Nachdem der September 2023 souverän und ohne mit der Wimper zu zucken die Rekorde der Globaltemperatur schredderte scheint es mir angebracht die wichtigsten Eckpunkte aus dem Berkeleyearth-Bericht mal kurz und oberflächlich rauszustreichen: https://berkeleyearth.org/september-2023-temperature-update/
Die Globaltemperatur des Septemer 2023 war derart extrem hoch dass diese an den allerobersten Werten der Ensembles der Klimamodelle der neuesten Generation (CMIP6) für den Zeitraum 1970-2070 kratzte. Die gute Nachricht wäre dass ein solches Ereignis nur alle 10000 Jahre vorkommen sollte (wer's glaubt), die schlechte Nachricht ist dass selbst die neuesten Klimamodelle solche Extremseptember nicht wirklich erklären können und damit deutlich unterschätzen. Und doch treten diese immer häufiger auf.
(c) berkeleyearth.org
Zum starken Anstieg der Globaltemperatur (hier die Anomalie) im September 2023 trägt vor allem die sehr warme Antarktis seit August bei.
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Während sich die Oberflächenerwärmung von Januar bis August vornehmlich in den Tropen/Subtropen durch den Übergang von La Nina zu El Nino und anderen Faktoren abspielte (untere Graphik), so trieb vor allem die extreme Erwärmung in der Antarktis von August bis September die Globaltemperatur weiter nach oben (obere Graphik).
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Einerseits ist die T-Variabilität im September in der Antarktis zwar hoch und es treten immer häufiger Sprünge vor allem nach oben auf (links), aber zufälligerweise ist dieses Jahr auch die Meereisausdehnung im Antarktischen Meer gigantisch rekordtief – für antarktische Verhältnisse sind das Unterschiede wie Tag und Nacht (rechts).
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Mögliche Gründe gibt es viele: Ein sich verstärkender El Nino, Reduktion der Schwefelaerosole aus der Schifffahrt und damit mehr Sonneneinstrahlung, Impact des Honga-Tonga und andere Faktoren. Ganz zu schweigen von Rückkopplungsmechanismen. Schematisch und und ganz grob illustriert das untere Diagramm konzeptionell ziemlich schön die möglichen Beiträge der einzelnen Prozesse am Anstieg der Globaltemperatur der letzten 10 Jahre wie das zyklische Auftreten von El Nino/La Nina und punktuellen Ereignissen wie der Honga-Tonga Ausbruch oder kleineren aber längeranhaltenden Prozesse wie die Reduktion der durch die Schiffe ausgestossenen Schwefelaerosole. Schwierig den Effekt der einzelnen Prozesse auseindander zu dividieren aber dominiert werden die globalen Temperaturanomalien klar vom kontinuierlich ansteigenden Global Warming durch steigende THG-Emissionen.
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Mal schauen was dann der Oktober global abliefert.
Das Jahr neigt sich so langsam aber Sicher dem Ende. Zeit einmal ein Blick auf meine Wetterdaten zu werfen. Leider sind die nicht ganz vollständig wegen technischen Problemen und einer geplanten Wartungsarbeit am Stromnetz.
Gemessen wurde das am Balkon aber weiter weg von jeglichen Mauern oder Fenstern. Jedoch wenn ich gelüftet habe, hat sich wegen dem fast permanenten südlichen Winden oft der Wert etwas nach oben bewegt.
Sehr interessant wie viel kühler das Jahr eigentlich war. Die Spitzentemperaturen wurden oft am Abend mit Knallsonne erreicht. Dieses jahr gar nicht so schlimm. Keine 34 Grad als absolutes Maximum in der Sonne? Nehme ich gerne auch für 2024!
Die FETTEN Hochdruckgebiete in diesem Jahr haben dennoch den durschnittlichen atmosphärischen Druck nach oben getrieben. Und es soll ja im Glaskugelbereich noch ein weiteres kaltes Hochdruckgebiet folgen. Mal sehen wo 2023 dahingehend landen wird. An der Durchschnittstemperatur wird sich sicher nicht mehr viel ändern.
Die Feuchtigkeit war in diesem Jahr extrem, ich hätte den Durschnitt weitaus höher geschätzt...
Danke Ken, für deine ausführliche Arbeit. Das Jahr war eigentlich ab Mitte Oktober ein Traum. Und was den Niederschlag angeht, haben wir ab Ende Juli gerade mal so die (nötige) Kurve gekriegt.Der September war aber abartig warm und trocken. Es waren aber trotzdem im Frühjahr und Sommer wieder etliche Wochen der Grausamkeit, was Dürre betraf. Zumindest bei und hier in Südosthessen war es so. Aber wer hätte gedacht, dass sich danach Westwetter einstellt und ergiebige Niederschläge bringt. Ich würde mich freuen wenn es nun nahtlos so weiter geht und auch ein regenreiches Frühjahr folgt. Der Grundwasserspeicher braucht noch sehr viel. Ich hatte ja mal nachgerechnet, dass bei uns seit 2000 ca. 2000 Liter weniger Regen runter gekommen ist. Jahresdurchnitt sind 900 Liter. Dieses Jahr sind wir bis jetzt 125 l drüber. Wenn der Dezember sein Soll noch erreicht, dann hätten wir 20 Prozent aufgeholt. Immerhin.
Kalt- und Regenwetterforum
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11.10.2023 20:48 (zuletzt bearbeitet: 11.10.2023 21:02)
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