Der vorläufig letzte La Nina Winter ist nun Geschichte und El Nino kommt dieses Jahr zurück. Mit dem Major Warming Mitte Februar und dem zweiten Warming kurze Zeit später ging die NAO im März ja in die negative Phase mit Hochdruck über Grönland und Tiefdruck in den mittleren Breiten und damit zogen im März auch wieder mal anständige Fronten über Mitteleuropa hinweg.
WorldClimateService hat freundlicherweise mal die mittleren Abweichungen des Niederschlags von März-April nach einem La Nina Winter dargestellt und zwar mit (links) und ohne (rechts) einem Major Warming während Januar oder Februar. Obwohl auch Jahre der 60er und 70er in der Auswertung dabei sind - wo das Klima noch innerhalb der klimatologischen Leitplanken war - zeigt sich der Unterschied der Niederschlagsabweichung, rspkt der Tiefdruckaktivität ziemlich deutlich: Kein SSW im Winter => trockener März/April in Mitteleuropa. SSW im Winter => nasser März/April in Mitteleuropa.
Jahre der neuen Klimatologie wie 2018 mit dem extrem starken Major Warming Mitte Februar passen jedoch nur noch so bedingt und halbwegs rein: Niederschlagstechnisch noch ein normaler März 2018, jedoch ein knochentrockener April 2018. Insofern wäre die Auswertung nur mit den letzten 10-20 Jahren aufschlussreicher, aber man kann ja nicht alles haben.
La Nina endet nun, die ENSO wird bis in den Frühsommer wohl noch in der neutralen Phase bleiben und danach in einen El Nino übergehen. Wie stark dieser dann tatsächlich sein wird weiss man jetzt noch nicht genau aber vielleicht geht der Wechsel auch schneller als ursprünglich angenommen. In der Februar-Prognose der Meerestemperatur-Abweichung der ENSO3.4 Region im äquatorialen Pazifik
(c) NOAA
variierten praktisch alle Modelle für August noch irgendwo zwischen +0.2 bis +1.2 Grad. Die Ensembles-Prognosen vom März des saisonalen ECMWF für August für ENSO3.4 liegen mehrheitlich zwischen +0.7 und 1.5 Grad währenddem die Ensembles des für ENSO akkurateren CFSv2 für August etwas tiefer mit +0.2 bis 1.2 Grad liegen.
Für gröberes Stirnrunzeln sorgt ACCESS des australischen Wetterdienstes BOM, das wöchentlich aktualisiert wird, für August und lässt schon mal den Puls in die Höhe schnellen lässt: +1.6 bis +2.5 (!) Grad - mit dem Mittelwert von +2.2 Grad (grüner Kreis in der untersten Graphik) - für August.
Allerdings habe ich keine Ahnung wie gut die Performance der Australier ist und kann deshalb diese Prognose nicht einordnen. Vielleicht ist es auch wie CFSv2 für Mitteleuropa das wochenlang auf kalt und regnerisch steht und dann plötzlich ins Gegenteil umschlägt. Keine Ahnung, ehrlich gesagt.
Um diese Zahlen etwas einzuordnen habe ich von NOAA für die ENSO3.4 Region mal den Verlauf der Meerestemperaturen der 8 stärksten El Nino seit 1950 genommen und obige Prognosezahlen reingebastelt. Gemäss BOM kann bei +0.8 Grad von einem El Nino gesprochen werden.
Deutlich zu sehen ist jeweils der Anfang von El Nino im Frühsommer mit der Spitze im Herbst und Winter. Während ECMWF und CFSv2 für August noch im moderateren Bereich der stärksten El Nino Events liegen bewegt sich die BOM-Prognose bereits im Bereich der Super El-Ninos wie 1997/98 (hellblaue Linie) und 2015/16 (graue Linie)...
Ich vermute jetzt mal dass die Ensembles von ECMWF und vor allem CFSv2 eher richtig liegen. Das wird man in den nächsten Wochen aber im Auge behalten müssen aber auf jeden Fall ist damit ein Anstieg der Globaltemperatur wieder mal vorprogrammiert.|addpics|w6x-ec-c71c.png-invaddpicsinvv,w6x-ed-96fa.png-invaddpicsinvv,w6x-ee-6824.png-invaddpicsinvv,w6x-ef-497d.png-invaddpicsinvv|/addpics|
ich melde mich dann auch mal nach vielen Monaten? Jahren? der Selbsttransformation. Kurz: Erkannt, dass Kohlenhydrate für einen endomorphen Stoffwechselkörper der Tod sind. Ketogene Ernährung seit 1.5 Jahren. 30 Kilo abgenommen. Muskelbepacktes Training. Und siehe da: Früher bei 18 Grad geschwitzt und geflucht und nun? 40 Grad: Kein Problem. Ich möchte nicht wissen, wie hoch der Anteil an Endomorphen in diesem Forum ist, die unter Hitze leiden. Sommer finde ich trotzdem scheiße, auch wenn ich kein Jota mehr schwitze und die "interne" Körperkältewelle durch den Wegfall der Kohlenhydrate genieße, das kann sich keiner vorstellen. Auch nicht meine endlose Dankbarkeit für diese Erkenntnis. Dazu Meditation und Durchbrechen des internen Hass-Kreislaufs mit Erkenntnissen, die ich gerne auch 40 Jahre früher gehabt hätte ...
Zum Thema: Ich bin seit Jahren der Meinung, dass 2023 oder aber 2024 (den Tonga-Ausbruch mit 100-150 Mio. Tonnen Wasserdampfinjektion in die Strato hatte ich nicht auf dem Schirm) der Beginn einer inflationären Aufheizung sehen wird, sozusagen der Raketenstart in die klimatische Apokalypse die ich ja schon 2015 bei kaltwetter.com prognostiziert hatte. Dazu gehört auch der von dir angesprochene Wegfall von La Nina. NOAA sieht das ganze noch relativ entspannt im Mittel.
Dennoch bin ich überrascht. Ein Super El Nino (>2.0 Grad Anomalie, idealerweise >2.5 Grad Anomalie) sollte theoretisch erst 2032 wieder auftauchen. Die Forschung nimmt aber bekanntlich an, dass die Qualität und Quantität der ENSO-Extreme zunehmen wird. Chat GPT hat mir das immerhin mal auf Anfrage bestätigt - man geht ja mit der Zeit. lol
Dazu kommt eine aktive Sonne mit völlig unerwarteten Sonnenfleckenaktivitäten.
Das führt zu ca. 0,2 Grad globaler Aufheizung, viel wichtiger: Die Wettermuster ändern sich, von Bewölkungszunahme glaube ich (kann mich aber irren, irgendwie beeinflusst El Nino die Staubteilchen in der Atmosphäre als Ansatz für die Wolkenbildung) bis hin für uns so wichtig: Positive NAO oder sagen wir mal ÜBERpositive NAO weil die ist ja eh fast nur positiv. Sprich: Rossbywellen gehen nach Jahren der Pause wieder in die 7er Muster, damit Zunahme der Omegalagen wie man es aus 2015-2018 noch kennt.
Der Wasserdampf der Tonga-Eruption ist ein eigenes Thema. Nur so viel: Er ist ÜBERALL, aber nur in der höchsten Ebene der Stratosphäre.
Mittlerweile hat er sich auch tiefer eingeordnet, dringt aber nicht in die Troposphäre ein. Meine Theorie war, dass er die Erde wie Schefeldioxid brutal abkühlt (abstruse Kaltanomalien der Südhemisphäre erst Strato, dann teilw. auch Tropo) im gesamten Jahr 2022 und sobald er in die Troposphäre absinkt, würde die Treibhausgaswirkung reinbraken, entweder ca. 0,2 Grad global oder Apokalypse. ^^ Ich habe mich auf volcanocafe mit Forschern unterhalten. Kurz: Auch die wissen nicht mehr. Die einen sprechen generell von einer Erwärmung, andere von Erwärmung und Abkühlung gleichzeitig je nach Strahlungsart und andere unterstützen meine These. Wir werden sehen, was kommt. Es gab halt noch nie zuvor zu unseren Wissenschaftszeiten einen solch abstrusen Vulkanausbruch. Es wird in jedem Fall 10 Jahre dauern, bis der Siff aus der Atmosphäre raus ist.
Insgesamt hoffe ich, dass ich mich irre (Standardsatz seit kaltwetter.com-Zeiten ^^), aber ich denke nach wie vor, dass die Apokalypsesituation bis 2030 bzw. mit dem Auftreten des nächsten Super El Ninos eintreten wird mit Zuständen, die selbst wir uns heute trotz Corona und Krieg in Europa nicht mal ansatzweise vorstellen können. Übrigens: Da ich auf den Menschen kaum Hoffnung setze, sondern auf die Technik, ist die aktuelle Situation mit Chat GPT und den KI-Systemen auch entsprechend meiner Prognose, dass KIs sich exponentiell entwickeln werden und uns vielleicht allen den Arsch retten mit IQs von 2000 bis 20.000 und Entdeckungen für die die Menschheit tausende Jahre benötigen würde. Auch in dieser Hinsicht wird sich die Erde ändern wie kaum zuvor, allenfalls mit der Zähmung des Feuers oder der Industriellen Revolution mit damals Energie ohne Ende. Bleibt zu hoffen, dass man es nicht vorrangig für Mord und Tod einsetzen wird ... Allerdings verzweifle ich nicht mehr an diesen Dingen, sondern lebe im Moment, denn nur dieser ist existent. Und lebe soweit es mir möglich ist nachhaltig und versuche das Beste in meiner unmittelbaren Umgebung zu verändern.
Ich bin schon auf das Treibhausgashalbjahr 2023 "gespannt". Ich rechne zum ersten Mal wieder mit einer Katastrophe wie 2003 oder 2018 durch die genannten Randbedingungen. Allerhöchstens der Tonga-Wasserdampf könnte mir einen Strich durch die Rechnung machen und es kommt erst 2024. ;-) Befreit von jeglicher Hitzequal (und das in der heißesten Region Ofenhessen mit 100 Hitzetagen ^^) sehe ich das mittlerweile physisch entspannt und psychisch gestärkt durch die Meditation.
Auf in die Hölle! ^^
--------- Die KI-Singularität der Menschheit erwartet uns bis 2050: "Langlebigkeit verliert viel von ihrem Reiz, wenn sie uns überwiegend dazu verdammt, mit dummem Gesicht unseren über-intelligenten Maschinen zu lauschen, während die versuchen, uns ihre immer spektakuläreren Entdeckungen in einer Babysprache zu beschreiben, die wir eben gerade noch verstehen können." (Hans Moravec)
Na schau mal einer an wer sich da wieder gemeldet hat :-) Ich hatte eigentlich mit vielem gerechnet aber ganz sicher nicht was von dir hier zu lesen, hehe. Aber das Timing ist fast schon perfekt, passend zum Beginn des Treibhausgashalbjahres.
Also dann, hallo Michael, schön wieder mal was vom Ofenhessen zu hören :-) Monate? Das waren Jahre! Das letzte Mal war ja wohl irgendwann im Sommer 2020. Wie die Zeit doch vergeht, immerhin hast du die Zeit ja offenbar voll genutzt mit kompletter Ernährungsumstellung und Training. 30 Kilo runter, Respekt, und sich damit auch gleich noch der körperlichen Sommerqualen entledigt. Was will man mehr?
Ja, CFS sieht die El Nino Entwicklung noch vergleichsweise moderat, ob's dann so rauskommt muss man die nächsten Updates mal abwarten. Es gibt interessante Tweets von Ende Februar, https://twitter.com/wxmann/status/1630311114423828482, die ich aber nicht einordnen kann weil das nicht ganz meiner Gehaltsklasse entspricht ;-) Die deuteten an dass die MJO für diesen März in der Phase 7 mit starker Amplitude liegt (also weit im äusseren Bereich des Phasendiagramms). Und Ähnliches zeigte sich im Frühling 1997 und 2015 auch schon, quasi als Vorläufer der Super El Ninos 1997 und 2015. Weiter unten schreibt er zwar dass das nicht zwingend einen Super El Nino bedeuten muss, aber könnte wenn im Frühling diese für kommende El Nino typischen westerly wind bursts auftreten. Wie gesagt, nicht meine Gehaltsklasse, aber möglicherweise ein Indiz. Da müsste man auch wieder mal bei Anthony Masiello oder Eric Webb reinschauen.
Ja, die neuen klimatischen Rahmenbedingungen für Europa bleiben ja die gleichen: Grundsätzlich der kalte Fleck im Atlantik, die Zerfaserung des Jetstreams am westlichen Eingang vor Europa durch die doppelten Jetstreams im Sommer über Eurasien welche im weiteren Sommer-Verlauf dann die QRA mit den 6+ Mustern begünstigen. Und natürlich die nordwärtige Ausdehnung des afrikanischen Subtropik-Hochs. Aber wem sag ich das? Wobei, im letzten Jahr bekamen wir die abstrusen Hitzewellen und Dürre ja trotzdem ab und dass sogar ohne den kalten Fleck denn der Nordatlantik war im Mai ja eher zu warm als zu kalt. Da hat die Theorie, dass kein kalter Fleck keinen mitteleuropäischen Hitzesommer mit sich bringt, versagt. Vielleicht zum ersten Mal.
Die Wasserdampfflutung der äquatorialen Stratosphäre habe ich natürlich auch etwas mitverfolgt, vor allem weil severe-weather die schöne Korrelations-Karte der negativen NAO der N-Hemisphäre im darauf folgenden Winter postete, was dann aber nicht wirklich eintrat ausser im Dezember 22 und danach erst wieder in der ersten Märzhälfte. Und die Auswirkungen für das THGHJ könnten, wenn sich offenbar sogar die Vulkanexperten nicht einig sind, noch ein weiterer Schritt Richtung uncharted territory werden. Spätestens seit dem Klimabruch 2015/16 können wir ja auch Analogie-Jahre, wie z.B. Herbst+El Nino während 1960-2010, eigentlich auch getrost in die Schublade zurück legen denn die 60er bis 90er haben ja auch nicht mehr allzuviel mit dem heutigen Klima zu tun. Zuviel hat sich seitdem Richtung Extreme verschoben als dass man dafür Vergleichsdaten hätte. Selbst Jahre mit La Ninas sind heute ja schon wärmer als Jahre mit El Ninos vor noch 30 Jahren.
Und vor zwei Wochen kam auch mal wieder eine Studie u.a. mit Schellnhuber raus dass die Dynamik der globalen Kipppunkte von den Modellen halt doch (wieder) unterschätzt wurde: https://www.cell.com/one-earth/fulltext/...3322(23)00004-0 Wenigstens ist im neuesten Synthesebericht des IPCC auch mal der Mensch direkt als Figur abgebildet, koloriert mit den zukünftigen Hitze-Stripes, auf der Zeitachse eines Menschenlebens.
Uncharted territory. Viel klimatologisches und unerforschtes Neuland wo wir zwangsläufig immer tiefer eindringen werden
Auf das THGHJ 2023 bin ich auch "gespannt": Bzgl Mitteltemperatur in Deutschland stehen wir jetzt ziemlich genau gleich da wie vor einem Jahr. Ich hoffe jetzt darauf dass der "Frühling" ansatzweise so kommt wie es einige Langfristmodelle wie ECMWF und DWD im März-Update sehen - nämlich mal ohne deutlich Niederschlagsdefizite - und dass wir noch soviel Regen wie möglich tanken können. Wäre natürlich zu schön um wahr zu sein bevor Europa im Sommer wieder mal im gradientenschwachen Niemandsland versifft. Von den Randbedingungen her würde ich erwarten dass es im Sommer ähnlich wird wie in den letzten 5 Jahren, für temporäre Linderung würde ich am ehesten noch mit herumeiernden Kaltlufttropfen rechnen. Man vergisst ja nach dem Herbst/Winter immer wieder wie unerträglich der Sommer ist.
Stichtag wird dann für mich der 5. Mai sein wenn das ECMWF Sommer-Update rauskommt. Letztes Jahr zeigte es die grössten Temperaturabweichungen für einen europäischen Sommer seit es das Modell gibt. Und es traf zu auch wenn der Hitzewahnsinn sogar noch leicht unterschätzt wurde. Für April bis Juli letztes Jahr hatte ich mal kurz zusammengerechnet: Von diesen 120 Treibhausgashalbjahrestagen hatten wir 51 Tage glasklare Grosswetterlagen mit purer S/SW Hitze-Anströmung Richtung West/Mitteleuropa; Azorenhochausläufer und andere Hochdruckauswüchse nicht mal mitgerechnet.
Wir werden sehen wie sich das alles entwickelt. Und wenn alles nichts hilft dann müssen wir uns überlegen Regenprozessionen durchzuführen wie die Franzosen: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/...kreich-100.html oder weiter nördlich den gallischen Barden Troubadix irgendwie zum Singen bringen...
Also auf in das klimatologische Neuland der kranken Geopotentialverformungen. Stefan hat mittlerweile den Ticker ja wieder auf das Treibhausgashalbjahr umgestellt ;-)
Ja, Patrick (da du jetzt ja doch mal die Vornamen verwendest hast, schließe ich mich an ^^), die komplette Entledigung meiner internen Hitzequalen ist tatsächlich ein Geschenk, für das ich unendlich dankbar bin. Ist natürlich durch lange Recherche und Forschung entstanden und nicht aus dem Nichts. ;-) Mit Klimatologie beschäftige ich mich mittlerweile nicht mehr so intensiv, aber ich denke mir, zum Treibhausgashalbjahr 2023 lohnt sich ein Austausch doch im Wahnsinn unserer Zeiten und ich kenne niemanden, mit dem man das fundierter ergötzlich umsetzen kann als mit dir.
Wie mit deinem Hinweis auf die MJO. ^^ Ich habe mich via Dr. Cohens Blog damit vor 1 Jahr am Rande beschäftigt, aber die Detailtiefe fällt mir momentan schwer. Ich kämpfe immer noch mit den Rossbywellen Typ 1 und 2 und wie ich mir das im Detail genau vorstellen soll anlässlich des unfassbaren und unerwarteten Dauerwarmings vor 1-2 Monaten. Ich bin mir nicht sicher, aber für mich deutet diese Entwicklung auf eine brachiale Zunahme der Warmings an sich (durch die Bodenhitze, die durch die Klimaapokalypse zunimmt) und einer Rücknahme der Auswirkungen (durch die Kühlung der Strato aufgrund der Treibhausgase). Eine extreme Theorie besagt ja, dass im Fall einer galoppierenden Entwicklung der Polarwirbel sich irgendwann gar nicht mehr bildet oder nur für 1 Monat und die dann "normalen" abstrusen Warmings zu völlig anderen Wetterstrukturen führen würden.
Die von dir angesprochenen neuen Muster mit Subtropensiffausdehnung usw. sehe ich auch so. Ich frage mich immer, unter welchen Bedingungen das eigentlich mal kippen könnte durch Verlagerung weg von uns. Vermutlich nur durch einen Golfstromausfall, der auch ein völlig unklares Thema bleibt.
Das gleiche beim Wasserdampf, das ich weiter verfolgen werden. Und wie du sagst: Analogien kannst du knicken, wir stoßen in klimatische Zustände vor wie nie zuvor. Boldly go where no man has been before, was? Nur anders. lol
Die Studie von Schellnhuber habe ich auch als Artikelverwurstung überflogen. Aber gut, dass die Kipppunkte extrem unterschätzt werde, litanisiere ich ja schon seit 2015 mit Kaltwetter.com gebetsmühlenartig runter. lol
Sommer 2023: Interessant, du gehst von ähnlichen Mustern wie in den letzten 5 Jahren aus? Damit anders als ich. Spannend. Ich bin mir für 2023 wegen der Wasserdampfthematik auch noch nicht sicher, aber doch zu etwa 80% gehe ich von Omegalagen und Hitzewellen ohne Regen aus, die 2003 und 2018er Charakter haben. Dann lass uns das mal verfolgen. ^^
Auch den Regenprozessionskram hatte ich bei Twitter gesehen, furchtbar. Die Leiden nehmen zu. Und was Frankreich im letzten Sommer mit unfassbaren Bildern der ausgetrockneten Flüsse durchgemacht hat, ist mir natürlich vollauf bewusst. Ebenso Italien. Da waren wir mit dem Rhein noch halbwegs "gut" dabei.
Eine technische Frage habe ich noch: Nach der Bearbeitung meines Beitrags sind die Bilder verschwunden und trotz korrekter Links und Neusetzung der Links hat sich nichts geändert. Gibt's da einen Trick? Ich erinnere mich dunkel, dass das bei meiner letzten Aktivitätsperiode hier auch schon ein Problem war.
Kaltwettergrüße Micha
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Zitat von Eisgott der Verkünder im Beitrag #5Ja, Patrick (da du jetzt ja doch mal die Vornamen verwendest hast, schließe ich mich an ^^) ...
Na logo, Micha, wir kennen uns jetzt ja auch schon seit einiger Zeit :-)
Ich vermute dass du ja bei weitem nicht der Einzige warst der sich bei den Warmings den Kopf wund kratzte :-) Selbst Strato-Experten wie Simon Lee, Judah Cohen, Amy Butler oder Jason Furtado usw taten wahrscheinlich das Gleiche und blieben während der Zeit des Warming eher defensiv was die Auswirkungen betraf. Je tiefer man reinguckt desto komplexer wird's. Die Rücknahme der Auswirkungen ist mir zwischen Februar und März auch aufgefallen oder ich hätte erwartet dass das downwelling schneller passiert: Nach dem Major Warming Mitte Februar verfolgten alle gespannt die Zonalwindumkehr, die dann aber nach ca 1 Woche auf dem Weg nach unten auf ca 100-150hPa ins Stocken kam. Dann machte sich der erste Verdruss breit aber erst der zweite Schub durch das nachfolgende Warming liess dann die NAO Anfang März auch ins Negative fallen. In den "Dripping paints" Graphiken auf stratobserve sah man das ja schön. Aber das Ganze lief schon zäher ab als erwartet aber es war auch nicht das Extremereignis wie Februar 2018 wo die Zonalwindumkehr relativ zügig nach unten flutschte und den Polarwirbel demolierte. Insofern werden wir wohl auch bei den Warmings wohl immer wieder Überraschungen erleben.
Zum Sommer 2023: Ich kann nicht sagen wie sich der Sommer beim Übergang von der neutralen Phase zum El Nino präsentieren wird und noch weniger wie und ob sich die Wasserdampfthematik auf den Sommer auswirken wird. Ob die Extreme dann nochmals gesteigert werden mit 2003er-Omegalage oder ob wir "nur" einen durchschnittlichen Sommer der neuen Klimatologie einfahren, da lasse ich mich überraschen :-)
Aber basierend auf den europäischen Randbedingungen und dem was wir seit 2015 schon erlebt haben würde ich als best guess - und ohne das Orakel von Delphi anzurufen - mal darauf tippen dass wir auch diesen Sommer wieder ganz krude Dinger einfahren werden ähnlich wie die letzten 5 Jahre. Die letzten 5 Sommer waren ja auch schon geisteskrank genug punkto Persistenz und Geopotentialverformung, vielleicht mit der Ausnahme von 2021 als wir im Westen unglaubliches Glück hatten mit dem für einmal weniger weit westlich gelegenen Atlantik-Tief sodass die kranke Glut mehrheitlich ostwärts durchzog. Und 2022 kam 2003 schon ziemlich nahe über das ganze Jahr gesehen, wenn auch nicht punkto Sommer-Temperaturanomalie.
Unten deshalb mal die mittlere 500hPa-Sommerabweichung der neuklimatischen Freaksommer 2018, 2019 und 2022: Hochdruck-Hotspot Europa.
(c) climatereanalyzer.org
Wie schon gesagt, für mich ist der 5. Mai der Stichtag wenn das Sommerupdate von ECMWF rauskommt. Dann wissen wir mehr. Bei copernicus sind die Karten der Langfristmodelle endlich auch mal auf die einzelnen Monate heruntergebrochen und aufschlussreicher als die gemittelten 3-Monats-Karten. Auch wenn es Glaskugel ist zeigt ECMWF eigentlich für Europa ein ähnliches, fast schon eingefahrenes Muster für Juni, Juni und August: Hoch Britische Inseln, Tiefdruck Azoren und Westrussland und Europa im schwachgradientigen Siff. Erstaunlich scheint mir dass ECMWF für 5 Monate im Voraus für den August schon deutliche positive Abweichungen in Form von markanten Hochdruckgürtel von Nordeuropa entlang der sibirischen Arktis bis Westkanada sieht. Bei den Ensembles müssten die prognostizierten Abweichungen eigentlich schwächer und verwässert werden mit fortlaufender Prognosezeit - ausser es sieht für August ein deutliches Signal:
Ich habe mich mal kurz durch die März-Updates für den entsprechenden Sommer von 2018-2021 durchgeklickt: Tiefdruck bei den Azoren in den 3-Monats-Karten habe ich dort nie gesehen, jetzt schon.
Unten noch der Vergleich zwischen DWD, UK-MetOffice und ECMWF für Juni-August 2023: ECMWF und UK in der Tendenz ähnlich, grössere Unterschiede aber beim DWD
(c) copernicus
Und ohne jetzt schon zuviel rein interpretieren zu wollen der Vergleich der 500hPa Abweichungen zwischen der 2023 ECMWF-Sommerprognose (rechts) und Sommer 2003 (links):
(c) climatereanalyzer.org und copernicus
aber das lässt doch etwas leer schlucken. Zwar keine 100% Übereinstimmung aber die drei Tiefs (Azoren, Westrussland und Nordkanada) liegen in der ECMWF-Prognose und im Sommer 2003 relativ ähnlich und damit auch bei UK-Metoffice Das fällt mir aber auch erst heute auf...
Allerdings war im Sommer 2003 das Tief auf dem Atlantik nördlicher und stärker ausgebildet als jetzt in der Prognose. Da muss man natürlich noch abwarten, aber, vielleicht, vielleicht, könntest du mit deiner Theorie nicht mal so falsch liegen. Die prognostizierten Temperaturanomalien wären zwar "normal" hoch wie wir sie mittlerweile bei uns kennen aber brutale Niederschlagsdefizite sind nicht angedeutet.
Trotzdem ziemlich unschön aber das müssen wir dieses Jahr auf jeden Fall definitiv verfolgen ;-)
Das mit den verschwundenen Links muss ich mir später mal anschauen; heute und morgen komme ich leider nicht mehr dazu. Mir ist aber aufgefallen dass ich mit Chrome keine Bilder hochladen kann. Für's Forum verwende ich nur Firefox weil ich damit keine Problem habe. Vielleicht mal mit Firefox versuchen oder vielleicht weiss Stefan da mehr.
Arktischer Gruss
Patrick |addpics|w6x-eg-e038.png-invaddpicsinvv,w6x-eh-a43d.png-invaddpicsinvv,w6x-ei-c4a9.png-invaddpicsinvv,w6x-ej-1d00.png-invaddpicsinvv|/addpics|
die Warmings waren der absolute Hammer. Ich betrachte ja immer die Metastrukturen und weniger die "aristotelischen" Details im Bemühen, Muster zu erkennen. Aber dieses mal sagte selbst Dr. Cohen, dass er so was noch nie gesehen hat. Mehrere Warmings in Folge, dazu von extremer Dauer. Das könnte ein Kardinalthema werden, wenn tatsächlich durch die Bodenhitzemuster der Klimaapokalypse die Warmings immer weiter zunehmen werden.
Was ich aus dem Warmingsmonsterismus diesen Herbstwinter gelernt habe, lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: 1. La Nina wirkt ebenso wie eine West QBO gegen Warmings (Detailgründe sind mir aber unbekannt, Dr. Cohen nennt es so).
2. Die ideale Kombination der Bodenmuster, damit Warmings (Wave 1 und 2) entstehen, sind: Hochdruck in den 3 Regionen Ural/Skandinavien und Sibirien und Barents/Karasee Tiefdruck bei den Aleuten.
3. Wenn ein Tiefdruckgebiet in Ural/Skandi reinrauscht, beendet das die WAFz des Warmings: "First another mea culpa from me in Wednesday’s update. I asked this rhetorical question, “what is going to prevent a major SSW?” I should have followed the question up with what I replied on Twitter immediately after posting the Wednesday update, troughing in the Ural-Scandinavian region" (Blog Dr. Cohen am 25.01.2023).
Was die Sommer und die Hochdruckverteilung angeht, die du für 2018, 2019 und 2022 ansprichst: Klar. Das ist mittlerweile ja auch die Norm. Dennoch sind die Südlagen sprich Omegalagen bzw. Pseudoomegalagen im Sinne einer Aufwölbung und nicht der klassischen Variante mit Höhentiefs v.a. in El Nino-Jahren aktiv. Auch subjektiv kann ich seit 2018 und natürlich seit dem Super El Nino 2015/16 keine dauerhaften Omegalagen mehr verzeichnen und auch die Hitzerekorde sind hier seit 2019 in Ofenhessen nicht mehr gefallen. Keine 42 Grad mehr und auch keine Rekordzahlen was die Hitzetage angeht (120 Sommer- und 100 Hitzetage im Jahr 2018; Ostfriesland im Vergleich: 20 Sommer- und 2 Hitzetage muahahahaha die wissen nicht mal was Sommer eigentlich ist).
Insofern passt ja dein Vergleich der Druckverteilung 2003 zu 2023. ^^ Aber gut, wir wissen ja, dass das auch Korrelation ohne Kausalität sein kann. Sonst landen wir noch auf dem Niveau von Kai Zorn ...
Ich bin in Kürze im Urlaub in Holland, der coronabedingt 2020 ausgefallen ist. Damals gab es wie immer mit meinem "Fluch" eine Omegalage kurz vor der geplanten Anreise. Auch jetzt waren gestern bei GFS wieder Dinge zu sehen, die mich esoterisch bald wirklich an einen Fluch glauben lassen, dass ein Sofetengott genau beobachtet, was ich hier gerne hätte und dann genau das Gegenteil passieren lässt. hahaha Aber inzwischen bin ich selbstreflektiert etwas weitergekommen und sehe das nicht mehr so verbissen, weil innere Erwartungshaltungen nur ein Ausfluss der illusionären "Ich"-Matrix sind und Leidenskreisläufe initiieren in denen man sich wieder und wieder suhlt wie eine Art unbewusste Rückmeldung, dass man lebt. Sieht man hier ja auch mit endlosen Jammer- und Hasstiraden im Forum, ohne dass man im Laufe der Jahre hinterfragt, tiefer schaut, über Grenzen geht. Aber vielleicht ist das auch nicht jedem gegeben. Ich sehe es mittlerweile so: Wenn es denn dann im Urlaub die Omegalage gibt, dann gibt es auch Vorteile - durch ketogene Ernährung ohne innere Hitzequalen kann ich problemlos wandern und latsch dann eben im Sonnenuntergang, die dann richtig gut werden, auch für die Fotografie. Nachts am Strand im Mondlicht wäre auch episch und bei Himmeldeckel nicht möglich. Man muss nur wissen, wo die Ästhetizismen liegen und das beste aus allem machen und aus seiner Jammerkomfortzone raus und dem folgen, was den Homo sapiens eigentlich traditionell ausmacht: Anpassen an Dinge, die man nicht selbst ändern kann.
In diesem Sinne weiter auf in das Treibhausgashalbjahr. ^^
--------- Die KI-Singularität der Menschheit erwartet uns bis 2050: "Langlebigkeit verliert viel von ihrem Reiz, wenn sie uns überwiegend dazu verdammt, mit dummem Gesicht unseren über-intelligenten Maschinen zu lauschen, während die versuchen, uns ihre immer spektakuläreren Entdeckungen in einer Babysprache zu beschreiben, die wir eben gerade noch verstehen können." (Hans Moravec)
die Warmings waren der absolute Hammer. Ich betrachte ja immer die Metastrukturen und weniger die "aristotelischen" Details im Bemühen, Muster zu erkennen. Aber dieses mal sagte selbst Dr. Cohen, dass er so was noch nie gesehen hat. Mehrere Warmings in Folge, dazu von extremer Dauer. Das könnte ein Kardinalthema werden, wenn tatsächlich durch die Bodenhitzemuster der Klimaapokalypse die Warmings immer weiter zunehmen werden.
Hallo Michael,
stimmt, klare Dauer-Omega Lagen hatten wir seit schon seit Längerem nicht mehr. Da wollen wir mal hoffen dass uns der kranke Mist so lange wie möglich erspart bleibt auch wenn diese vor allem während El Nino Jahren wieder aktiv werden könnten wie du sagst. Auch wenn wir uns nicht auf das Niveau von Kai Zorn begeben wollen, die Entwicklung für Sommer muss man schon im Auge behalten obwohl es noch etwas Zeit hin ist.
Zu den Warmings. Ich hatte heute noch etwas Zeit und habe etwas dazu rechiert während ein herrlicher Schauer nach dem anderen bei mir rüber zog. Immerhin ein herrlicher Ausgleich zur Umstellung auf die Sofetenzeit :-)
Punkt 2: Ich glaube das war die Originalaussage von J Cohen in einem seiner Januar-Blogs:
"The predicted circulation pattern in the mid-troposphere with high pressure ridging in the vicinity of the Barents-Kara Seas and eventually across the Urals coupled with downstream low pressure troughing across Siberia and now even the Aleutians is favorable for exciting vertical Wave Activity Flux (WAFz) from the troposphere to the stratosphere or poleward heat transport in the stratosphere as predicted the next two weeks (see Figure 12). This will lead to disruption of the PV"
Ja, das Aleuten-Tief wird in der SSW-Literatur auch immer wieder erwähnt. Vielleicht gibt es dazu eine Erklärung im unteresten Artikel. Vielleicht könnte auch ein möglicher Grund sein dass bei dieser Konstellation Rossbywellen mit einer Wellenlänge grösser als 6000 km auftreten können. Denn, wie ich mich erinnere, sind für starken vertikalen Wärmetransport bis in die Stratosphäre eben solche grosse Wellenlängen erforderlich. Je länger diese sind, desto weiter können die in die Stratosphäre aufsteigen.
Zu Punkt 3: Das wäre dann das Umgekehrte, aber trotzdem übereinstimmend mit J Cohen's Theorie wie ich meine: Bei einem starken und länger anhaltenden Ural-Hoch im Winter werden die langen Rossbywellen in ihrer ostwärtigen Verlagerung gestört und müssen deshalb vertikal in die Stratosphäre ausweichen und transportieren Wärme und Impuls vertikal in die Stratosphäre. Ohne Ural/Skandi-Hoch, aber dafür mit dem Durchzug des Trogs, gibt's kein vertikales Ausweichmanöver in die Stratosphäre und damit kein Warming. So könnte ich mir das vorstellen. Trotzdem eine Erkenntnis für den nächsten Winter :-)
Zu Punkt 1: Amy Butler hatte im Januar mal ein Diagramm dazu veröffentlicht:
Hier sind die Winter mit einem SSW (ausgefüllte Punkte) und ohne SSW (leere Punkte) für die QBO (linke Achse) und ENSO (x-Achse) dargestellt. Östliche QBO (also begünstigend für eine Schwächung des sPW) ist mit negativen Werten und eine westliche QBO (begünstigend für eine Stärkung des sPW) mit positiven Werten dargestellt. Negative Werte bei ENSO bedeutet La Nina und positive Werte El Nino.
Butler meint dass SSWs in jeder Kombination von QBO und ENSO möglich sind aber am wahrscheinlichsten sind diese während La Nina zusammen mit östlicher QBO mit 6 SSWs in 7 Wintern (Quadrant unten links). Trotzdem, ohne QBO und nur auf ENSO bezogen traten die meisten SSWs etwas mehr während El Nino Winter auf.
Es gibt einige Studien die ja einen schwächeren strat Polarwirbel (sPW) während El Nino Winter und einen stärkeren sPW während La Nina Wintern favorisieren, wie z.B. bei https://wcd.copernicus.org/articles/3/45/2022/ Es scheint nämlich so dass je nach ENSO-Zustand die Rossbywellen, ausgehend vom Pazifik, im aussertropischen Bereich anders zu liegen kommen und damit auch die Hochs und Tiefs:
Für El Nino Winter: Durch verstärkte Konvektion im östlichen Pazifik wird ein Rossby wave train ausgelöst der das Aleuten-Tief stärkt was verstärkten Heat Flux in die Stratosphähre begünstigt und damit den stratosphärischen PW (sPW) schwächt. Während El Nino scheint der sPW geschwächter zu sein und SSWs treten häufiger auf
Für La Nina Winter: Durch schwächere Konvektion im östlichen Pazifik wird das Aleuten-Tief geschwächt (eigentlich ist ja ein Nordpazifik-Hoch dann für La Nina typisch), damit schwächerer Heat Flux und damit stärkerer sPW.
Obwohl das sehr einfach formuliert ist, scheint das Aleuten-Tief für den heat flux im Winter also eine zentrale Rolle zu spielen. Ich habe untenstehenden Artikel noch nicht durchgelesen weil erst jetzt gesehen aber die zusammenfassende letzte Graphik stellt die Unterschiede der N-hemisphärischen Zirkulation inkl Auswirkungen auf die Stratosphäre schön dar - auch wenn die Prozesse und deren Interaktionen himmelschreiend komplex sind:
El Nino Winter => schwächerer sPW und negative NAO La Nina Winter => starker sPW und positive NAO
Vielleicht ist das doch etwas zu einfach aber immerhin haben wir jetzt mal einen graphischen Aufhänger der die Zusammenhänge einfach darstellt :-)
Ich hab's jetzt auf meine Liste gesetzt. Du kannst es ja mal ausdrucken und in deinem Urlaub in Holland mal durchlesen - quasi als Alternative falls dich der Sofetengott doch noch stalkt und du bei Hochdruck-Siff nicht am Strand wandeln willst ;-)
Falls man sich dann nicht mehr hört/liest, schönen Urlaub an der Nordsee :-)
Edit: Das März Update der Australier für die ENSO3.4 Region erweist sich also als krasser Ausreisser :-)
Überraschenderweise halten auch auch im Update vom 29. März die Australier immer noch an der krassen Ausreisser-Variante fest (links). CFSv2 geht zwar nicht derart stark mit (für August mit durchschnittlich +1.5 Grad) jedoch hat sich im letzten CFSv2-Update (Mitte) eine deutliche Verschiebung nach oben im Vergleich zu noch vor drei Wochen (rechts) reingeschmuggelt.
(c) BOM, NOAA
Unten mal die zusammenfassende Graphik der Modelle für die ENSO34 Region. Experten meinen zwar dass man abwarten muss bis die "Frühlingsbarriere" der Modelle für die ENSO-Prognose vorbei ist, aber diese Entwicklung bleibt definitiv im Auge zu behalten.
Hallo zusammen, habe eure fachmännischen Berichte mal gelesen. Danke für eure Arbeit und Mühe. Ich bin ja nur Laie und habe aber, seit dem ich hier bin, schon viel gelernt. Die Zusammenhänge von Wetter und Klima könnten so einfach sein, wenn der Mensch da nicht dauernd reinfunken würde. Alles macht sich bemerkbar. Dieser verdammte Krieg, der Unmengen von Dreck und Gift verursacht 😠, und dies ist bei Weitem nicht der einzige Krieg, der tobt. Die Regenwolkenbildung hat im Sommer immer weniger Chancen, wenn die Böden ausgetrocknet und heiß sind. Jeder Baum, der fehlt oder krank ist, kann nichts dazu beitragen, dass es Feuchte und Kühle gibt. Wenn man hört und liest, dass 7 von 8 Bäumen krank sind, dann weiß man eigentlich schon, dass es 5 nach 12 ist. Die so wichtigen Wälder können kaum mehr dazu beitragen, die ganze Entwicklung abzufedern. Vulkanologen hatten nach dem Ausbruch des Tongas erst gemeint, dass das zwar heftig war, aber wegen der Kürze keine Auswirkungen hätte. Nach einem Jahr wurde darüber aber leider ganz anders berichtet. Dadurch dass es ein Unterwasserausbruch war und emenser Wasserdampf, statt Asche bis 30 km hoch gejagt wurden, wird es leider so sein, dass die Klimaerwärmung noch stärker von statten geht. Alles in Allem rumort es überall auf der Erde. Die vielen Naturkatastrophen, die in den letzten 3 Monaten gab, sind schon gewaltig. Für jeden Tag, der erträglich ist und jeder Tropfen der vom Himmel fällt, muss man total dankbar sein. Die ersten 3 Monate diesen Jahres war hier soweit echt alles okay, ich konnte nicht meckern. Das Einzig was mich im Moment aber ankeckst, ist diese schnelle Zunahme des Tageslichts. Aber in 2,5 Monaten wird der Spieß wieder umgedreht 👍👍
Leider ist es bereits 5 nach 12, aber die dumpfe Masse will das nicht wahrhaben. Das, was wir an Wald haben, wird in den nächsten Jahren absterben. Einfach, weil unsere Bäume relativ viel Wasser brauchen (mind. 450 mm/a) und das regelmäßig. Nur dann können sie überhaupt wachsen. Um gesund bleiben zu können brauchen sie deutlich mehr Wasser. Nur dann können sie sich gegen Schädlinge und Krankheiten wehren. Außerdem brauchen sie Frosttage mit maximal -7°C, damit sie im Frühling wieder richtig austreiben.
Das, was bis 2050 geschehen wird, haben wir nicht mehr in der Hand. Wir haben nur noch in der Hand, ob sich das Klima erstmal bei den dann herrschenden Verhältnissen einpegelt, oder ob es noch schlimmer kommt.
Aber wie wird das Klima 2050 aussehen? Je nach Wohnort durchaus unterschiedlich, aber man kann ein paar Eckdaten angeben. Mindestens 20 Hitzetage pro Jahr, mit in Spitze auch deutlich über 40°C. So um die 100 Tage mit mehr als 25°C pro Jahr und wochenlange Tropennächte. Im Winter wird es kaum noch Schnee geben und im Sommer kaum Niederschläge, dafür im Winter. Um 2050 werden wir hier ein Klima haben, wie es aktuell in Norditalien und Nordspanien herrscht. Da werden Sommer wie 2003, 2018 und in den letzten Jahren noch eher kühle Vertreter ihrer Art sein.
Ich weiß, dass dort auch Menschen leben. Aber die haben eine angepasste Infrastruktur. Ich möchte und kann aber in solch einem Klima nicht leben, aber das ist etwas, was wir nicht mehr verhindern können. Da hätten wir global in den letzten 20 Jahren guten Klimaschutz betreiben müssen.
Mittlerweile hat das saisonale ECMWF seine Temperaturprognose für die Region NINO3.4 für den Herbst ebenfalls deutlich nach oben angepasst (links): Im Schnitt liegt diese bei +2 Grad und damit um ca 0.5 Grad höher als noch im März-Update. Die Australier bleiben für Herbst ebenfalls bei über +2 C. Ebenso CFSv2 wo aber die deutliche Mehrheit der Ensembles über +2 C liegt (rechts) und damit zwei, drei krasse kalte Ausreisserlösungen kompensiert.
(c) ECMWF und NOAA
Momentan deutet sich an dass sich BOM, ECMWF und CFS für Herbst wohl irgendwo um +2 C einigen könnten. Mal abwarten was IRI mit der Gesamtübersicht aller Modelle im April-Update meint; aber da dürften einige Modelle nach oben korrigieren im Vergleich zum März. Moderate Lösungen für den Herbst hat eigentlich nur der DWD mit einem moderaten El Nino ab August (+0.8 Grad) im Angebot aber damit steht er momentan ziemlich alleine da.
Es sind zwar noch ein paar Monate hin aber bei einer prognostizierten Abweichung der Wassertemperatur der NINO3.4-Region grösser als +2 C müsste man wohl oder übel den Begriff Super El Nino rauskramen. Aber angesichts der aktuell sowieso schon rekordhohen SST zwischen 60°S bis 60°N seit den 80er Jahren, welche seit dem Wegfall von La Nina in die Höhe schiessen, wird die schwarze Kurve mit dem kommenden El Nino nochmals deutlich nach oben gehen. Da wird climatereanalyzer die Skala der Graphik wohl nach oben anpassen müssen...
Das läuft auf eine Katastrophe raus😱😱😱 Wenn ich an letztes Jahr denke.... Wie sollen wir das aushalten und wie sollen Tiere und Pflanzen das überstehen??? 😭😭😭
Kleines Update zur Entwicklung von El Nino irgendwann ab dem Sommer. Die prognostizierte Temperaturabweichung der dynamischen Modelle für die Region ENSO3.4 zogen im April-Update (rechts) im Vergleich zum März-Update (links) wie erwartet nach oben: Abweichungen von über 2 Grad sehen nach wie vor die Australier und auch CFSv2. Letzters zog eigentlich bei jedem Update immer ein kleines Stückchen nach oben.
(c) IRI Columbia
Als Reaktion auf den Übergang von La Nina in die neutrale Phase, also durch Wegfall der kühlen Phase, bewegt sich die mittlere Meerestemperatur zwischen 60°S bis 60°N nun auf Rekordniveau und stagniert momentan auf diesem Level zu einem Zeitpunkt wo die Temperatur eigentlich wieder leicht rückläufig werden sollte. Das wird interessant werden...
Zitat von Cube im Beitrag #15Kleines Update zur Entwicklung von El Nino irgendwann ab dem Sommer. Die prognostizierte Temperaturabweichung der dynamischen Modelle für die Region ENSO3.4 zogen im April-Update (rechts) im Vergleich zum März-Update (links) wie erwartet nach oben: Abweichungen von über 2 Grad sehen nach wie vor die Australier und auch CFSv2. Letzters zog eigentlich bei jedem Update immer ein kleines Stückchen nach oben.
Hey Cube,
ich komme jetzt erst zum Antworten. Erst ein hervorragender Urlaub in Holland bei Oostkapelle mit endlich mal keinem "Fluch", sondern perfektem Wetter und dann ne ganze Menge Arbeit mit der Tierarztpraxis, Selbstständigkeit halt. ^^ Dazu noch ein neues Zweithundi bekommen, das muss erstmal geknuddelt und erzogen werden.
Die El Nino-Zahlen sind schon etwas erschreckend. Die SSTs noch bedeutend mehr. Irgendwer von den Freaks hatte geschrieben bei Twitter, dass quasi die zurückgehaltene Wärme durch La Nina nun zurückschnellt und es zu abstrusen Sprüngen kommt. Sieht tatsächlich so aus, wobei ich nach wie vor keinen Super El Nino erwarte. Der IOD passt dazu und geht in die Positiven, aber der hängt ja auch mit dem ganzen ENSO-System zusammen.
Mir fällt gerade auf, dass der Jetstream völlig durchdreht. Was ist da eigentlich los? Ich meine, gut, 7er Rossbywellen und gradientenfreie Zonen kennen wir ja aus 2015-2018 herum, aber so ein Chaos wie jetzt?? Der Jetstream geht teilweise über den Pol. Und was sind die in südlicheren Breiten verlaufenden Bänder? Ist das der subtropische Jetstream oder dreht der eigentliche Jetstream völlig am Rad? Aber wieso war der subtropische Jetstream bei Meteociel dann vorher nie zu sehen? Ich bin da momentan noch etwas verwirrt, was die Darstellung und Interpretation angeht. Zwar ist gestern glaube ich die ENSO erstmals auf +0.5 Grad Anomalie und somit El Nino-Status gegangen, aber ich denke nicht, dass das etwas mit den Jetstreamauswirkungen zu tun hat.
(c) Meteociel.fr
Ansonsten sind die Zustände geradezu surreal gewesen. Frühling bisher wie in den 1970er Jahren, total irre. Kann für mich nur mit dem Wasserdampf der Tonga-Eruption zusammenhängen und auch auf der Globalkarte extrem niedrigen Tempswerten: Nur Platz 17 (!!) der wärmsten Landtemps der Nordhemi im Klimareport der NOAA global für April: Klimareport der NOAA für April 2023. In Ofenhessen hatten wie bisher 1 (!) Sommertag. Üblich wären Mitte Mai ca. 20-25 Sommertage, darunter durchaus auch schon den einen oder anderen Hitzetag.
Ob dann nun der El Nino-Sommerhorror kommt oder nicht, ist für uns in Ofenhessen eigentlich egal. Selbst wenn es 37 Grad nun als Standard wären bis Anfang September, so könnte das Treibhausgashalbjahr 2023 selbst dann kein Worst Case Szenario mehr werden. Wer hätte das gedacht? ^^|addpics|w6x-ey-9cf7.png,w6x-f1-b49f.png,hwr-pd-20d0.gif-invaddpicsinvv,hwr-pe-e819.png-invaddpicsinvv|/addpics|
--------- Die KI-Singularität der Menschheit erwartet uns bis 2050: "Langlebigkeit verliert viel von ihrem Reiz, wenn sie uns überwiegend dazu verdammt, mit dummem Gesicht unseren über-intelligenten Maschinen zu lauschen, während die versuchen, uns ihre immer spektakuläreren Entdeckungen in einer Babysprache zu beschreiben, die wir eben gerade noch verstehen können." (Hans Moravec)
Hallo Eisgott, ja der Tongavulkan war schon sehr gewaltig. Ich habe darüber viel gelesen. Allerdings waren sich die Experten inzwischen eiinig, dass es das zu keiner Abkühlung führt, sondern zum Gegenteil. Aus dem Grund, dass es keine Aschewolken warwn, sondern Wasserdampf. Klang logisch, wenn auch sehr entäuschend. Und die Vulkane die Asche hoch und ausreichend genug schleudern, wirken sich bei uns nur aus, wenn sie südlich des Äquators liegen. Aber wie dem auch sei dieses Frühjahr war bisher echt gut. Bin ja in Ofenhessen und fürchte dass nun Schluß mit lustig ist. Der Niederschlag bei uns im Mai liegt unter dem vom Mai 22 😭😭😭 und viel kommt da nicht mehr. 😱
Zitat von Winterfan im Beitrag #18Hallo Eisgott, ja der Tongavulkan war schon sehr gewaltig. Ich habe darüber viel gelesen. Allerdings waren sich die Experten inzwischen eiinig, dass es das zu keiner Abkühlung führt, sondern zum Gegenteil. Aus dem Grund, dass es keine Aschewolken warwn, sondern Wasserdampf. Klang logisch, wenn auch sehr entäuschend. Und die Vulkane die Asche hoch und ausreichend genug schleudern, wirken sich bei uns nur aus, wenn sie südlich des Äquators liegen. Aber wie dem auch sei dieses Frühjahr war bisher echt gut. Bin ja in Ofenhessen und fürchte dass nun Schluß mit lustig ist. Der Niederschlag bei uns im Mai liegt unter dem vom Mai 22 😭😭😭 und viel kommt da nicht mehr. 😱
Hey Winterfan,
nein das ist in doppelter Hinsicht falsch. Zum einen ist es völlig unsinnig, dass die Vulkane in der Südhemisphäre für uns vorrangig relevant sind. Ist doch logisch: Wenn Vulkane auf der Südhemi eruptieren, wirkt sich das Schwefeldioxid (und nur das ist entscheidend, die Aschepartikel werden ausgewaschen. Schwefeldioxid reagiert mit Wasser zu Schwefelsäure und diese reflektiert die Sonnenstrahlen ergo Kühlung. Aber auch nur wenn die Eruption bis in die Stratosphäre vordringt, sprich mind. 15 km Säulenhöhe) nur zunächst in der Südhemisphäre aus. Erst im Laufe der Monate verteilt sich der Rotz von der südhemisphärischen Stratosphäre in die nordhemisphärische Strato. Und DANN (und erst dann) wirken sich die Schwefelsäurewolken bei uns aus. Mit anderen Worten: Warte mal ab, bis die Hekla oder Grimsvötn auf Island ausbricht auf unserer Nordhemisphäre, dann siehst du, was sich vorrangig und wo auswirkt. ^^
Ich habe mich auf volcanocafe.org mit den Experten unterhalten was die Wirkung des Wasserdampfs einer submarinen Eruption angeht. Ergebnis: Keiner weiß es. Die Strahlungsabsorption bzw. Strahlungs-Reemission sind teilweise widersprüchlich. Aber da wie man gesehen hat, auf der Südhemi nach der Tonga-Eruption brutale Kaltanomalien der Stratosphäre zu sehen waren über das gesamte Jahr, ist die Rückstrahlungswirkung von Wasserdampf bzgl. der Sonnenstrahlen ähnlich wie zu Schwefeldioxid bzw. Schwefelsäure. Was jedoch sein kann ist die Infusion der Troposphäre mit dem Wasserdampf, wenn das Zeug aus der Stratosphäre allmählich runtersickert. Dann wirkt sich die Treibhauswirkung des Wasserdampfs aus. Aber auch hier wird spekuliert, ob das dann Jahre dauert, was die Wirkung gsd reduzieren würde. Letztlich gibt es keine Vergleichsreferenzen, da es keinen submarinen Ausbruch mit Stratosphärenwirkung in den letzten 1500 Jahren gegeben hat und vor allem nicht in wissenschaftlich relevanten Zeiten. Es gibt also keinerlei Vergleichsdaten. Daher ist das ganze auch so spannend.
--------- Die KI-Singularität der Menschheit erwartet uns bis 2050: "Langlebigkeit verliert viel von ihrem Reiz, wenn sie uns überwiegend dazu verdammt, mit dummem Gesicht unseren über-intelligenten Maschinen zu lauschen, während die versuchen, uns ihre immer spektakuläreren Entdeckungen in einer Babysprache zu beschreiben, die wir eben gerade noch verstehen können." (Hans Moravec)
Danke für die ausführliche Erklärung. Das doofe bei der ganzen Wissenschaft ist, dass es gegensätzliche Meinungen gibt. Und wenn man nicht beide Seiten liest, glaubt man dieser einen Erkenntnis. Schon schwierig mit der Wissenschaft. Aber natürlich auch schwierig solche besonderen Ereignisse zu bewerten, wenn es keine Erfahrungswerte gibt. Das mit der Lage der Vulkane hatte ich im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Shiveluch aif Kamtschatka gelesen.