Zitat von Winterfan im Beitrag #20Danke für die ausführliche Erklärung. Das doofe bei der ganzen Wissenschaft ist, dass es gegensätzliche Meinungen gibt. Und wenn man nicht beide Seiten liest, glaubt man dieser einen Erkenntnis. Schon schwierig mit der Wissenschaft. Aber natürlich auch schwierig solche besonderen Ereignisse zu bewerten, wenn es keine Erfahrungswerte gibt. Das mit der Lage der Vulkane hatte ich im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Shiveluch aif Kamtschatka gelesen.
Kein Thema. Das ist aber nicht das "Doofe" der Wissenschaft, sondern ihr Vorteil. ^^ Gnadenlose Hinterfragung und stetiges Austesten, wo die Wahrheit liegt und mit Schmackes das ganze Weltgebäude einstürzen lassen, wenn die Argumente überlegen sind. So habe ich eigentlich seit meiner Kindheit gehandelt. Nur so kommt man aus Lederjackengefühlsvorurteilen heraus und weiter in der Entwicklung.
Dabei ist es im Grunde nur ein einziger Aspekt, den viele falsch machen: Wenn man eine Theorie oder ein Argument hört, dann darf man es nicht einfach glauben und sich als "Besitz" zu eigen machen, sondern man sollte von der Vorstellung ausgehen, dass man diese Theorie nur geistig "mietet" und dann - und das ist der entscheidende Punkt - sucht man nicht etwa nach Bestätigungen für diese Theorie (so gehen Verschwörungsdeppen vor), sondern nach GEGENARGUMENTEN. Das fällt leichter, wenn man die Idee sich nicht als "Besitz" angeeignet hat, sondern sie lieber als tendentiell unliebsamen Hausgast im eigenen Geist betrachtet, der sich erst würdig erweisen muss, ob er länger bleiben darf. ;-) Um es anders auszudrücken: FALSIFIKATIONSPRINZIP der Wissenschaft, auf das tägliche Leben und individuelle Denken auch jenseits der Wissenschaft anwendbar. ^^
--------- Die KI-Singularität der Menschheit erwartet uns bis 2050: "Langlebigkeit verliert viel von ihrem Reiz, wenn sie uns überwiegend dazu verdammt, mit dummem Gesicht unseren über-intelligenten Maschinen zu lauschen, während die versuchen, uns ihre immer spektakuläreren Entdeckungen in einer Babysprache zu beschreiben, die wir eben gerade noch verstehen können." (Hans Moravec)
Was ich nun schreibe hat jetzt nichts mit deinen Posts zu tun. Solange man sich eine eigene Meinung bilden kann und davon überzeugt sein kann, dann beruhigt einem das. Aber in unserer heutigen Welt fühle ich mich ständig hintergangen. Man weiß nicht mehr, wer neutral ist, oder wer gekauft ist. Jeder der die Möglichkeit hat, zieht den anderen übern Tisch. Die Schlimmsten find ich, sind die die sich selber was vormachen, nur um ruhiger zu schlafen. Ich bin so froh, dass ich nicht mehr arbeiten muss und all dem Mist aus dem Weg gehen kann. Irgendwie hab ich mich zuhause eingeigelt und zufrieden.
ich komme jetzt erst zum Antworten. Erst ein hervorragender Urlaub in Holland bei Oostkapelle mit endlich mal keinem "Fluch", sondern perfektem Wetter und dann ne ganze Menge Arbeit mit der Tierarztpraxis, Selbstständigkeit halt. ^^ Dazu noch ein neues Zweithundi bekommen, das muss erstmal geknuddelt und erzogen werden.
...
Ob dann nun der El Nino-Sommerhorror kommt oder nicht, ist für uns in Ofenhessen eigentlich egal. Selbst wenn es 37 Grad nun als Standard wären bis Anfang September, so könnte das Treibhausgashalbjahr 2023 selbst dann kein Worst Case Szenario mehr werden. Wer hätte das gedacht? ^^
Hallo Eisgott,
ich befürchtete schon dass du an der Nordseeküste irgendwo in einem Treibsandloch versunken warst :-) Klar, Integration der neuen Familienmitglieder geht vor und wenn das Wetter wochenlang auch noch mitspielt, kann man sich auch wieder mal den wichtigen Dingen im Leben widmen so wie früher ohne ständig mit einem Auge auf die Wetterkartenzu schielen.
Ja, was war das für ein klasse Frühling - zumindest hier im Süden - ein wahrer Feuchttraum, selten so was erlebt. Alles spriesst und blühlt, grüne Wiesen, volle Flüsse und Seen, klare Luft, kein Plasmageballer ohne Ende, aber dafür das Sofetengeflenne von zu kaltem und düsteren April, hehe. Gut, die fortlaufende mittlere Temperatur seit Anfang Jahr ist natürlich immer noch zu hoch, dafür der kumulierte Niederschlag DE-gemittelt im Plus, und auch die kumulierten Plasmastunden bewegen sich DE-gemittelt immer noch auf dem 1961-1990-Klimamittel wenn man sich das bei mtwetter.de anschaut.
(c) mtwetter.de
So fühlten sich vor 40 Jahren also noch die durchschnittlichen Frühlinge an, als hätte uns der Regengott persönlich durch ein Wurmloch zurück in die 70er gebeamt :-)
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung ob das mit dem Wasserdampf des Tonga zusammenhängt. Der März stand aber ja im Zeichen der Auswirkungen des SSW im Februar, für April gab es durchaus auch Stimmen, wie J Cohen wenn ich mich richtig erinnere, dass dessen Auswirkungen auch noch bis in den April reichten und die NAO grösstenteils ins Negative fiel wenn man sich den zeitlichen Verlauf der Höhenprofils anschaut:
(c) stratobserve.com
Wie auch immer, gottseidank hat uns das mindestens 6 Wochen weniger potentielle Treibhausgashalbjahr-Folter gebracht :-) Dass der April bzgl Landmassentemps auf der NH nur auf Platz 17 zu liegen kommt ist wirklich erstaunlich. Wenn man sich die Aprilkarte im Bericht anschaut sieht man dass praktisch ganz Asien deutlich zu kalt war, u.a. auch das sonst von der Aprilhitze betroffene Indien. Und in den Archivkarten für April sieht man dass sich praktisch während dem gesamten April ein persistenter Trog des Polarwirbels über Nord-Sibirien tummelte und Kaltluft über Asien verbreitete. Vielleicht hat das auch zu Platz 17 im April-Ranking geführt.
Aber der April bzgl NH-Ozeantemperaturen steht auf Platz 1. Kein Wunder wenn man sich die Temperaturen der Ozeane anschaut welche über 90% der Treibhausgas-generierten Hitze schlucken und weiter vor sich hin köcheln.
Im IRI-Update vom April zeigen die meisten dynamischen Modelle für ENSO3.4 irgendwas zwischen +1 und +2 Grad an, ausser CFS (unkorrigiert) und die Australier welche klar über die +2 Grad gehen. Morgen kommt dann das Mai-Update von IRI raus, da bin ich schon drauf gespannt, aber ich denke auch nicht dass es sich zu einem Super El Nino entwickeln könnte. Es gibt aber auch kritische Stimmen der ENSO-Community die den Modellen nicht ganz trauen und nur von einem moderaten El Nino ausgehen, weil die Pacific Decadal Oscillation (PDO) aktuell in einer negativen Phase ist: Denn starke oder Super El Nino's seien in den letzten Jahrzehnten nur dann aufgetreten wenn die PDO in der positiven Phase sei - so wie 2015 und 1997/98.
Dieses Argument der PDO finde ich ganz interessant: In einer positiven oder warmen PDO-Phase ist der Westpazifik kälter und der Ostpazifik wärmer, auch bekannt als das Muster des horse shoe oder Pferdehuf (links). In der negativen oder kalten Phase der PDO, in der wir uns jetzt befinden, ist das Gegenteil der Fall (rechts) mit dem kalten Wasser im Ostpazifik und warmen Wasser im Westpazifik
(c) wikipedia und climatereanalyzer.org
Wie Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Pacific_decadal_oscillation) schön sagt: "El Niño-Ereignisse können durch eine Kaltphase der PDO abgeschwächt, La-Niña-Ereignisse dagegen verstärkt werden [...]". Auch WorldClimateServices stösst in diese Richtung: https://twitter.com/WorldClimateSvc/stat...116115707875329 James Peacock suchte Analogie-Jahre mit Kombinationen von Jahren mit (beginnenden) El Nino, -PDO und warmen Nordatlantik und diese spukten die Jahre 2019 und 2009 raus (https://twitter.com/peacockreports/statu...407088958087169 ) "2009 is the strongest of the two matching years but the El Niño event was slower to develop & a lot weaker in the eastern tropical Pacific while 2019 was actually anomalously cold in the eastern tropical Pacific, with warmth strongly focused toward the central region instead. So neither (2009 and 2019) are really strong matches. We're in territory not seen in at least the past 73 years! Seasonal models are up against it.
Oder in anderen Worten: Diese Kombination gab es in den letzten 80 Jahren nicht. Tja, sowas hörten wir ja auch schon von anderen klimatologischen Kenngrössen.
Vielleicht könnte es wirklich darauf hinaus laufen dass die negative PDO den aufkommenden El Nino abschwächt. Die "grossen" Modelle wie CFS und ECMWF sehen es aber eher andersrum mit einem eher stärkeren El Nino. Und da es sowieso schon kompliziert genug ist, spielt es für die Telekonnektionen dann auch noch eine Rolle ob es zu einem Eastern oder Central Pacific El Nino kommen könnte. Darauf noch die MJO, und, und; zwar nicht meine Gehaltsklasse aber sehr spannend die Diskussion etwas mitzuverfolgen. Ich denke das wird wirklich spannend die Entwicklung von El Nino zu verfolgen ;-)
Aber schau dir mal die SSTs des Atlantiks an. MannoMann... Wenn ich da durch das Kartenarchiv zurückblättere würde ich meinen dass der Mai 2008 das letze Mal grob gesehen ein ähnliches SST-Muster im Atlantik aufwies. Aber die Temperaturen im Nordatlantik sind flächengemittelt auch noch nie so hoch während den letzten 4 Jahrzehnten: https://climatereanalyzer.org/clim/sst_daily/ => Choose Area: North Atlantic
Zur Meteociel-Karte: Ja, ich wage jetzt zu behaupten dass die blauen Linien soweit südlich in der Meteociel-Karte den Subtropenjet markieren. Man sieht's aber besser auf der unteren globalen Karte des Windes auf 200hPa. Ich habe ihn mal als rote Linie eingezeichnet.
(c) ECMWF
Das mit dem Jetstream über dem Pol? Ja, sieht irgendwie schon ungesund aus mit den stark amplifizierten Hochs über Kanda, Nordpazifik und Westrussland.
(c) meteociel.fr und tropicaltidbits.com
Sowas dürfte man ja mit dem Sommer wieder erwarten mit 6er und 7er Muster. Übrigens hatten wir offenbar Ende April doch eine längere Phase mit quasi-resonanter Amplifikation (QRA) während eines 6er Musters (https://twitter.com/rahmstorf/status/1651879872506077185). Da lagen wir so Mitte bis Ende April - für einmal - aber im schützenden Kühltrog. Vor allem 2018 trat die QRA ja prominent zwischen Ende Juni bis Anfang/Mitte Juli auf, aber offenbar treten diese Abstrusitäten auch schon im April auf...
Warten wir mal ab was der Sommer so bringen wird, zumal die saisonalen Modelle keinen Extremsommer wie den letzten auf dem Schirm haben. Allerdings kann ich gut auf die 37 Grad durchgehend bis zum September verzichen, hehe.
Aber diesen 70er-Wurmloch-Frühling kann uns jedenfalls niemand mehr nehmen. Der bleibt tief in der Erinnerung eingegraben :-)|addpics|w6x-fc-9f80.png-invaddpicsinvv,w6x-fd-1dc8.png-invaddpicsinvv,w6x-fe-f527.png-invaddpicsinvv,w6x-ff-fc1e.png-invaddpicsinvv,w6x-fg-959a.png-invaddpicsinvv,w6x-fh-ee15.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Was mich aktuell wieder einmal sprachlos macht, ist, mit welcher Ignoranz unsere Deppenmedien diese fast apokalyptische Waldbrandkatastrophe in Kanada behandeln, obwohl der Rauch jetzt sogar bis Europa reicht.
Wenn ich im Internet die derzeitigen Bilder aus New York etwa sehe, fühle ich mich an den dystopischen Science Fiction-Film "Soylent Green" aus dem Jahr 1973 (!!), der bei uns unter dem Titel "Jahr 2022, die überleben wollen" lief und in dem damaligen New York der Zukunft des Jahres 2022 spielt. Dort wird die Stadt als ein völlig verdreckter Moloch mit 25 Millionen Einwohnern dargestellt, in dem im Sommer permanent unerträgliche Hitze über 40 Grad (der damalige Hinweis auf die langfristigen Folgen einer Erderwärmung) herrscht und die Luft so verschmutzt ist, dass alles in einem gelblichen Licht erscheint, also genau so wie jetzt, wobei dieser Alptraum dadurch zugespitzt wird, dass aufgrund der thematisierten Naturzerstörung fast keine natürlichen Lebensmittel mehr hergestellt werden, sodass die Menschen mit dem titelgebenden "Soylent Green" abgefüttert werden, das nach Informationen des produzierenden Megakonzerns dahinter aus Meeresplankton hergestellt wird, was sich aber als Lüge herausstellt, da auch die Meere kaputt sind. Am Ende des Films stellt sich heraus, dass das Zeug aus dem Fleisch verstorbener Menschen hergestellt wird.
Ich weiß, dass ich aufgrund meiner Depression für negative Gedanken besonders anfällig bin, aber auch wenn ich versuche so rational wie möglich zu denken, komme ich nicht umhin zu sehen, dass die Menschheit mit Volldampf gegen die Wand fährt, und ich sehe weit und breit nichts, was diese Fahrt aufhält
Schon krass was sich da kranke Hirne ausdenken. Zum Glück schwer umsetzbar und unbezahlbar. Wir haben das Desaster angerichtet und nun will man wieder eingreifen. Unfassbar. Die Vermutung, dass es dann noch weniger Niederschlag geben würde, sollte Grund genug sein, dass sowas niemals versucht werden wird.
Dieses Programm riecht nach purem Verzweiflungsaktionismus weil die Klimaziele nur über THG-Emissionsreduktionen nie und nimmer erreicht werden können. Würde das umgesetzt werden wäre das als würde man ein brandneues Medikament, das vorher noch nie getestet wurde, den Patienten verabreicht ohne dessen Nebenwirkungen zu kennen. Quasi: Mal schauen was dabei rauskommt. Das wäre der beste Weg um die Klimabüchse der Pandora zu öffnen, denn wenn das "Experiment" schief geht gibt es kein Zurück mehr: Dadurch könnten unbekannte und unterschätzte Rückkopplungseffekte im globalen Klimasystem aktiviert oder beschleunigt werden. Im schlimmsten Falle würde dadurch das noch vorhandene Zeitfenster für zusätzliche THG-Emissionen bis zu einer globalen Erwärmung von +1.5 Grad von 9-10 Jahren sogar noch kürzer werden.
Aber schlussendlich sind solche "Programme" verzweifelte Schüsse aus der Hüfte weil die vergangenen und aktuellen Regierungen der Industriestaaten gepennt und weggeschaut haben. Die Zeche zahlen nun alle und vor allem die zukünftigen Generationen die im globalen Treibhaus leben müssen. Auch die Kinder und Kindeskinder der Lobbyisten von Firmen der fossilen Energieträger.
Das ganze Dilemma hat doch eigentlich mit den 2 Weltkriegen begonnen. Dieser Frevel an der Umwelt durch die totale Zerstörung ganzer Länder.Dannach die weiteren Kriege bis heute. Was das alleine mit der Umwelt macht, ist total schlimm. Die Ausbeutung der Erde durch den umgebremsten Konsum, nahm in der westlichen Welt dann seinen Lauf. Und nun sind auch die Länder voll auf diesen Zug ausgesprungen, die noch vor wenigen Jahren am Anfang waren. China, Indien, Brasilien usw. wollen auch Wohlstand. Die Bevölkerung wächst immer schneller. All das führt zum Exodus der Erde. All die Bemühungen noch was zu retten, kollidiert immer mit der Lebensweise des Menschen. In wenigen Jahren wird es Krieg ums Wasser geben und Miilionen Menschen verlieren ihre Heimat, die unbewohnbar wird. Ich hätte nie geglaubt, dass ich all diesen Horror noch erleben muß. Aber wir sind mitten drin😭😭😭
Durch den Ausbruch des Tongas haben sich in der Stratosphähre Wassertröpfchen festgesetzt. Dieser Wasserdampf könnte das Klima seit diesem Jahr auch bei uns bestimmen. Es gibt Spekulationen von Wissenschaftlern, dass die diesjährigen Rekorde in Sachen hohen Temperaturen von diesem Tonga-Ausbruch stammen könnten.
Das würde dann noch interessant werden in dieser Dekade, denn auch bis dieser Wasserdampf abgebaut ist, werden wir wohl keinerlei Besserung bemerken, denn bis dahin schreitet ja auch die Klimakatastrophe weiter voran. Sollte das stimmen, so haben wir also eventuell jetzt schon ein Vorgeschmack davon, was uns erst in 2030 hätte blühen sollen...
Halo Ken, Ja das hatte ich auch schon in mehreren Berichten gelesen. Da es sich um einen Unterwasservulkan handelt, ist diese unglaubliche Menge an Wasserstoff bis in 57 km Höhe gelangt und sorgt dafür, dass sich die Klimaerwärmung noch verstärkt, anders als bei einem "normalen" Vulkanausbruch mit Ascheauswurf, der ja bekanntlich die Sonne abschirmt, wenn der hoch und ausreichend genug in die Stratisphäre bringt. Leider wird beim Tonga damit gerechnet, dass sich der über 5 Jahre auswirkt😱. Diese Naturkatastrophen kam zum unpassendsten Zeitpunkt.
Zitat von Winterfan im Beitrag #36Halo Ken, Ja das hatte ich auch schon in mehreren Berichten gelesen. Da es sich um einen Unterwasservulkan handelt, ist diese unglaubliche Menge an Wasserstoff bis in 57 km Höhe gelangt und sorgt dafür, dass sich die Klimaerwärmung noch verstärkt, anders als bei einem "normalen" Vulkanausbruch mit Ascheauswurf, der ja bekanntlich die Sonne abschirmt, wenn der hoch und ausreichend genug in die Stratisphäre bringt. Leider wird beim Tonga damit gerechnet, dass sich der über 5 Jahre auswirkt😱. Diese Naturkatastrophen kam zum unpassendsten Zeitpunkt.
Hallo Winterfan, ich sehe das eher so, dass wenn wir (eher die Unternehmen und Regierungen, die uns auf Massenkonsum getrimmt haben um Profit hoch zu halten) diese Klimakatastrophe generell nicht hervorgerufen hätten, wäre dieser Ausbruch wohl kaum ein Problem gewesen und man hätte womöglich nicht mal viel davon bemerkt. Aber na ja ... Hätte, hätte Fahrradkette.
Ja das stimmt auf jeden Fall. Daa beste Beispiel für diesen Konsum und Wachstumswahn ist nun das Gegensteuern der eingebrochenen Bauindustrie. Jetzt sollen wieder Unterstützungen fließen, damit der der Hausbau wieder finanziell machbar ist. Selbst das hart errungene GEG soll für Neubauten erstmal nicht angewendet werden 😱 Das nächste Problem wird bei den E-Autos kommen. Der Absatz hier ist total eingebrochen-also die Reaktion von der Politik wird genauso bescheuert sein. Ich warte nur darauf, dass die Verbrenner nicht ins Abseits gestellt werden wie geplant.
Zitat von Kyoudai Ken im Beitrag #35Durch den Ausbruch des Tongas haben sich in der Stratosphähre Wassertröpfchen festgesetzt. Dieser Wasserdampf könnte das Klima seit diesem Jahr auch bei uns bestimmen. Es gibt Spekulationen von Wissenschaftlern, dass die diesjährigen Rekorde in Sachen hohen Temperaturen von diesem Tonga-Ausbruch stammen könnten.
Das würde dann noch interessant werden in dieser Dekade, denn auch bis dieser Wasserdampf abgebaut ist, werden wir wohl keinerlei Besserung bemerken, denn bis dahin schreitet ja auch die Klimakatastrophe weiter voran. Sollte das stimmen, so haben wir also eventuell jetzt schon ein Vorgeschmack davon, was uns erst in 2030 hätte blühen sollen...
Die Auswirkungen des gigantischen Wasserdampfpeak in die Stratosphäre werden weit komplexer sein als die Grundannahme einer sich abkühlenden Stratosphäre und einer sich erwärmenden Troposphäre. Was uns ja interessiert ist die Frage wie sich das Ereignis auch regional auswirken könnte und das Beste was uns zur Verfügung steht sind Modellstudien. Ich habe mal eine Studie gefunden welche mit Hilfe eines Klimamodells WACCM, das auch die chemischen Prozesse berücksichtigt, die nächsten 7 Jahre einmal ohne und einmal mit dem Wasserdampfausbruch simuliert. Selbstverständlich können nicht alle Wechselwirkungen usw simuliert werden aber es gibt uns doch mal einen groben Abriss wo die grössten Signale auf dem Globus durch den Ausbruch zu liegen kommen könnten. Die Studie ist noch nicht publiziert aber im Review-Prozess, sollte aber wohl durchgehen.
Martin Jucker, Chris Lucas, Deepashree Dutta. Long-term surface impact of Hunga Tonga-Hunga Ha'apai-like stratospheric water vapor injection. ESS Open Archive . August 04, 2023. https://essopenarchive.org/users/304243/...vapor-injection
Gemäss der Studie wird der Wasserdampf des Ausbruch bis zu 7-8 Jahren in der Stratosphäre verweilen wobei während einer östlichen QBO (Quasi-Biennale Oszillation) mehr Wasserdampf in der Stratosphäre gehalten werden kann als während einer westlichen QBO während den ersten drei Jahren. Der Grund liegt darin dass während der öQBO die Brewer-Dobson Oszillation und die Ostwinde in den Tropen schwächer sind und sich so mehr Wasserdampf in der Süd-Stratosphäre zurückhalten lässt (wir lassen das jetzt mal so stehen). Ab dem Jahr 3-7 jedoch spielt der Einfluss der QBO keine grossen Unterschiede mehr auf die Auswirkungen in der Troposphäre und ab dem 8. Jahr würde sich der Wasserdampf des Ausbruchs verflüchtigen.
(c) Jucker et al (2023), Verlauf des simulierten stratosphärischen Wasserdampfgehalt bei unterschiedlichen Phasen der QBO
Global werden regional deutliche Temperatur- und Niederschlagsabweichungen für Jahr 3-7 nach dem Ausbruch, also zwischen 2025-2029, erwartet. Die einfachste Erklärung für diese Temperaturanomalien am Boden wäre ein regional verstärkter Treibhauseffekt durch verstärkte langwellige Rückstrahlung infolge regional höherer Wasserdampfdichte. Aber die grösste Rolle werden wohl komplexe Wolken- und andere dynamischen Wechselwirkungen spielen und diese beeinflussen dann das Muster der planetaren Rossbywellen welche sich auf die jeweiligen hemisphärischen Grundzirkulation auswirken.
Auf Europa konzentriert könnte das bedeuten: Das Muster der Rossbywellen würde für den Winter derart beeinflusst dass der Jetstream verstärkt über Europa zu liegen käme mit verstärkter Tiefdruck- und Niederschlagsaktivität (links oben) (wird in der Studie sogar 3-4x prominent wiederholt) und wäre für Europa der am deutlichsten spürbare Effekt dieses Ausbruchs. Wobei für den europäischen Sommer ebenfalls eine Tiefdruckanomalie (rechts oben) zu sehen ist (zu schön um wahr zu sein).
(c) Jucker et al (2023), Abweichung des Geopotentials (oben), Meridionalwind (Mitte) und Zonalwind (unten). Die Bildlegende ist meiner Meinung nach falsch da in der Klimatologie die Druckfläche des Geopotentials immer als z-Komponente und der Zonalwind als u-Komponente beschrieben ist.
Die Auswirkungen auf Temperatur und Niederschlag für die restlichen Jahreszeiten wären für Europa weniger auffällig; die Erdregionen mit deutlichen Abweichungen in Temperatur und Niederschlag würden anderswo liegen
(c) Jucker et al (2023), Saisonale Abweichungen der mittleren Temperatur und Niederschlag
Dies mal so in etwa was eine Modellstudie ausspuckt, andere kommen vielleicht zu einem ähnlichen oder vielleicht ganz anderem Schluss. Aber trotzdem interessant zu sehen welche Auswirkungen ein «kleiner» Unterwasservulkan auf das globale Wetter/Klimasystem haben kann/könnte/wird.
Aber mit dieser zusätzlichen Überlagerung des Wasserdampfsignals des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai über den anthropogen forcierten Klimawandel wird’s auch nicht unbedingt einfacher für die Modelle
Es wäre wirklich nur zu schön um Wahr zu sein. Aber mal abwarten, was passiert. Wir werden es ja sehen. Leiden werden wir in den Treibhausgashalbjahren so oder so...