gibt. Berge sind ja schon unnatürlich. Aber Täler? Antinaturlich ;-)
Ich gebe jedoch zu, dass deine Bilder ein Tal abbilden, das optisch aufgebrochen und sehr abwechslungsreich ist oder wie man so sagt "romantisch". In der richtigen Jahreszeit jetzt ist gottlob ja auch Wasser vorhanden.
Ich meide ja zumeist Begegnungen mit Menschen, weil sie meine innere Ruhe und das kontemplative Hineinversetzen in die Natur stören, aber manchmal ergeben sich mit den richtigen Leuten interessante Gespräche. Wobei die Geschichte um die "Vampirmarder" schon absolut genial ist. Das hat was. Man begegnet einem Greis im Odenwald, der bei düsterem Wetter von Vampirmardern berichtet. hahaha herrlisch!
4 Stunden sind aber schon mal ordentlich würde ich sagen! Sehr schön das Wetter und den kupferfarbenen "Friesenwinter" ausgenutzt. So lässt sich's wandern und leben!
--------- "In der Einsamkeit frisst der Einsame sich selbst auf, in der Vielsamkeit fressen ihn die vielen. Nun wähle." (Friedrich Nietzsche)
Haha, du schreibst hier einen Kommentar, während ich zur gleichen Zeit auf deiner Seite Schattenwanderer unterwegs war. Ich mag Täler auch nur bei "richtigem" Wetter. Bei Sonnenschein käme ich mit Sicherheit nicht auf die Idee da rumzulaufen. (Wobei ich bei Sonne überhaupt nicht rumlaufe, sondern in einem abgedunkelten Zimmer auf den Untergang derselben warte). Menschen meide ich bei Wanderungen wo es nur geht. Höre oder sehe ich da kommt jemand, verschwinde ich meist im Dickicht. Aber der alte Mann mit seinem gut erzogenen Hund, da mache ich dann auch mal eine Ausnahmen. Vor allen Dingen bei älteren Menschen. Die haben oft soviel Lebensweisheit und wenn sie von alten Zeiten erzählen höre ich sehr gerne zu.
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lol sehr schön. Die Wandersüchtigen auf voyeuristischen Pfaden bei den Touren des anderen ^^ So muss das sein. Ansonsten kann ich dir nur zustimmen, auch was die Menschenkontakte angeht und die Einschätzung älterer Menschen. Ist mir ja bei der Burg Rodenstein auch passiert ;-) Wobei ich festgestellt habe, dass sich die Hessen und die (als schweigsam völlig verkannten) Friesen sehr ähneln: Da kann man lockere Sprüche raushauen und die gehen sofort pointiert darauf ein, dass man mit breitem Grinsen weitermarschiert. Das erlebt man in NRW beispielsweise nicht. Herrliche und in Deutschland einzigartige Mentalitäten.
Wenn jemand kommt, verschwinde ich auch immer auf Nebenwege hahaha Menschen stören einfach letztlich bei der Kontemplation und Naturerfahrung. Ganz schlimm finde ich das sofetische "Rudelwandern" von brüllenden Deppen, die zwar laufen, aber nichts von der Natur und den Wundern mitbekommen. Zu zweit ist es auch immer eine schöne Erfahrung, wenn man echte Menschen wie den Stefan neben sich hat. Aber es ist eine völlig andere Sache ob man ganz allein unterwegs ist oder nicht allein.
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Kalt- und Regenwetterforum
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12.01.2019 19:32 (zuletzt bearbeitet: 13.01.2019 18:21)
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