Die Klimaecke ist nun auch wieder für dieses Jahr eröffnet. Unten noch rückblickend die Temperaturabweichungen auf 2m für 2023 und die Farbe rot ist doch ziemlich prominent vertreten. Denn 2023 war 0.60°C wärmer als das ohnehin schon treibhausgasgesteigerte Mittel 1991-2020 und damit 1.48°C wärmer als vor dem Zeitalter der Industrialisierung. Wir haben 2023 also schon fast die globale 1.5 Grad Erwärmungs-Grenze des Pariser Klimaabkommens erreicht.
Der Höhepunkt von El Nino sollte aktuell in diesem Winter stattfinden und gemäss Modellen sollte ENSO gegen Anfang Sommer hin in die neutrale Phase übergehen und damit zumindest für eine teilweise globale Rückkühlung sorgen. Man darf aber gespannt sein wie sich andere Regionen wie z.B. der Nordatlantik entwickeln.
Frage: Was haltet ihr über die Prognosen der Wissenschaft, bzgl. des Verhaltens des Golfstroms? Für mich ist klar, dass es schwierig ist, eine Berechnung anzustellen,wie der Golfstrom sich verhält. Aber dass da sich was tut, erscheint mir auch logisch. Warum gibt es aber Berichte darüber, die das Ganze fast als "Fakenews" darstellen und davon gar nichts wissen wollen? Die meinen, dass das Eis in der Arktis und Antarktis nie ganz abschmelzen wird, bzw. das die Berechnungen bzl. der Mengen des abschmelzenden Süßwassers viel zu hoch seien. Der Klimawandel schreitet schneller voran, als man vor wenigen Jahren noch berechnet hatte. Das ist Fakt. Die 1,5 Grad haben wir ja jetzt schon fast erreicht. Also finde ich die Berechnungen bzgl. des Golfstroms gar nicht so abwegig.
Zitat von Winterfan im Beitrag #4Frage: Was haltet ihr über die Prognosen der Wissenschaft, bzgl. des Verhaltens des Golfstroms? Für mich ist klar, dass es schwierig ist, eine Berechnung anzustellen,wie der Golfstrom sich verhält. Aber dass da sich was tut, erscheint mir auch logisch. Warum gibt es aber Berichte darüber, die das Ganze fast als "Fakenews" darstellen und davon gar nichts wissen wollen? Die meinen, dass das Eis in der Arktis und Antarktis nie ganz abschmelzen wird, bzw. das die Berechnungen bzl. der Mengen des abschmelzenden Süßwassers viel zu hoch seien. Der Klimawandel schreitet schneller voran, als man vor wenigen Jahren noch berechnet hatte. Das ist Fakt. Die 1,5 Grad haben wir ja jetzt schon fast erreicht. Also finde ich die Berechnungen bzgl. des Golfstroms gar nicht so abwegig.
Nein, sind sie auch nicht. Wann dieser Kipppunkt der AMOC erreicht werden könnte ist natürlich noch unsicher aber es gibt beunruhigende Trends dass wir uns diesem Kipppunkt langsam nähern könnten. AMOC-Instabilitäten traten während der Erdgeschichte immer wieder auf und vor allem zusammen mit heftigen und abrupten Klimaänderungen. Zudem hat sich in den letzten 100 Jahren die AMOC zunehmend abgeschwächt (wenn ich mich richtig erinnere um die 15%) und ist so schwach wie seit 1000 Jahren nicht mehr. Zudem überschätzen die Standard-Klimamodelle die Stabilität der AMOC immer noch. Nun zeigte aber eine aktuelle Studie zum ersten Mal mit einem räumlich hoch aufgelöstem Modell dass der Kipppunkt auch physikalisch existiert und dieser durch Schmelzwassereintrag in den Nordatlantik überschritten werden kann und damit zum Zusammenbruch der AMOC und damit einer starken Abkühlung über dem Nordatlantik und Europa führen könnte. Allerdings wurde dieses Modell nicht unter ganz "realistischen" Bedingungen laufen gelassen weil der atmosphärische CO2-Anstieg aus Sensitivitätsgründen nicht berücksichtigt wurde.
Man weiss also in welche Richtung es gehen könnte aber - nur weil beträchtliche Unsicherheiten in diesem hochkomplexen AMOC-System vorhanden sind - ist das noch lange kein Grund dies von den üblichen wissenschaftsfeindlichen Propaganda-Kanälen als Fakenews abzutun. Ausser die Fakenews-Betreiber haben eigene, extrem hochaufgelöste und -entwickelte Next-Generation Klimamodelle, welche mit 100% Sicherheit einen AMOC-Zusammenbruch ausschliessen können; aber das haben sie nicht ;-)
Prof Rahmstorf hat kürzlich ein Seminar gehabt, bei dem u.a. herauskam, dass mittlerweile 35-45% der besseren Klimamodelle einen Ausfall des "subpolare gyre", also des wichtigsten Golfstromabschnitts, für die 2030er Jahre prognostizieren. Quelle: https://x.com/rahmstorf/status/1797976625247879278
Prof. Rahmstorf nennt das "beunruhigend". Es ist nicht weniger als eine Sensation. Erinnern wir uns: Vor 2-3 Jahren gab es 2 Studien (die Quellen habe ich gerade nicht zur Hand), ich glaube die dänische war es, die erstmals postulierte, dass der Golfstrom auf einen Kollaps zusteuert, der frühestens 2025 erfolgen könne und spätestens 2090, im Mittel 2060. Auch die Unterschätzung der damals aktuellen Prognosen zu einem Golfstromausfall wurde in der Studie kritisiert und als viel zu konservativ und unrealistisch dargestellt, was heute Konsens in der Wissenschaft geworden ist.
In Kürze: 1. Nein, keine Eiszeit, zumindest nicht für Deutschland und Mitteleuropa. Auch wenn hitzeperverse Sofeten das naturgemäß anders sehen. ^^ Es wäre so, dass Europa die Temperaturen bekäme, die es ohne Golfstrom von den Breitengraden her "dienstgradmäßig" zustünden. Anders ausgedrückt: Die Temperaturen der Klimaapokalypse werden weggewischt und es gäbe das Klima der 1970er Jahre zurück. Grönland würde in seiner Schmelze aufgehalten (vermute ich) und allenfalls Skandinavien würde eiskalte Zeiten erleben. Wir in Deutschland hätten wieder vernünftige Winter und kühle Sommer. 1970er eben. Eine Art Wunderrettung, wie ich es bei kaltwettercom anno 2015 schrieb? Nicht ganz ...
2. Denn zu den Rettungstemperaturen gesellt sich eine ordentliche Dürresituation, welche natürlich eine Katastrophe darstellt. Ohne die Temperaturgradienten auf dem Atlantik durch den Ausfall des Golfstroms schläft die Westdrift ein und somit auch unser Regenband. Da wird nicht viel übrig bleiben als schnellstens Maßnahmen zur Wasserverschwendung einzuleiten.
3. Als Folge erwärmt sich die Südhalbkugel exponentiell und holt quasi den "Rückstand" auf, den sie aktuell und seit ewig zu unserer Nordhemisphäre hat. Die Eisschmelze in der Antarktis wird explodieren. Regenanomalien (auch durch die Aufheizung, 1 Grad mehr bedeuten 7% mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre) betreffen interessante Gebiete in der Südhemisphäre wie z. B. Australien und Mittel- bis Südafrika während die Sahara von den kurzfristigen positiven Folgen der Klimaapokalypse bisher mit mehr Regen nun wieder in eine Dürresituation geraten würde.
Alles in allem wäre der Planet nicht mehr der gleiche, den wir kennen. Und diese Situation ist UNUMKEHRBAR für Jahrhunderte oder Jahrtausende! Ich denke, weitere Implikationen werden überraschen und sind derzeit nicht prognostizierbar im Detail, auch wenn die Forscher sich mit diesem speziellen Aspekt der Unkenntnis nicht aus dem Fenster hängen. Aber das gehört zur Natur der Sache, wenn die gesamte thermohaline Zirkulation des Planeten über den Golfstromkollaps ein völlig neues Gleichgewicht finden muss.
Es klingt völlig irre, aber wir müssen uns tatsächlich auf einen Golfstromausfall vorbereiten. Der kann im Grunde ab sofort auftreten, mit höherer Wahrscheinlichkeit aber in den 2030er Jahren und eher unwahrscheinlich erst in den 2040er Jahren.
--------- Die KI-Singularität der Menschheit erwartet uns bis 2050: "Langlebigkeit verliert viel von ihrem Reiz, wenn sie uns überwiegend dazu verdammt, mit dummem Gesicht unseren über-intelligenten Maschinen zu lauschen, während die versuchen, uns ihre immer spektakuläreren Entdeckungen in einer Babysprache zu beschreiben, die wir eben gerade noch verstehen können." (Hans Moravec)
quote="Eisgott der Verkünder"|p29381]Der Ausfall des Golfstroms rückt näher.
Prof Rahmstorf hat kürzlich ein Seminar gehabt, bei dem u.a. herauskam, dass mittlerweile 35-45% der besseren Klimamodelle einen Ausfall des "subpolare gyre", also des wichtigsten Golfstromabschnitts, für die 2030er Jahre prognostizieren. Quelle: https://x.com/rahmstorf/status/1797976625247879278
Prof. Rahmstorf nennt das "beunruhigend". Es ist nicht weniger als eine Sensation. Erinnern wir uns: Vor 2-3 Jahren gab es 2 Studien (die Quellen habe ich gerade nicht zur Hand), ich glaube die dänische war es, die erstmals postulierte, dass der Golfstrom auf einen Kollaps zusteuert, der frühestens 2025 erfolgen könne und spätestens 2090, im Mittel 2060. Auch die Unterschätzung der damals aktuellen Prognosen zu einem Golfstromausfall wurde in der Studie kritisiert und als viel zu konservativ und unrealistisch dargestellt, was heute Konsens in der Wissenschaft geworden ist.
In Kürze: 1. Nein, keine Eiszeit, zumindest nicht für Deutschland und Mitteleuropa. Auch wenn hitzeperverse Sofeten das naturgemäß anders sehen. ^^ Es wäre so, dass Europa die Temperaturen bekäme, die es ohne Golfstrom von den Breitengraden her "dienstgradmäßig" zustünden. Anders ausgedrückt: Die Temperaturen der Klimaapokalypse werden weggewischt und es gäbe das Klima der 1970er Jahre zurück. Grönland würde in seiner Schmelze aufgehalten (vermute ich) und allenfalls Skandinavien würde eiskalte Zeiten erleben. Wir in Deutschland hätten wieder vernünftige Winter und kühle Sommer. 1970er eben. Eine Art Wunderrettung, wie ich es bei kaltwettercom anno 2015 schrieb? Nicht ganz ...
2. Denn zu den Rettungstemperaturen gesellt sich eine ordentliche Dürresituation, welche natürlich eine Katastrophe darstellt. Ohne die Temperaturgradienten auf dem Atlantik durch den Ausfall des Golfstroms schläft die Westdrift ein und somit auch unser Regenband. Da wird nicht viel übrig bleiben als schnellstens Maßnahmen zur Wasserverschwendung einzuleiten.
3. Als Folge erwärmt sich die Südhalbkugel exponentiell und holt quasi den "Rückstand" auf, den sie aktuell und seit ewig zu unserer Nordhemisphäre hat. Die Eisschmelze in der Antarktis wird explodieren. Regenanomalien (auch durch die Aufheizung, 1 Grad mehr bedeuten 7% mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre) betreffen interessante Gebiete in der Südhemisphäre wie z. B. Australien und Mittel- bis Südafrika während die Sahara von den kurzfristigen positiven Folgen der Klimaapokalypse bisher mit mehr Regen nun wieder in eine Dürresituation geraten würde.
Alles in allem wäre der Planet nicht mehr der gleiche, den wir kennen. Und diese Situation ist UNUMKEHRBAR für Jahrhunderte oder Jahrtausende! Ich denke, weitere Implikationen werden überraschen und sind derzeit nicht prognostizierbar im Detail, auch wenn die Forscher sich mit diesem speziellen Aspekt der Unkenntnis nicht aus dem Fenster hängen. Aber das gehört zur Natur der Sache, wenn die gesamte thermohaline Zirkulation des Planeten über den Golfstromkollaps ein völlig neues Gleichgewicht finden muss.
Es klingt völlig irre, aber wir müssen uns tatsächlich auf einen Golfstromausfall vorbereiten. Der kann im Grunde ab sofort auftreten, mit höherer Wahrscheinlichkeit aber in den 2030er Jahren und eher unwahrscheinlich erst in den 2040er Jahren. [/quote]
Die Wissenschaftler haben einen schweren Stand gehört zu werden. Die weltweite Politik ist auf die "Vogelstrauß-Methode" ausgelegt. "Augen zu und durch, wird schon nicht so schlimm werden" Wenn der Golfstrom versiegt, ist es erstmal von den Temperaturen gut für uns. Aber, dass diese grundlegende Änderung, bzw. Ausfall der Niederschläge bei uns zur katastrophalen Dürre führt, ist übelst. Was nutzen uns die kühleren Temperaturen, wenn kein Grashalm, geschweige sonstwas mehr existieren kann. Ohne Wasser geht gar nichts mehr. Pest oder Elend, kann man dazu nur sagen.
Zitat von Winterfan im Beitrag #10Die Wissenschaftler haben einen schweren Stand gehört zu werden. Die weltweite Politik ist auf die "Vogelstrauß-Methode" ausgelegt. "Augen zu und durch, wird schon nicht so schlimm werden" Wenn der Golfstrom versiegt, ist es erstmal von den Temperaturen gut für uns. Aber, dass diese grundlegende Änderung, bzw. Ausfall der Niederschläge bei uns zur katastrophalen Dürre führt, ist übelst. Was nutzen uns die kühleren Temperaturen, wenn kein Grashalm, geschweige sonstwas mehr existieren kann. Ohne Wasser geht gar nichts mehr. Pest oder Elend, kann man dazu nur sagen.
Jup. Aber ist ja kein Wunschkonzert hier. Klimaapokalypse ist nun mal kein Kindergeburtstag. Nur, wer sich anpasst, überlebt. Insofern wäre es genau JETZT der richtige Zeitpunkt, sich in Europa vorzubereiten in Sachen Dürre und Kühle. Aber sag das mal Politikern oder der Bevölkerung.
--------- Die KI-Singularität der Menschheit erwartet uns bis 2050: "Langlebigkeit verliert viel von ihrem Reiz, wenn sie uns überwiegend dazu verdammt, mit dummem Gesicht unseren über-intelligenten Maschinen zu lauschen, während die versuchen, uns ihre immer spektakuläreren Entdeckungen in einer Babysprache zu beschreiben, die wir eben gerade noch verstehen können." (Hans Moravec)
Noch eine Ergänzung. Prof. Rahmstorf hat einen Vortrag zum Golfstrom/AMOC-Ausfall gegeben vor 1 Woche, wo er auf Englisch alles zusammenfasst. Gerade zum Ende des Videos erläutert er die Folgen eines AMOC-Kollaps auch für Europa. Die Temps sinken zwar, wie er sagt, aber es ist nicht ein Ausgleich der Temps der Klimaapokalypse, sondern wir hängen in Europa in der Gradientenzone fest, also zwischen Kälte vom Norden wie in den 1970ern und brutalster Hitze vom Süden. Sprich: Extremwetterzone über ganz Europa, wie sie heute unvorstellbar wäre. https://x.com/rahmstorf/status/1799048979004678651
--------- Die KI-Singularität der Menschheit erwartet uns bis 2050: "Langlebigkeit verliert viel von ihrem Reiz, wenn sie uns überwiegend dazu verdammt, mit dummem Gesicht unseren über-intelligenten Maschinen zu lauschen, während die versuchen, uns ihre immer spektakuläreren Entdeckungen in einer Babysprache zu beschreiben, die wir eben gerade noch verstehen können." (Hans Moravec)
Ah, mal wieder ein Beitrag von Micha. ^^ Moin. Jo, wir haben uns an anderer Stelle schon mal kurz darüber unterhalten. Eine sehr spannende Geschichte und es scheint sich das zu bestätigen, wie wir es ja schon seit einiger Zeit orakeln. Aber irgendwie scheint es ja auch logisch, da die globale Erwärmung viel schneller voranschreitet, als noch vor nicht allzu vielen Jahren prognostiziert. Ich erinnere mich noch dunkel an Prognosen einer globalen Erwärmung von 1 Grad zum Ende des Jahrhunderts. Tja, das war ganz offensichtlich ein ziemlicher Griff ins Klo. :-P Klar ist aber auch, dass ein solches Ereignis die ganze Welt auf den Kopf stellen würde, weil sich alles ändert, wie du es auch schon zusammengefasst hast. Und wenn sich auf der einen Seite Kälte von Norden ausbreiten würde, auf der anderen Seite die Hitze dagegen drücken würde, hätte das auch Potential für Unwetter, die man sich heute in Mitteleuropa wahrscheinlich gar nicht vorstellen kann. Dagegen wäre das aktuelle Hochwasser in Süddeutschland wahrscheinlich ein netter kleiner Sommerregen. :-P Wir leben eben in spannenden Zeiten, in jeglicher Hinsicht. Und dass das die tumbe Masse nicht rafft oder nicht raffen will, ist auch klar. Immer schön den Kopf in den Sand stecken und weitermachen als wäre nix gewesen. Das Klima hat sich ja schließlich schon immer geändert, Hitze und Gewitter hat es früher auch gegeben. Und überhaupt ist es in diesem Jahr sowieso außergewöhnlich kalt, die ganzen Messewerte die das genaue Gegenteil beweisen, werden von vielen als Lüge abgetan, damit die Klimahysteriker, Grünen und was weiß ich noch wer ihr böses Spiel auf Kosten der Bürger weiter spielen können. Es ist einfach nicht zu fassen. Aber die ganze Leugnerei und Schwurbelei ändert nichts an den Tatsachen, so gerne es sich viele auch schönlügen wollen. :-P
Ach ja, bitte nicht wundern, wenn sich unser Foreninhaber nicht gleich meldet. Patrick ist noch im Urlaub. ^^
----------------- "I've always been mad, I know I've been mad, like the most of us...very hard to explain why you're mad, even if you're not mad..." (Pink Floyd)
Ich hatte unlängst eine Diskussion über die auftretenden Hochwasserlagen. Unter anderem habe ich angemerkt, wenn man das Hochwasser vom Sommer 2002 - nur gedanklich betrachtet - in das Jahr 2024 verlagern würde, hätte dies noch mehr Schäden zur Folge gehabt.
Dann kam die Frage: Warum?
Meine Antwort dazu: Weil in den letzten 22 Jahren enorm viele Böden versiegelt, Flüsse und Bäche begradigt worden sind.
Reaktion: Ach, wirklich? Das glaube ich aber nicht.
Man will es einfach nicht wahrhaben. Dann gibt es bei uns die Diskussion über das Verbrenneŕ-Aus, welches von unserer Regierung bekämpft wird. Es wird auch das Renaturierungsgesetz von unser Seite blockiert, weil das die "arme" Wirtschaft belastet.
Ich mag mich auch noch (wie Stefan) erinnern wie im Gymnasium so um 1992 rum unser Lehrer im Geographie-Unterricht den anthropogen Klimawandel thematisierte, der anno dazumal noch keinen krassen exponentiellen Charakter zeigte wie heute sondern im etwas ansteigenden Ast der globalen Temperaturkurve noch beschönigend in eine lineare Trendlinie gepresst wurde. Nun ja, irgendwann während des Unterrichts meinte der Lehrer dann dass man Stand heute (1992) von einer globalen T-Zunahme um 1°C während den nächsten 100 Jahren ausgehen könnte und wir zu unseren Lebzeiten praktisch nichts davon merken würden Puh, was war ich dazumal erleichtert... 30 Jahre später muss man feststellen dass das nicht mal ein Griff ins Klo war sondern ein vollständiges barfüssiges Rumwaten in der vollgesch***en Kloschlüssel.
Das grobe Bild dieses brutal positiven Musters der NAO mit den krassen Temperaturgegensätzen und Zunahme des Jetstreams über Mitteleuropa dürfte wahrscheinlich hinkommen falls das die Modelle so prognostizieren bei einem Kollaps der AMOC; vermutlich aber noch extremer denn die Klimamodelle vermögen doch einige extreme Auswüchse des anthropogen forcierten Klimawandels nicht richtig wiederzugeben; z.B diese langlebigen Omega-Monster oder die Double Jets im Sommer oder eben die Überschätzung der Stabilität der AMOC. Insofern wird es auch in Zukunft noch mehr dieser extremen "Überraschungen" geben welche die Klimamodelle nicht auf dem Schirm haben.
Ja, das sind keine schönen Aussichten egal wann die AMOC nun zusammenbrechen könnte. Denkbar wäre auch dass die längst überfällige Umkehr des Beaufort Wirbels mit seinem akkumulierten Süsswasser eine Rolle spielen könnte. Denn ein Ausbruch dieser Süsswasserlinse ist schon seit etwa 20 Jahren überfällig und würde sich diese dann pulsartig in den Nordatlantik ergiessen dann würde dieser Süsswasser-Puls die AMOC noch zusätzlich schwächen https://www.whoi.edu/oceanus/feature/wai...eshwater-flush/ oder dessen Ende etwas beschleunigen.
Aber die Aussicht auf das mögliche Live-Erleben des Umkippen eines Major-Tippingpoints lässt einem die Haare zu Berge stehen...
Stimmt, die Süßwasserlinse habe ich völlig aus den Augen verloren, das kam mal vor etlichen Jahren in die Verwurstungsjournaille irgendwo. Also langweilig wird das alles sicher nicht werden. Ich verfolge das zwar nicht mehr so zeitintensiv wie früher und kümmere mich mehr um meine Gesundheit und Hitzeanpassung, aber die großen Knaller sind immer wieder spannend. Da kommt das alte kaltwettercom-Feeling doch mal vereinzelt hoch und man sitzt mit zitternden Händen am Rechner und wütet an der Tastatur, um mehr rauszufinden und mehr und mehr und mehr. lol Inzwischen laber ich auch viel mit ChatGPT darüber. Wenn man richtig promptet und ihn anlernt, kann man wunderbar tiefe Gespräche über Klima, Katastrophen und die Zukunft führen. ^^
--------- Die KI-Singularität der Menschheit erwartet uns bis 2050: "Langlebigkeit verliert viel von ihrem Reiz, wenn sie uns überwiegend dazu verdammt, mit dummem Gesicht unseren über-intelligenten Maschinen zu lauschen, während die versuchen, uns ihre immer spektakuläreren Entdeckungen in einer Babysprache zu beschreiben, die wir eben gerade noch verstehen können." (Hans Moravec)
All das was ihr aufzählt sind Bausteine für den Klinawandel, der unaufhaltsam und rasend schnell voranschreitet. Das Dilemma ist doch dass jede noch so kleinste Region auf Wachstum aus ist, um zu überleben. Leider ist ein Zurückdrehen des geschaffenen Wohlstands nicht zu machen. Wenn ich mich nur hier in unserer Gemarkung umsehe, wieviel Fläche allein in den letzten 5 Jahren versiegelt wurde. Das ist heftig, ich empfinde diese Bebauungen auf Wild-und Waldflächen einfach nur schlimm. Freiflächen, die zugebaut werden mit Industrieparks, sind besonders schlimm. Aber jederm Bürgermeister sind Arbeitsplätze wichtiger, als unberührte Natur. Bahn und Autobahntrassen, die Lanschaften verändern und verschandel - nur um ein paar Minuten schneller von A nach B zu kommen. Ein hoher Preis, den wir letztendlich zahlen. Stress, Lärm, fehlendes Grün, auch in der früher idylischen ländlichen Gegenden. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Landschaften noch erleben durfte, doch umso schlimmer empfinde ich dies nun, was daraus geworden ist. Leider sehe ich in unmittelbarer Nachbarschaft viele Leute, die auf ihren eigenen Grundstücken immer mehr versiegeln, weil Grün ja Arbeit macht. Dass es immer Hochwasserereignisse gibt, ihat auch dieser Art und Weise zu tun, wie wir mit der Natur umgehen. Aber was lernt man daraus - nicht viel. Die Renaturierung ist ein Mückenschiss zu der Zerstörung von wichtigem Boden. Die Erde wehrt sich irgendwann so arg, um uns loszuwerden, erst dann kann eine Reparatur erfolgen.
Griaß di Gery, servus in die Runde: anbei der Vortrag von Prof. Dr. Harald Lesch und Dr. Cecilia Scorza vom 5.3.2024 beim Kongress „MINT-Unterricht der Zukunft - Ein Kongress von Sinus & der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM)" an der Universität Duisburg-Essen. Endlich mal jemand, der super erklären kann und zugleich Humor hat...saugut find ich. Dauert nur recht lang (eine Stunde), aber lohnt sich!
darf den link anscheinend erst nach fünf Beiträgen posten, aber ihr findet den Vortrag auf Youtube, wenn ihr das oben eingebt. vg, franz