Da mich viele Themen sehr beschäftgen, was Natur und Landwirtschaft sowie Garten in diesen üblen Zeiten anbetrifft, dachte ich, dass ich dafür mal ein neues Thema aufmache. Einige haben ja auch einen Garten und der Zustand der Natur geht ja wohl allen hier nahe. Vielleicht mögen einige hier was teilen.
Es gibt also noch weitere negative Einflussfaktoren, die dem Wald das Leben zusätzlich und sinnlos schwer machen. Die Dummheit und Trägheit, diesmal in Form der deutschen Bürokratie.
Zitat: "Absolut unverständlich sei es heute, dass der Waldbesitz für die Entwässerung seiner Wälder auch noch über Zwangsabgaben zahlen müsse. Hier sei der Gesetzgeber gefordert, diese waldschädliche Regelung unverzüglich abzuschaffen."
Eine Regelung, wahrscheinlich älter als die Sektsteuer. Und bis zur Abschaffung, wieviel Zeit mag da noch ins Land gehen, frag ich mich.
Bürokratie wird in unserem Land groß geschrieben und erst recht in der EU. Das leidige Thema mit dem Glysophat ist ein gutes Beispiel. Warum bedarf es mehrere Jahre bis das Verbot umgesetzt werden darf. Die Gesetzgebung was Umweltschutz betrifft, egal ob Land-oder Forstwirtschaft ist viel zu lasch und zu träge. Aber wir wissen ja dass das in der ganzen Politik so ist. Der Wille ist da, aber an der Umsetzung hapert es. Ich frage mich warum es nicht möglich ist, sich zusammen zu setzen, egal welcher Partei man angehört, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen, damit das menschenmöglich optimal machbare umgehend geschlossen und umgesetzt wird. Dieses gegeneinander, der Macht wegen, hat ausgedient. Mir persönlich ist Herr Habeck sehr positiv aufgefallen, er sagt unverblümt die Wahrheit und rennt gegen verschlossene Scheunentore. Weil die Holzköpfe einfach wie zähes Pech kleben und Angst haben was zu ändern. Er ist in den letzten Monaten um Jahre gealtert. Hoffe er hält durch.
Als ex Wald Besitzer gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Das mit dem Mikroklima im Boden wußte schon mein Opa und Uropa. Wir hatten nie wirklich Monokulturen, dazwischen durften noch andere Holzarten wachsen und auch die Birke die heute als "Pionierpflanze" gefeiert wird durfte mitwachsen. Flachwurzler wie die Fichte haben es auf dem Lenneschiefer bzw Honseler Schichten eh nicht leicht. Wenn die Kombination stimmt ist ein Mischwald überlebensfähig. Aber da darf der Mensch sich nicht wie die "Axt im Walde" benehmen
Heute werden die Fehler der Vergangenheit einfach nicht eingesehen. Da wird sich mit Händen und Füßen verteidigt," Nein das wußten wir doch nicht" Natürlich wussten die das nur das Geld stand im Vordergrund
Es gibt da diese bekannte Wellpappen Firma aus Sundern. Deren Besitzern hat Hektar um Hektar Wald gekauft. Egal ob Buche oder Eiche oder Mischwald,Naturverjüngung,es wurde sofort alles umgehauen und Fichte gepflanzt. Bis 2018 die Dürre anfing und die Fichte massiv geschädigt wurde. Seitdem kauft die Dame keinen Quadratmeter Millimeter mehr
Unsere Groß - und Urgroßeltern würden bitterlich weinen, wenn sie sehen könnten, was aus ihrer harten Arbeit in Wald und Flur geworden ist. Alles was damals noch richtig gemacht wurde, außer der Monokultur im Wald, wurde wegen der schnellen Kohle verändert. Aus fruchtbaren Feldern und Wiesen, mit abwechselnder Fruchtfolge, wurden riesige Monokulturen gemacht, vollgepumpt mit chemischem Dünger und giftigen Spritzmitteln. Die Tiere massenhaft eingepfercht, gefüttert mit giftigem Dreck. Auf den Feldern steht Mais, der zu Sprit wird. Das ist ein besonders schlimmes Übel. Lebensmittel anzubauen, um es vorsätzlich zu verbrennen. Die großen Betriebe wurden gefördert, die kleinen Landwirte, die noch vieles richtig gemacht haben wurden vertrieben. Ich kriege oft zu hören, dass es heutzutage nicht anders geht 🙄 Doch es würde gehen, da bin ich sicher. Besser als man sich vorstellen kann. Zu allererst sollte man allen Tieren die Würde zurück geben. Meine Eltern haben immer gesagt dass der Spruch "Was du nicht willst, das man dir tue dss füge auch keinem Anderen zu" ,sehr wichtig ist und dass man vor jedem Lebewesen Achtung haben soll. Wenn man sich das immer vor Augen halten würde, sähe die Welt wesentlich besser aus.
Zitat von Winterfan im Beitrag #6Unsere Groß - und Urgroßeltern würden bitterlich weinen, wenn sie sehen könnten, was aus ihrer harten Arbeit in Wald und Flur geworden ist. Alles was damals noch richtig gemacht wurde, außer der Monokultur im Wald, wurde wegen der schnellen Kohle verändert. Aus fruchtbaren Feldern und Wiesen, mit abwechselnder Fruchtfolge, wurden riesige Monokulturen gemacht, vollgepumpt mit chemischem Dünger und giftigen Spritzmitteln. Die Tiere massenhaft eingepfercht, gefüttert mit giftigem Dreck. Auf den Feldern steht Mais, der zu Sprit wird. Das ist ein besonders schlimmes Übel. Lebensmittel anzubauen, um es vorsätzlich zu verbrennen. Die großen Betriebe wurden gefördert, die kleinen Landwirte, die noch vieles richtig gemacht haben wurden vertrieben. Ich kriege oft zu hören, dass es heutzutage nicht anders geht 🙄 Doch es würde gehen, da bin ich sicher. Besser als man sich vorstellen kann. Zu allererst sollte man allen Tieren die Würde zurück geben. Meine Eltern haben immer gesagt dass der Spruch "Was du nicht willst, das man dir tue dss füge auch keinem Anderen zu" ,sehr wichtig ist und dass man vor jedem Lebewesen Achtung haben soll. Wenn man sich das immer vor Augen halten würde, sähe die Welt wesentlich besser aus.
Doch das geht anders. Ich bin von klein auf mit der Natur groß geworden.Die Rückepferde waren ja da ,das war kein Problem Heute fahren die Harvester den Wald zu klummp,Hauptsache das Holz ist in Container Größe zerlegt. Die Stämme für den Strebeausbau in der Steinkohle wurden noch von Hand gesägt. Heute undenkbar. Dann wurden noch Leitern von Hand gemacht. Das ganze Werkzeug haben wir noch. Handbohrer für die Sprossenlöcher. Wie oft war ich mit Opa im Wald eine passende Fichte für eine Leiter schlagen.
Ja genau. Die alte Arbeitsweise hatte viel Gutes. Ich kenne das auch von den Eltern, Großeltern und anderen aus dem Dorf. Hier wurde Hand in Hand gearbeitet, jeder hat jedem geholfen. Man hatte guten Bezug zur Natur und den Tieren. Es entstand noch wirklich gesundes Essen und es fehlte nichts. Nichts von dem Dreck, den dann die Industrie als die Errungenschaften schlechthin darstellten. Die Industrie ist auch der Übeltäter für die sukzessive Vergiftung der Böden und Gewässer. Die Landwirte wurden gefangen und in die Irre geführt, die menschliche Gier nahm ihren Lauf.
Zitat von Es reicht im Beitrag #5Es gibt da diese bekannte Wellpappen Firma aus Sundern. Deren Besitzern hat Hektar um Hektar Wald gekauft. Egal ob Buche oder Eiche oder Mischwald,Naturverjüngung,es wurde sofort alles umgehauen und Fichte gepflanzt. Bis 2018 die Dürre anfing und die Fichte massiv geschädigt wurde. Seitdem kauft die Dame keinen Quadratmeter Millimeter mehr
Ja, die wichtige Wellpappe...damit eine riesige Versandfirma den Müll von morgen in viel zu großen Kartons durch die Weltgeschichte karren kann. Früher hat man z.B. abgezählt die benötigten Schrauben in der BHG gekauft (BHG war sowas wie Baumarkt im Ossiland). Oder nen Nachbarn mal gefragt. Heute wird übers Internet bestellt. Dann gibts da oft nur zu große Packungen und werden dann noch mal riesig verpackt. Und entsprechend n Haufen Kilometer Transportwege. Alles Wald, der für diesen Quatsch draufgeht.
Mit dem Maisanbau, das ist inzwischen so daneben. Der keimt megaspät im Frühjahr und inzwischen dürfte doch der Ignoranteste schon festgestellt haben, dass durch die Klimakrise der Regen in der Zeit fehlt. Folge sind hier dann Sandstürme, Bodenerosion vom Feinsten, die Krume wird ja von nix mehr gehalten. Kommt der Bauer früh aufs Feld, ist der Acker weg. Der ist gerade als Sandsturm auf der Autobahn, n paar krasse Unfälle verursachen. Dann gehts ja noch weiter, dass dann der Mais noch bewässert werden muss, sonst Totalausfall. Aber wenn Totalausfall, gibt's wahrscheinlich noch irgend ne Förderung von der EU. Denke, Wintersaaten wären sinnvoll. Dass die im trockenen Frühling schon gut verwurzelt sind. Und angepasste Sorten, Hirse, Sorghum-Hirse, Lupine, Nutzhanf. Und Hecken jede Mege. Kleine Äcker wieder. Humusaufbau. Agroforste finde ich toll. Glaube, dass das demnächst die einzige Möglichkeit ist, überhaupt noch was zu ernten. Und die Entwässerungsgräben und Drainagen mal wirklich alle auf den Prüfstand. N Großteil davon ist doch inzwischen komplett kontraproduktiv.
Der Anbau von Essen, egal ob für Tiere oder Menschen wird in ganz Europa zur größten Herausforderung werden und in vielen Regionen ist es heute schon nicht mehr möglich. Hitze und Dürre sind die viel größere Katastrophe, da ist die Energiemisere ein Mückenschiss dagegen.
Heute bin ich mit dem Zug einmal längs durch das Dürregebiet Sachsen-Anhalt durch. Es gab ja auch in diesem Bundesland im September Regen, wenn auch nicht so viel wie anderswo. Die Landschaft sieht gerupft aus. Es ist einfach weit, weit mehr als das Fichtensterben. So viele Baumskelette, so kleine dünne Kronen, umgestürzte Bäume. Pappeln hat es massiv erwischt, ich weiß nicht, warum. Birken vertrocknet, Eschen. Erstaunlich, wie gut Kiefern das alles wegstecken. Drückt die Daumen, dass es jetzt überall im Winterhalbjahr von oben schifft und schüttet, vielleicht auch schneit, was das Zeug hält.
Zitat von Wintermond im Beitrag #12Es ist einfach weit, weit mehr als das Fichtensterben. So viele Baumskelette, so kleine dünne Kronen, umgestürzte Bäume. Pappeln hat es massiv erwischt, ich weiß nicht, warum. Birken vertrocknet, Eschen.
Klingt gruselig. Ich muss sagen, dass ich es dies Jahr viel zu spät ernst genommen habe mit der Trockenheit. Viel zu lange dachte ich, das packt der Garten schon, Bäume, Hecke, Beerensträucher. Naja, ist passiert. Jetzt zeigen die Zypressen innen Braun. Hoffe trotzdem mal, dass ich sie noch retten konnte. Allerdings
ZitatErstaunlich, wie gut Kiefern das alles wegstecken.
siehts bei unsern Pinien gar nicht gut aus. Zwei werden teils braun, mal sehen, wie weit das geht. Hier dachte ich, grade weil die tiefer wurzeln, sind sie widerstandsfähiger. Aber offensichtlich nicht...
ZitatDrückt die Daumen, dass es jetzt überall im Winterhalbjahr von oben schifft und schüttet, vielleicht auch schneit, was das Zeug hält.
Schnee ja, von mir aus wäre auch ein verregneter Winter ok. Hauptsache kein Sonnenschein auf Schnee... diese Kombi find ich grausam irgendwie. "Schifft und schüttet", aber gerne