Der Winter steht vor der Tür, zumindest der meteorologische. Es ist also an der Zeit mal einen kleinen Ausblick zu wagen.
Aber noch befinden wir uns im Herbst und der war bislang gar nicht mal so schlecht. Keine Dürre-, und Sonnenseuche im Oktober wie im letzten Jahr. Der Oktober brachte vor allem eins. Endlich einmal wieder genug Regen. Deutschlandweit gemittelt erreichten die Niederschläge 151% des langjährigen Mittels, der Oktober geht also als deutlich zu nasser Monat in die Statistiken ein. Natürlich war auch der Oktober ein deutlich zu warmer Monat, die Temperaturabweichung fiel mit durchschnittlich +1,8 Grad (gegenüber dem „alten“ Mittel 1961-1990) genau so hoch aus wie 2018, man mag es gar nicht glauben. Wie wir aus leidvoller Erfahrung wissen, werden zu kalte Monate immer seltener und es bedarf schon einer sehr großen Portion Wetterglück, dass dies passiert. Zur Erinnerung: die letzten Monate unter dem Mittel von 1961-1990 waren der Mai 2019 und Februar sowie März 2018! Alle anderen Monate waren zum Teil massiv zu warm. Details erspare ich mir an dieser Stelle, man will ja keine gerade mal halbwegs zugeheilten Sommerwunden wieder aufreißen. Der Temperaturverlauf war allerdings recht durchwachsen. Einer recht kühlen und regenreichen Phase zu Beginn des Monats folgte ein nochmaliges Aufbuckeln des elenden Dreck-Sommers vom 12. Bis zum 15. des Monats, wobei am Sonntag, den 13. Oktober die höchsten Temperaturen mit bis zu 27 Grad erreicht wurden. Frankfurt am Main Flughafen schrammte an diesen Tag mit offiziell gemessenen 24,9 Grad haarscharf an einem Sommertag vorbei – offiziell … Besonders betroffen von dieser 3 Tages Hitzewelle waren der Südwesten, die Mitte und der Osten Deutschlands. Gegen Monatsende erreichten die Temperaturen dann erst halbwegs zivilisierte Werte von um die 10 Grad in den üblichen Hotspots. Insgesamt war der Oktober dennoch ganz gut auszuhalten und überhaupt kein Vergleich mit der Dürrehölle 2018.
Und dann der November bislang. Nun, da komme ich um einige persönliche Eindrücke nicht herum. Aufgrund des letztjährigen Wetterdesasters im Oktoberurlaub, habe ich dieses Jahr den Herbsturlaub auf November gelegt, eine goldrichtige Entscheidung, wie sich herausstellen sollte, nicht nur wegen des Wetters. Das Leben schreibt manchmal wundersame Geschichten und bringt auf verschlungenen Pfaden seelenverwandte Menschen zusammen, selbst über die von mir bis vor kurzer Zeit noch verachteten sozialen Netzwerke. Da mein Novemberurlaub bereits seit langem feststand, verabredeten wir bereits im schlimmsten Sommer ein Treffen. Und wenn ich eh schon in den Norden fahren würde, bot es sich an, auch gleich noch einen gemeinsamen Urlaub an der Nordsee in Sankt Peter-Ording. Es war zum damaligen Zeitpunkt der sprichwörtliche Schuss ins Blaue und er sollte ein Volltreffer werden. Es ist manchmal genau richtig, auf sein Bauchgefühl zu hören.
Der November begann zumindest im Norden perfekt. Am Vorabend saßen wir Abends lange draußen im Garten beim Lagerfeuerchen und dem ein oder anderen Bierchen und Frost!
Der 1. November machte dann seinem Namen alle Ehren, denn es gab 4-5 Grad in Bremerhaven und am Nachmittag begann es sogar zu regnen. So war es recht. Einer kurzen Wärmeepisode folgte dann der Nordseeurlaub und dort zog das Wetter fast alle Register. Es gab Dauerregen, Nebel, Nachtfrost, Vollsonne und wechselhaftes Wetter und das alles bei durchaus als kühl bis kalt zu bezeichnenden Temperaturen, also äußerst angenehm :-). Nur Sturm gab es keinen aber man kann schließlich nicht alles verlangen, es muss ja noch Steigerungspotential für künftige Nordseebesuche geben. Wieder zurück in der hessischen Heimat, ging das herrliche Novemberwetter in der zweiten Urlaubswoche weiter, so dass noch weitere schöne Wanderungen bei phasenweise perfektem Herbstwetter folgten. Aus meiner ganz persönlichen Sicht war es bislang der absolute Traum-November in zwei völlig gegensätzlichen Naturwelten. In der Laberecke habe ich ja ausführlich über die Erlebnisse an der Nordsee berichtet. Endlich wieder RICHTIGES Leben!
Objektiv gesehen ist der November bislang etwas zu warm und von den Niederschlagen her relativ normal bis auf den Westen, den Nordwesten und Nordosten. Dort wurde bereits jetzt flächendeckend das Niederschlagssoll erreicht oder sogar übertroffen. Einige bislang zu trockene Flecken findet man hauptsächlich im Osten, Süden und Südosten
Kommen wir nun zu den Wetteraussichten für die nächsten 14 Tage. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mir bislang im November noch keine einzige Wetterkarte angesehen habe und mich zuerst mal wieder ein wenig "einarbeiten" musste ;-) Egal ... Weiter im Text ... Zunächst tut sich einmal nicht viel und das Wetter dümpelt so vor sich hin. Durch ein in Richtung Mittelmeer abtropfendes Tiefdruckgebiet kommt zum Wochenende ein Schwall Warmluft bei uns an, der aber keine allzu dramatischen Auswirkungen auf die Bodentemperaturen haben wird, es wird aber wohl zunehmend sonniger, vor allem im Süden, während im Norden die Wolken überwiegen werden. Das Übliche mal wieder. Aber dieses Intermezzo währt nicht lange, denn schon ab Montag ändert sich das Wetter und ein Tiefdrucksystem greift von Westen auf Deutschland über. So wie es es aussieht, wird es eine südwestliche Anströmung geben, was zwar einerseits Regen bringen wird, andererseits aber auch für relative Wärme sorgt. Man kann von zu warmen Höchsttemperaturen von ca. 10-12 Grad ausgehen, Tendenz leicht fallend zum letzten November-Wochenende. Und dann ist auch schon Dezember da und der Beginn des meteorologischen Winters. Was wird uns im Dezember erwarten? Der übliche Warmsiff oder vielleicht doch ein frühwinterliches Intermezzo? … Wir in Hessen sagen zu der Situation, die uns die Modelle momentan auftischen: "Nix genaues weiß mer ned". Die Modelle schwanken wie wild herum und berechnen mal dies, mal das … Sehen wir uns deshalb einmal die aktuellen Karten an (21.11.2019 12Z):
Das ist alles ziemlich grenzwertig. Das sieht momentan nach großem atlantischen Einfluss aus, klassische Westdrift, die uns mal kühlere, mal wärmere Phasen bringen könnte, inkl. Niederschlägen. Wie gesagt, momentan ;-)
Deutlicher wird es, wenn wir uns mal die gemittelte Wetterlage im Glaskugelbereich ansehen, hier am Beispiel von GFS. Westdriftiger geht es kaum noch ;-)
Aber das sind Momentaufnahmen. Da wird sich noch so einiges tun. Im aktuellen Ensemblelauf sieht man deutlich die Bandbreite der Möglichkeiten. Gemittelt dümpelt das so alles um die Durchschnittslinie herum aber da wird sich noch einiges ändern ...
Und war da nicht noch was? ... Ja, da war noch was, nämlich das hier. ;-)
Dieses Polarwirbelwarming wird im Glaskugelbereich seit einiger zeit relativ konstant berechnet und könnte die ganze Wettersuppe im Dezember gehörig durcheinander wirbeln ... wenn es denn so kommt und wir noch eine Portion Glück haben ... Wir man sieht, ist da sehr viel Konjunktiv dabei ... und das lässt eine ganze Menge Raum für Prognosespekulation. ;-)
Womit wir auch schon bei den Winterprognosen wären. Die einschlägigen Wetterportale verkünden uns nach ihren Modellberechnungen einen mehr oder weniger regenreichen Mildwinter aber es gibt durchaus Hinweise, dass es auch anders kommen könnte (wieder Konjunktiv). Dazu hat unser Eisgott Micha eine herausragende Winterprognose auf seiner Seite kaltwetter.de erstellt, auf die ich an dieser Stelle gerne verweise :-)
----------------- "I've always been mad, I know I've been mad, like the most of us...very hard to explain why you're mad, even if you're not mad..." (Pink Floyd)
Bei so viel Mußezeiten im Urlaub und den kontrastreichen Erlebnissen ist es logisch, dass der Internetkram hintenansteht. Reallife geht immer vor. Umso besser, dass es jetzt mit dem neuen Artikel geklappt hat - danke für die stimmungsvolle, abwechslungsreiche Einstimmung in den Spätherbst und Übergang zum Winter mit persönlichen Bildern und einer fachlichen Einschätzung. Danke auch für die Verlinkung meiner Winterprognose ^^
Wir kommen bei der Wetterprognose zu den gleichen Schlußfolgerungen, immer her mit den Atlantikherrlichkeiten - vielleicht wird der Taunus so ja doch noch gerettet. Das Warming ist vielversprechend, wobei nur GFS das Ganze so drastisch sieht, nämlich als stärkstes Warming seit 40 Jahren im Dezember. Ein Major Warming kann es nicht werden, da der Polarwirbel zum Sonnenniedrigstand im Dezember sich viel zu schnell regeneriert - da stimmt auch Dr. Cohen und einige andere zu. Ein Minor Warming aber kann auch Winter bringen. Ob das so kommt oder nicht muss man nach dem real erfolgten (und nicht dem nur berechneten) Warming dann sehen nach etwa dem 07.12.2019, wenn in den Tagen danach die Modelle beginnen, die Änderungen zu "begreifen" und man auch sehen kann ob es zu einer reinen Verschiebung des Polarwirbels kommt (wahrscheinlich) oder einem Splitting (weniger wahrscheinlich) und wohin verschoben wird (Europa/Sibirien oder USA/Kanada) oder wie die Splittingachse aussieht. Chancen bestenfalls 50/50 für Winter. Aber ich habe ja in meiner Winterprognose eine Kaltphase im Dezember als wahrscheinlich betrachtet - wenn auch nicht zu Weihnachten, wo statistisch Warmfronten vermehrt auftauchen.
Alles in allem bin ich tiefenentspannt: Die kurze "Warmphase" merkt man kaum durch den Sonnentiefstand, danach kommt Vollherbst mit Wanderpotential und ohne Sonnenpest (was jeden Tag beträchtlich aufwertet sowohl was die Temps angeht wie auch das Gemütlichkeitsgefühl) und danach gibt es die besten Winterchancen seit 2010/11 und kurzfristig das Dezemberwarming. Was will man mehr in der Klimakatastrophe? Alle anderen Ansprüche wären anmaßend und fehl am Platze.
In der Tat. Traumherbst und Traumurlaub. Eine lieben Menschen kennengelernt, eine tolle Zeit gehabt, mich in die Nordsee verliebt, eine neue tolle Landschaft im Hunsrück erwandert und erkundet und zum Abschluss noch der heiligen Burg Rheinberg die angemessene Aufwartung gemacht. Und das alles bei Trumwetter. In den paar Tagen ht die Nordsee fast alle Facetten gezeigt, Regen, Wolkendrama, Nebel, Srand Ebbe und Flut und Watt. Und selbst der Sonnentag ... Wurscht, mit dem Hund rauf auf den Deich und die Landschaft auch in diesem Licht genossen und zum Abschluss Dämmerungsheiligkeiten erlebt. Manchmal muss ich mich kneifen, ob das auch alles wirklich so war. Ja war es in echt und in Farbe :-)
Dass das Wetter so gut war, war das I-Tüpfelchen auf der ganzen Sache. Und die Aussichten sind ja nun wirklich ziemlich fein. Ich bin so tiefenentspannt, dass es mir auch ziemlich wurscht ist, ob es nun 2, 5 oder 10 Grad sind. Einach nur leben ... :-) Aber das haben wir uns nach den letzten 32 Hitzesommern verdammt nochmal verdient oder? ^^
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Zitat von Regenwetter im Beitrag #3Aber das haben wir uns nach dem Sommer verdammt nochmal verdient oder? ^^
Nur nach dem? Nach allen Nichtkaltsommern seit 1987 haben wir uns das zumindest hier in Ofenhessen 32x und gefühlt 32 Millionen mal verdient, damit das mal ganz klar ist! ^^
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Also so langsam steigt die Spannung, weil sich die Frage stellt, ob es nach dem Atlantikdurchbruch wirklich zu einem Mäandrieren der Westströmung mit Austrogung Richtung Mitteleuropa sowie Anzapfen der Kaltluft nördlich von uns kommt. Obwohl wir natürlich immer noch vom GKB reden, machen sowohl GFS als auch ECMFW Andeutungen in dieselbe Richtung. ECMFW bei 240h:
Später Verlagerung des Trogs nach ME und Abriegelung des Atlantiks???
"Delle" bei GFS im 00er zu etwa gleichem Zeitpunkt jetzt auch ausgeprägter. Hauptlauf natürlich megageil!! Weiterer Hoffnungsschimmer??
Und jetzt mal ein feuchter Modelltraum von GFS bei 300h. Einrahmen, weil's beim nächsten Lauf wieder geschreddert wird:
Das wär ja fast ein Blizzard und bei uns in NRW gäb's den totalen Verkehrskollaps, besonders in den Höhenlagen. Wie gesagt, natürlich aktuell nur Modellfantasie, aber das musste raus
Mal was abseits von Wetter heute gehen unsere Bauern mal richtig auf die Straße bin gespannt ob sie etwas bewegen können. Ich drücke ihnen auf jeden fall die Daumen, denn diese einseitige Berichterstattung die unsere Bauern in ein vollkommen zu unrecht schlechtes Bild stellt geht mir schon lange gegen den Strich. Es wird kaum eine Nation geben in der Lebensmittel in dieser Qualität und unter solch hohen Standards hergestellt werden wie bei uns in Deutschland, und dann genau jene die diese Arbeit machen immer zu verurteilen geht gar nicht.
Obwohl der November mal wieder mehrheitlich meridional geprägt war mit Tief Frankreich/westliches Mittelmeer und Hoch Osteuropa und wir in einer Südanströmung lagen sieht es ja zumindest für die nächsten 10 Tage mit einer dynamischen Wetterlage nicht schlecht aus: Westdrift, dann Aufkeilen des Azorenhochs Anfangs nächster Woche mit dem x-ten Abtropfen eines Höhentiefs in den Mittelmeerraum und danach W/NW-Anströmung in Aussicht
Von der Stratosphäre gibt es aktuell nicht viel zu berichten:
- Prognostiziertes minor warming Anfang Dezember mit anschliessender Verschiebung des PW-Kerns Richtung Westrussland
- trotz der Verschiebung der Kernzone bleibt der PW aber ziemlich kräftig ausgebildet
- die vorherrschenden Westwinde auf praktisch allen Höhenstufen auf 60°N bleiben zwischen 10-30 m/s; höchstens auf 10 hPa wächst die Spannweite zwischen starker Zonalwind-Zunahme (GFS) bis nahe zu einer (eher unwahrscheinlichen) Windumkehr
Also abwarten.
Von einem SSW im UGKB ist natürlich noch nichts zu sehen aber wenn sie eintreten dann sind sie erst ca 1-2 Wochen vorher auf dem Schirm der Modelle; und das dann ziemlich schnell - deshalb heisst es ja auch sudden stratospheric warming. Bestes Beispiel dafür war die GFS-Prognose vom 29. Januar 2018 für +384h (links) und dann der GFS-Lauf einen Tag später ebenfalls für +384 (rechts): Von einem Tag auf den anderen war plötzlich ein PW-Split prognostiziert der dann ja auch Mitte Februar 2018 eintrat:
Tagelang gab es jetzt schon keine Sonne mehr hier weit oben im Norden. Temperaturen dazu nur im einstelligen Bereich und alles sehr trübe. Heute schöner regen und leichter Sturm, man mag fast meinen, es fühle sich an wie in alten Zeiten. Die Vorhersgaen sehen weiterhin dazu vielversprechend aus, sowohl was die Temperaturen angeht als auch den Niederschlag. https://www.wetterzentrale.de/de/ens_ima...member=ENS&bw=1 Ein Traum diese Niederschlagssignale, dazu noch passende Temperaturen und möglicherweise auch ein Funke Hoffnung auf Schnee. Der Winter gibt leise Töne von sich, gibt es den denn überhaupt noch? https://www.wetterzentrale.de/maps/GFSP01EU18_342_2.png :));)
Ja so könnte es weiter gehen, dazu jede Woche ein Stückchen kälter. Die Meldungen, dass das Klima viel schneller über die Kipppunkte gehen wird, macht mir total Angst.
Will ja nichts sagen aber außer Sonne sehe ich in NRW nur mal für 1 bis 2 Tage bissl Regen, sonst nur Trockenheit und größtenteils Dauerbestrahlung. Aber na ja, Hauptsache ich muss nicht leiden und Schwitzen...
Zitat von Cube im Beitrag #9Obwohl der November mal wieder mehrheitlich meridional geprägt war mit Tief Frankreich/westliches Mittelmeer und Hoch Osteuropa und wir in einer Südanströmung lagen sieht es ja zumindest für die nächsten 10 Tage mit einer dynamischen Wetterlage nicht schlecht aus: Westdrift, dann Aufkeilen des Azorenhochs Anfangs nächster Woche mit dem x-ten Abtropfen eines Höhentiefs in den Mittelmeerraum und danach W/NW-Anströmung in Aussicht
Von der Stratosphäre gibt es aktuell nicht viel zu berichten:
- Prognostiziertes minor warming Anfang Dezember mit anschliessender Verschiebung des PW-Kerns Richtung Westrussland
- trotz der Verschiebung der Kernzone bleibt der PW aber ziemlich kräftig ausgebildet
- die vorherrschenden Westwinde auf praktisch allen Höhenstufen auf 60°N bleiben zwischen 10-30 m/s; höchstens auf 10 hPa wächst die Spannweite zwischen starker Zonalwind-Zunahme (GFS) bis nahe zu einer (eher unwahrscheinlichen) Windumkehr
Also abwarten.
Von einem SSW im UGKB ist natürlich noch nichts zu sehen aber wenn sie eintreten dann sind sie erst ca 1-2 Wochen vorher auf dem Schirm der Modelle; und das dann ziemlich schnell - deshalb heisst es ja auch sudden stratospheric warming. Bestes Beispiel dafür war die GFS-Prognose vom 29. Januar 2018 für +384h (links) und dann der GFS-Lauf einen Tag später ebenfalls für +384 (rechts): Von einem Tag auf den anderen war plötzlich ein PW-Split prognostiziert der dann ja auch Mitte Februar 2018 eintrat:
Gut, das war noch das "alte" GFS und beim neuen GFS-FV3 wird sich zeigen ob es eine Verbesserung bringt. Also, Augen auf
Ich bin immer noch am Staunen, weniger wegen der Stärke sondern wegen (a) des Zeitpunktes mitten im Polarwirbelregenerationsmaximum und (b) wegen der schieren Dauer, das hört gar nicht mehr auf das Warming! Da es noch eine Prognose ist und nicht die Realität erlaube ich mir noch nicht auszuflippen ;-) Zumal die Folgen nach wie vor unbekannt sind und sich eher im 50/50-Bereich anordnen und das Warming meiner Ansicht nach trotz diverser vorzeitiger Unkenrufe einer Windumkehr auf jeden Fall ein Minor Warming bleiben wird. Der Winter 2019/20 fängt spannend an - immerhin ist er ja nun doch der erste Winter nach dem Sonnenfleckenminimum, wenn auch nur knapp. Theoretisch sollte das nach früheren Regeln die Kaltchancen drastisch erhöhen.|addpics|l8d-12-6974.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Übrigens hat Dr. Cohen nun seine Rechnermuskeln spielen lassen und seine Winterprognose veröffentlicht: https://kaltwetter.de/winterprognose-201...udah-cohen-aer/ Alle meteorologischen (dynamischen) Modelle so: Supermildwinter, Regen ohne Ende, vergesst den Winter! Alle klimatologischen Modelle so: Du tickst doch nicht richtig! Polarwirbel! Polarwirbel! Bester Winter seit 3 Jahren oder sogar seit 2010/11!
Kampf der Prognosesysteme. Ich denke ja, die meteorologischen Modelle werden sich blamieren weil sie den Polarwirbel und Warmings als heute einzigen Faktor der Winter bringen kann, nicht berücksichtigen. Nur wenn die Folgen der Warmings ausbleiben könnten die Meteomodelle quasi aus Zufälligkeit recht haben. Aber wir werden das ganze mal abwarten.
Ich selbst bin völlig gechillt. Mit Friesenwinter und Regen kann ich wunderbar leben, dann unternehme ich auch mal Regenwanderungen im Kaltwetterornat ^^ Und wenn Schnee kommt, dann gibts die Stalingradwanderungen im Taunus. Win-Win-Situation.
Zitat von Eisgott der Verkünder im Beitrag #15Übrigens hat Dr. Cohen nun seine Rechnermuskeln spielen lassen und seine Winterprognose veröffentlicht: https://kaltwetter.de/winterprognose-201...udah-cohen-aer/ Alle meteorologischen (dynamischen) Modelle so: Supermildwinter, Regen ohne Ende, vergesst den Winter! Alle klimatologischen Modelle so: Du tickst doch nicht richtig! Polarwirbel! Polarwirbel! Bester Winter seit 3 Jahren oder sogar seit 2010/11!
Kampf der Prognosesysteme. Ich denke ja, die meteorologischen Modelle werden sich blamieren weil sie den Polarwirbel und Warmings als heute einzigen Faktor der Winter bringen kann, nicht berücksichtigen. Nur wenn die Folgen der Warmings ausbleiben könnten die Meteomodelle quasi aus Zufälligkeit recht haben. Aber wir werden das ganze mal abwarten.
Ich selbst bin völlig gechillt. Mit Friesenwinter und Regen kann ich wunderbar leben, dann unternehme ich auch mal Regenwanderungen im Kaltwetterornat ^^ Und wenn Schnee kommt, dann gibts die Stalingradwanderungen im Taunus. Win-Win-Situation.
Wie immer prägnant und treffend zusammengefasst.
Während wir die weiteren Entwicklungen in der Stratosphäre abwarten und werweissen ob die prognostizierten Warmings im UGKB auch zum prognostizierten Zeitpunkt eintreffen mal einen Blick auf die interessante Graphik:
(c) Domeisen at al. 2019, JGR special issue on S2S prediction
Für 11 sudden stratospheric warmings (SSW) zwischen 1960-2010 wird für verschiedene Modelle angezeigt wieviele der Ensembles (in Prozent) in Tage voraus ein wirklich stattfindendes SSW auch tatsächlich sahen:
a) bis zu 30 - 15 Tage voraus sahen nur sehr wenige Member ein SSW und auch dann war es überwiegend nur falscher Alarm (false positive)
b) erst ab 2 Wochen vor dem wirklich auftretenden SSW sahen dies bereits über 40% der Ensemble-Members von ECMWF, JMA und UKMO und behielten dann auch meistens recht
Dies bedeutet dass
1) die dynamischen Modelle ein SSW nicht länger als 2 Wochen vor dem Auftreten erkennen können
2) wir unser Augenmerk vor allem auf ECMWF, das japanische JMA und das englische UKMO richten müssen. Denn diese erkannten ein wirkliches SSW bereits 2 Wochen im Voraus. Das Unschöne daran ist leider dass die 10hPa Temperatur nur beim JMA frei verfügbar ist.
Danke noch für den dezenten Verweis auf das butthole sunning (oder das butthole warming) - zum Glück habe ich schon zu Abend gegessen |addpics|l8d-13-44fa.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Hab leider im Moment nicht so viel Zeit, wollte aber auch noch kurz etwas zu den Aussichten sagen.
Ab dem Wochenende scheint's ja ziemliche Wetteraction mit intensiven Niederschlägen und vielleicht auch Sturm zu geben. Die Modelle, allen voran GFS, rechnen dabei die Frontalzone sehr weit südlich, sodass es immer wieder zu weitreichenden Austrogungen mit <-5°C in 850 hPa kommen könnte. Das würde bei uns hier im Bergischen schon für einige Flöckchen reichen. Vielleicht schummelt sich ja dann doch mal eine Atlantikblockade dazwischen.
Von Südwestdüse und das noch mit widerwärtiger Dauerbestrahlung glücklicherweise momentan nichts zu sehen
Aber ich will auch aktuell nicht meckern: Zwar nicht winterlich kalt, aber sehr kühl, und eine wunderbare Hochnebeldecke verschleiert den thermonuklearen Ofen da oben
https://modeles7.meteociel.fr/modeles/ge...h-0-1-216.png?6 Diese Positionierung des Polarwirbels würde die Möglichkeiten auf winterliches Wetter in Deutschland mit Sicherheit nicht verschlechtern. Man darf gespannt sein was in der 2 Dezemberdekade passiert.. zu mal dann auch Weinhachten vor der Tür steht und ein Fest in weiß getauft das wünscht sich doch jeder.