Von Eschau zur Burgruine Wildenstein und über Unteraulenbach und Hesselsmühle zurück.
Der heutige Tag verspricht schön diesig und bewölkt zu werden. Also ab in die Gummistiefel und Richtung Eschau im Spessart. Wir sind früh unterwegs. Zwar ist bei diesem Traumwetter nicht zu befürchten irgendwelchen lärmenden Sofetenhorden übern Weg zu laufen, aber es ist schließlich Sonntag und da kann es gut passieren, dass doch die ein oder andere Wandergruppe durch den Wald trabt.
Wir stellen das Auto am Friedhof ab, dort ist auch der Wegweiser. Es ist 8.30 Uhr.
Wir gehen ein kurzes Stück einen geteerten Weg entlang, aber bereits nach ca. 200 m biegen wir nach rechts in den Wald ein.
Dann geht es nur ganz leicht ansteigend Richtung Burg. Nach ca. 45 Minuten sind wir dort. Die Burgruine Wildenstein ist die einzige erhaltene Burganlage im inneren Spessart und wir verbringen dort natürlich eine recht lange Zeit. Es ist schon Jahre her, dass ich das letzte Mal hier gewesen bin. Auch hier sind offensichtlich Restaurierungsarbeiten im Gange. Es ist nichts abgesperrt, aber es stehen kleinere Baugerüste herum.
Wir verlassen die Burg und laufen nun Richtung Unteraulenbach. Es ist still, nur Vögel sind zu hören und vor allen Dingen dringt das Klopfen des Spechts an unser Ohr. Klar der darf hier mit Spessart als Namensgeber natürlich nicht fehlen. Der Waldweg den wir gehen, wäre ohne Markierung nicht zu finden.
An der nächsten Biegung wird der Weg wieder etwas breiter, aber wir laufen weiterhin über mit Blättern übersätem Waldboden. Kein Schotter, der die Füße der Wanderer quält.
Es geht aus dem Wald heraus, vorbei an Wiesen. Schon sieht man ein paar Häuser, die zum Weiler Unteraulenbach gehören. Wir laufen auf einem nicht geteerten Weg durch den Ort, kein Mensch ist zu sehen. Ahh, da ist die Markierung.
Nun müssen wir ein paar Meter eine Straße entlang, kein Auto nicht mal ein Radfahrer oder Wanderer ist zu sehen. Wir biegen von der Straße links in einen Feldweg ab, der an einem kleinen Bächlein entlang führt, das wir über eine alte Sandsteinbrücke ohne Geländer überqueren
Die Gegend ist schön, auch wenn wir nicht mehr durch den Wald laufen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber. Oberhalb führt die Straße entlang und man hört auch das ein oder andere Auto. Der Weg führt aber jetzt leicht nach links weg von der Straße. Und da an der Straße entlang auch viele Bäume stehen, ist bald kein Autolärm mehr zu hören. Der kleine Bach begleitet uns aber weiterhin.
Bald taucht auf der rechten Seite die Hesselsmühle auf. Nun sind es noch ca. 1,5 km nach Eschau. Wir kommen an einem Sandsteinkreuz vorbei. Es ist recht neu, wir vermuten, dass das Original wohl nicht mehr restauriert werden konnte und deshalb ersetzt wurde.
Wir gehen weiter und stellen mit Entsetzten fest, dass wir nur an einer sehr befahrenen Straße entlang laufen müssen bis Eschau. In einiger Entfernung sehen wir am Berg die Kirche an deren Friedhof wir geparkt haben. Kurzentschlossen biegen wir in einen Feldweg ab, laufen rauf bis zum Waldrand und gehen ein Stück den gleichen Weg, den wir am Anfang genommen haben, zurück zum Ausgangspunkt.
Und wieder eine traumhaft schöne Burg, dieses Mal Burg Wildenstein im Spessart. Wieder ein Eintrag mehr in der Wander-todo-Liste. Obwohl man da ja schon gar nicht mehr durchblickt mit der Wildenburg, die ja eigentlich Burg Wildenberg heißt und jetzt der Burg Wildenstein ... Hä? Alles ziemlich wild in Spessart und Odenwald, was? ;-)
Ich war gestern auch mal wieder im Aartal wandern und habe den Bericht auch in der Laberecke eingestellt. Mittlerweile übertreffen wir uns mit den Wanderungen aber das ist gut so. Wie ich schon in meinen Jahresgrüßen geschrieben habe, man muss diese herrlichen Tage einfach ausnutzen, wer weiß, was uns im Frühling und Sommer wieder erwartet. Deine Wunderberichte sind einfach ein Genuss, man wandert im Geiste mit und das gefällt mir sehr. Und unsere nahe gelegenen Mittelgebirge haben durchaus einiges zu bieten.
In diesem Sinne wünsche ich dir eine gutes neues Jahr mit bestimmt noch vielen schönen Wanderungen und den damit verbundenen Naturerlebnissen
----------------- "I've always been mad, I know I've been mad, like the most of us...very hard to explain why you're mad, even if you're not mad..." (Pink Floyd)
Tja wir sind halt hier ein wildes Völkchen (hust). Aber was diese Wanderung betrifft muss ich für das nächste Mal eine andere Route wählen. Ein Stück die Straße entlang geht einfach gar nicht. Besonders wenn sie stark befahren ist. Einen guten Vorsatz für dieses Jahr hab ich auch schon: die Wander-App runterladen. Ihr habt mich überzeugt. Ja du hast Recht, die Wildenburg heißt eigentlich Wildenberg. Aber wenn du die Leute hier nach der Burg Wildenberg fragen würdest, bekämst du von denen die Richtung Hessen wohnen ein freundlichen Häääää???? um die Ohren und von denen die Richtung Baden wohnen ein, natürlich genau so freundliches was willscht? Jedenfalls sitze ich hier und plane mit einem irren Grinsen im Gesicht bereits die nächsten Wanderungen. Und da wird es mich dann in den tiefsten Spessart verschlagen. Und wenn man in den nächsten Wochen nichts mehr von mir hören sollte, bin ich evtl. ein Opfer der Spessarträuber oder des Wilderers Hasenstab geworden. Deren Geister sollen dort noch umhergehen, hab ich gehört.
"Es gibt für den Menschen keine Freiheit, solange seine Angst vor dem Tod nicht überwunden ist." Albert Einstein
Herrlich, schon wieder so eine endgeile Wanderung. Burg, christliche Kontemplation und heiliges Wasser - was will man mehr?
Offenbar hats dich jetzt auch gepackt, was? Mit dem irren Grinsen planen kenne ich nämlich auch, so hats bei mir im März angefangen lol Die Geschichte mit den Spessartgeistern hört sich auch schon mal vielversprechend an. Da würde ich glatt die Tour bis in die Dämmerung und darüber hinaus ausdehnen, wenn das Ambiente entsprechend ist ^^
--------- "In der Einsamkeit frisst der Einsame sich selbst auf, in der Vielsamkeit fressen ihn die vielen. Nun wähle." (Friedrich Nietzsche)
Viel interessanter noch als die Spessarträuber ist der Johann Adam Hasenstab, der 1716 in Rothenbuch das Licht der Welt erblickte und 1773 erschossen wurde. Er wurde schon zu Lebzeiten eine Sagengestalt. Die Leute behaupteten er habe Zauberkräfte besessen und sei deshalb kugelsicher gewesen. Außerdem soll er seine Jagdbeute öffentlich auf Märkten und auch an Pfarrer verkauft haben. Die Menschen im Spessart haben ihn gemocht und ihm auch Unterschlupf gewährt, wenn er mal wieder von der Obrigkeit gesucht wurde. 1773 wurde er (auf welche Weise ist nicht bekannt) von einem Jäger namens Sator erschossen, dem Hasenstab als Kind das Leben gerettet hatte. Nachdem er tot war, haben viele Bauern aus Hass auf den Jäger ihre Hunde Sator genannt, um diesen zu verhöhnen.
"Es gibt für den Menschen keine Freiheit, solange seine Angst vor dem Tod nicht überwunden ist." Albert Einstein
Zitat von Lossoth im Beitrag #5Viel interessanter noch als die Spessarträuber ist der Johann Adam Hasenstab, der 1716 in Rothenbuch das Licht der Welt erblickte und 1773 erschossen wurde. Er wurde schon zu Lebzeiten eine Sagengestalt. Die Leute behaupteten er habe Zauberkräfte besessen und sei deshalb kugelsicher gewesen. Außerdem soll er seine Jagdbeute öffentlich auf Märkten und auch an Pfarrer verkauft haben. Die Menschen im Spessart haben ihn gemocht und ihm auch Unterschlupf gewährt, wenn er mal wieder von der Obrigkeit gesucht wurde. 1773 wurde er (auf welche Weise ist nicht bekannt) von einem Jäger namens Sator erschossen, dem Hasenstab als Kind das Leben gerettet hatte. Nachdem er tot war, haben viele Bauern aus Hass auf den Jäger ihre Hunde Sator genannt, um diesen zu verhöhnen.
Kalt- und Regenwetterforum
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31.12.2018 17:47 (zuletzt bearbeitet: 31.12.2018 17:47)
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