Also der Taupunkt liegt im Kreis Unna bei ca 16 (!) ° und entsprechend fühlen sich die 20° auch an .. Übelster Peif ... Und für den November schwant mir - wenn ich den Peifelpapst Hoffmann lese, gar nix gutes ...
Sodele, mit der sich endlich nähernden Umstellung auf die einzige richtige Zeit - nämlich die Winterzeit - tauchen auch schon die ersten vorläufigen Winterprognosen auf. Eine davon ist von Zac Lawrence, dem Betreiber von stratobserve.com, der letzten November eine Winterprognose für 2019/20 machte die sich im Nachhinein als nicht ganz zutreffend herausstellte. Wir erinnern uns:
Gut, alle Experten hatten sich getäuscht, die auf ein SSW im damaligen albtraumartigen Winterverlauf setzten welches aber nie genügend stark auftrat um den bärenstarken Polarwirbel nur annähernd zu stören. Folglich erlebten wir mit teilweise rekordverdächtiger positiver NAO einen europäischen Winterausfall wie selten erlebt.
Nach dem Winter ist vor dem Winter hat sich der gute Zac wohl gesagt und nun einen vorläufigen Winterausblick, der ganz im Zeichen von La Nina steht, geschrieben:
- La Nina winter (ist bekannt) - positive QBO (westwärts gerichtete QBO, also eher den stratosphärischen PW (sPW) verstärkend und damit weniger anfällig für Zonalwindumkehr) - solares Minimum - Atlantische SSTs begünstigen eine positive NAO - Ausbildung eines starken Hochs im Nordpazikik (was immer typisch ist für La Nina und damit Beeinflussung des Jetstreams Richtung Europa) - anfangs eine natürliche Verstärkung des sPW in den Winter hinein mit Option für sudden stratospheric warmings (SSW) - absolut katastrophal rekordtiefe Meereisausdehnung im arktischen Teil nördlich von Russland (gemäss J Cohen förderlich für Hochdruckbildung über Skandinavien/Westrussland) - mittelmässiger Schneedeckenaufbau in Sibiren im Oktober (gemäss J Cohen begünstigt ja ein schneller Schneedeckenaufbau in Sibirien die Bildung eines kräftigen Sibirien-Hochs)
* Auswirkungen für Europa (Original-Zitat):
- Moving onto Europe, we see a colder December for the UK, and a pretty average winter overall, with a weaker backend of the season. - The Northern Alps should see an average season, maybe slightly better than normal. - The Southern Alps (and the rest of Southern Europe) should see a slightly below average season, with the best conditions early in winter.
Aha, wir nehmen's zur Kenntnis.
Wenn man sich nun die Karten der saisonalen Modellprognosen auf Copernicus anschaut (gut, die wurden schon am 1. Oktober gerechnet, also nicht mehr ganz frisch), sieht man für Mitteleuropa für Dezember/Januar/Februar leicht zu warme Temps aber immerhin durchschnittliche Niederschlagsmengen. Zac Lawrence schreibt von einer negativen NAO im Dezember (und damit Westeuropa eher kühler als Osteuropa) währenddem im Januar und Februar die NAO positiv prognostiziert wird.
Man wird sehen ob diese Trendprognosen diesen Winter dann so eintreten. Allerdings sind sich die saisonalen Modelle über den Winterverlauf bereits wieder erstaunlich einig und das war auch bereits im Oktober letzten Jahres bei den Wintertrends auch schon der Fall (ausser Meteo-France). Und für den letzten Winter lieferten die Modelle eine so hohe Trefferquote wie noch nie: https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/...29/2020GL090328
Bleibt dann also auch die Frage ob das Muster der positiven NAO im Januar/Februar aufgebrochen werden kann durch eine Schwächung des sPW infolge potentieller Warmings. Die grössten Chancen auf Warmings bestehen gemäss J Cohen ja dann wenn vertikaler Wärmetransport an troposphärischen Blockadesystemen (wie mächtige und langanhaltende Hochs) in die Stratosphäre auftritt. Und gerade solche Hochs wie über dem Ural könnten dafür am effizientesten sein:
Vielleicht stehen die Chancen auf SSWs in La Nina Wintern ja doch nicht ganz so schlecht. Viel beschissener als der letzte Winter kann dieser Winter dann hoffentlich doch nicht werden ;-)
Vielleicht stehen die Chancen auf SSWs in La Nina Wintern ja doch nicht ganz so schlecht. Viel beschissener als der letzte Winter kann dieser Winter dann hoffentlich doch nicht werden ;-)
Sehr gute Analyse Cube, vielen Dank für deine Mühe. Ich denke, die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht, dass wir zumindest zeitweise so etwas ähnliches wie Winter bekommen. Ich hatte Ende September auch schon geunkt, dass der Herbst gar nicht mal so schlecht werden würde, weil durch die permanente Hochdruckbombardierung des Polarwirbels, sich für uns günstige Troglagen ausbilden könnten. Dann noch etwas Glück mit ein paar abtropfenden Tiefs an der richtigen Stelle und fertig. Bislang ist es so gekommen (Ausnahme die letzten beiden Tage) und man kann konstatieren, dass der Oktober bislang durchaus zu gebrauchen war - zumindest was das Wetter anbetrifft.
----------------- "I've always been mad, I know I've been mad, like the most of us...very hard to explain why you're mad, even if you're not mad..." (Pink Floyd)
Zitat von Regenwetter im Beitrag #237Sehr gute Analyse Cube, vielen Dank für deine Mühe. Ich denke, die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht, dass wir zumindest zeitweise so etwas ähnliches wie Winter bekommen. Ich hatte Ende September auch schon geunkt, dass der Herbst gar nicht mal so schlecht werden würde, weil durch die permanente Hochdruckbombardierung des Polarwirbels, sich für uns günstige Troglagen ausbilden könnten. Dann noch etwas Glück mit ein paar abtropfenden Tiefs an der richtigen Stelle und fertig. Bislang ist es so gekommen (Ausnahme die letzten beiden Tage) und man kann konstatieren, dass der Oktober bislang durchaus zu gebrauchen war - zumindest was das Wetter anbetrifft.
Nix zu danken, Stefan ;-) Danke dir dafür für das 4. Jahr des Forums
Ja, der Oktober kam angenehmer als erwartet heraus. Was musste ich in meinem persönlichen Umfeld nicht alles an Gejammere und Wehklagen über zu kaltes Wetter anhören, hehe.
Ich bin mal gespannt wie sich der La Nina Winter entwickelt. Tendentiell könnten die Auswirkungen auf Europa eher Richtung positive NAO hinauslaufen aber das ist ja alles noch ziemlich diffus. Gottseidank hatte sich unser Eisgott 2016 bei kaltwetter mal mit den Auswirkungen von La Nina auf die europäischen Winter befasst und Licht ins ominöse Dunkel gebracht:
Aber momentan bin ich ziemlich entspannt (mit Ausnahme der prekären Corona-Situation bei uns in der Schweiz ): Ende Oktober ist meine absolute Lieblingszeit weil die Tage schon sehr spürbar kürzer sind, wir die Gewissheit haben dass die Tage noch 2 Monate lang kürzer werden, die dunkle Zeit erst noch beginnt und das Treibhausgashalbjahr noch eine gefühlte Ewigkeit entfernt ist. Also Zeit zum richtigen Leben - solange Corona das noch zulässt.
Ganz grob und ganz stark vereinfacht geschrieben passiert folgendes (so wie ich das verstehe - ansonsten bitte korrigieren):
Mit sinkendem Sonnenstand kühlt die Polarregion ab und damit ist auch ein Druckabfall über dem Nordpol verbunden, sowohl in der Tropo- als auch in der Stratosphäre. Mit der Auskühlung am Pol steigen die Temperaturunterschiede zum wärmeren Äquator und mit der Erdrotation entwickelt sich ein starkes polares Tiefdruckgebiet in der Tropo- und Stratosphäre mit Westwinden.
Unter ungestörten Bedingungen ist der Polarwirbel (PW) in der Tropo- und der Stratosphäre miteinander verbunden wie ein gigantischer vertikaler Schlauch der sich nach Osten dreht, mit einem starken und weit nördlich verlaufenden Jetstream, so dass die arktischen Kaltluftmassen im Zentrum des starken PW eingeschlossen bleiben: Eine typische positive NAO mit Tiefdruckkomplex über dem Pol und einem Atlantikhoch. Ein starker und gesunder PW bedeutet für Mitteleuropa im Allgemeinen zu warm - und das Paradebeispiel eines solchen Mildwinters mit starkem PW und positiver NAO war der letzte Winter der sich tief in unsere Hirnrinde eingebrannt hat.
Nun will ja wahrscheinlich niemand mehr einen weiteren solchen Mildwinter sondern dass die arktischen Kaltluftmassen auch mal nach Mitteleuropa ausbrechen können. Kaltluftausbrüche zu uns erfolgen wenn der Jetstream schwächelt, ausgebeult ist, also stark nach Norden und Süden mäandriert. Eine Schwächung des PW in der Troposphäre mit mäandrierendem Jetstream kann die Troposphäre manchmal auch selber erzwingen aber dadurch müsste der troposphärische Polarwirbel verdrängt werden; nämlich durch ein oder mehrere kräftige Hochdruckgebiete am Pol. Dies ist aber relativ schwierig solange der PW in der Tropo- und Stratosphäre miteinander gekoppelt werden und das bedeutet dass diese Kopplung unterbrochen werden müsste.
Und hier kommt das SSW (sudden stratospheric warming) ins Spiel.
Durch gewisse winterliche Grosswetterkonstellationen mit langanhaltenden Hochdruckgebieten (wie bspw das Uralhoch) wird von der Troposphäre Wärme und Impuls bis in die Stratosphäre geleitet. Je nach Dauer, Stärke und geographischer Position dieser Warmings führt dies manchmal zu einer plötzlichen und sehr schnellen Erwärmung in der Stratosphäre was als SSW bezeichnet wird. Diese Warmings sind manchmal moderat z.B. bis ca +30C oder manchmal stark um ca +50C innerhalb einiger Tagen. Die Folge ist einerseits dass der Impulstransport in die Stratosphäre wie eine "Bremse" auf die starken stratosphärischen Westwinde wirken kann und durch die Erwärmung am stratosphärischen Pol der Temperaturunterschied zu den südlichen "Rändern" der Stratosphäre abnimmt und damit auch die Windstärke des sPW. Diese beiden Faktoren und noch viele andere ganz komplexe Interaktionen führen dazu dass der stratosphärische Polarwirbel (sPW) geschwächt werden kann. Durch die Temperaturerhöhung kann sich höherer Druck aufbauen (also Hochdruck) und je nach Charakter des SSW kann sich ein oder mehrere Hochdruckzentren am stratosphärischen Pol bilden. Bildet sich nur ein Hochdruckzentrum aus kommt es oftmals zu einer reinen Verschiebung des PW (auch als wave-1 bekannt) und bei zwei (wave-2) oder sogar mehreren Hochs ist oftmals ein sogenannter PW-Split die Folge. Bei letzterem wird der sPW in mehrere Tiefs gespalten und so auseinandergerissen. Ein Split erfolgte bspw. Februar 2018 und offenbar fördern La Nina Winter solche PW-Splits:
Bei einem starken SSW wird die starke Westwindgeschwindigkeit des stratosphärischen Wirbels derart stark abgebremst dass eine sogenannte Zonalwindumkehr stattfindet. Diese wird grob als die Windgeschwindigkeit bei 60°N auf 10 hPa Höhe charakterisiert und ist ein grobes Mass für die Stärke des sPW. Fällt diese unter 0 km/h wird sie negativ und man spricht von einer Ostwindzirkulation: Der sPW verliert seine Kraft und "dreht" seine Zirkulationsrichtung komplett um auf 10hPa Höhe. Es ist fast so als wenn du eine Suppe in einem Kochtopf die ganze Zeit nach rechts rührst und plötzlich rührst du nach links: Du siehst dann wie die ganze "Suppenströmung" plötzlich durcheinander gewirbelt und ausgefasert wird und die Turbulenzen setzen sich nach einer Zeit bis an den Topfboden weiter. So etwa kann man sich dies beim sPW bei einer Zonalwindumkehr auf die unteren Schichten vorgestellen: Die ganze Zirkulationssäule des PW fängt in der Stratosphäre an auszufasern, kann völlig zusammenbrechen und je nach Situation kann sich diese Zerfaserung weiter nach unten in die Troposphäre fortsetzen. Im idealen Fall bricht der Polarwirbel von der Stratosphäre nach unten in die Troposphäre zusammen und somit wird das Muster der positiven NAO in der Tropsophäre durchbrochen und die vorher eingeschlossene Polarluft kann südwärts (mit Glück bis zu uns) ausbrechen:
Es gibt aber auch viele Fälle wo diese Zirkulationsumkehr in der Stratosphäre nur die obersten Schichten der Stratosphäre betrifft aber die Windumkehr und damit die Zerfaserung gar nicht erst bis zum Boden durchreichte, quasi so als würde ein Messer beim Anschneiden einer Torte von oben nach unten in der Hälfte stecken bleiben.
In Tat und Wahrheit sind diese Troposphären/Stratosphären/Troposphären-Interaktionen aber endlos kompliziert, dafür hochspannend. Bei stratobserve.com gibt es aber gute real-time Graphiken über Entwicklungen der Temperaturen, Winde, Wärmetransport, etc.
Untenstehend habe ich noch Links die du dir mal durchschauen kannst wenn du deine Wohnung fertig gelüftet hast ;-) Ich hoffe ich konnte Licht ins Dunkel bringen (sorry für den Sofeten-Satz)
Ein Link zur legendären aber leider archivierten kaltwetter.com Seite wo aber die meisten Graphiken fehlen. Man braucht etwas Geduld und Glück bis die Seite geladen ist. Hier erklärt Eisgott nochmals alles und die Unterschiede dieser Warmings (minor, major, final warmings): http://web-old.archive.org/web/201706081...er-polarwirbel/
Ich bin warum auch immer, vielleicht durch den bisher sehr gut verlaufenden Oktober, positiv bestimmt. Hinzu kommt das mir eine Sache in der Natur aufgefallen ist, die mir zuvor nur in einem Jahr bisherig in der Art aufgefallen war. Un zwar ist der Eichel bestand dieses Jahr mal wieder nach langer Zeit extrem hoch und das Laub hält sich erstaunlich lange am Baum im Vergleich zu den anderen Bäumen. Das war mir in dieser Eichel Intensität und Blätter Langlebigkeit zu letzt 2010 aufgefallen. Wie der Winter danach aussah...:):) Vielleicht ist auch nur ein Strohhalm an den man sich jetzt schon klammert. Eben mal in den Läufen geschaut und geguckt ob man schon nach etwas vielversprechendem fündig wird, und zack: https://www.wetterzentrale.de/maps/GFSC00EU12_384_2.png
Was ein Traum, der Winter kann früh genug garnicht Anfang:):)
Zitat von Schneemän im Beitrag #246Ich bin warum auch immer, vielleicht durch den bisher sehr gut verlaufenden Oktober, positiv bestimmt. Hinzu kommt das mir eine Sache in der Natur aufgefallen ist, die mir zuvor nur in einem Jahr bisherig in der Art aufgefallen war. Un zwar ist der Eichel bestand dieses Jahr mal wieder nach langer Zeit extrem hoch und das Laub hält sich erstaunlich lange am Baum im Vergleich zu den anderen Bäumen. Das war mir in dieser Eichel Intensität und Blätter Langlebigkeit zu letzt 2010 aufgefallen. Wie der Winter danach aussah...:):) Vielleicht ist auch nur ein Strohhalm an den man sich jetzt schon klammert. Eben mal in den Läufen geschaut und geguckt ob man schon nach etwas vielversprechendem fündig wird, und zack: https://www.wetterzentrale.de/maps/GFSC00EU12_384_2.png
Was ein Traum, der Winter kann früh genug garnicht Anfang:):)
EC hat das auch drin, aber das ist alles leider noch Glaskugel hoch 100. :C
Herbststurm ist lt. Kachelmann für nächsten Montag gemeldet, mit viel Regen. Ob es so kommt, ist UGKB. Vor allem Regen wird ja zu 99 Prozent immer auf ein paar Tropfen zurück gerechnet.
Genau, heute Abend lt ECMWF ist der Regen schon wieder weg. Warum zum Donnerwetter geht das immer in die gleiche Richtung. 😠😠😠 Es ist absolut zum🤮🤮🤮🤮kann das nicht mal in die andere Richtung gehen.
Zitat von Winterfan im Beitrag #251Genau, heute Abend lt ECMWF ist der Regen schon wieder weg. Warum zum Donnerwetter geht das immer in die gleiche Richtung. 😠😠😠 Es ist absolut zum🤮🤮🤮🤮kann das nicht mal in die andere Richtung gehen.
Hier ging es öfter in die andere Richtung im Oktober und auch wo es ungewöhnlich kühl wurde für September. Da wurde weniger Regen berechnet als kam. Es kam etwa das doppelte an manchen Tagen.