In meinem Umkreis heißt es immer, dass man es so nehmen muss, wie es kommt. Aber einen Strohhalm braucht man doch, oder? Meine Erfahrung mit allen(!!!) Wetterdiensten: Die wissen nicht, was sie tun. Ob man bei WeatherChannel, Accuwaether, WetterOnline, Wetter.de, Wetter.com guckt. Nicht mal die "Prognose" für den nächsten Tag passt. Geschweige denn später. Es stimmt, wenn Hitze angekündigt wird, kommt sie grundsätzlich immer, aber noch schlimmer. Abkühlungen werden grundsätzlich später wieder rausgerechnet. Am übelsten ist Wetter.com. Die korrigieren Wetterprognosen schon mal innerhalb von 24 Stunden um 6 Grad nach oben. Kein einziger Wetterdienst bleibt bei seinen Prognosen, es wird nur nach oben korrigiert. Niemals nach unten. Da steckt ein grundsätzlicher Fehler im System. Und dabei betrachte ich nur die Prognosen über drei Tage auf der jeweiligen Seite. Auch besonders übel der WDR: Der hat mittlerweile die 52.(!) Unwetterwarnung in 5 Jahren für NRW ausgegeben. Nie, nie, nie ist irgendwas passiert. Nicht mal Wolken sind gekommen. Sicher sind Unwetter lokal, aber wenn man 10 Freunde in ganz NRW anruft und keiner hat auch nur einen Ansatz einer Front gesehen, dann erzählen die einfach dauerhaft nur Unsinn. Bestimmt 10 Mal in einem Jahr sollte "eine Regenfront, die ganz NRW erfasst" kommen, nie ist was passiert. Übrigens auch an den anderen Orten NRWs nicht. Dazu muss man sich nur die Wetterdaten ansehen. Und wenn man das weiß, ärgert man sich schon, wenn von morgens bis abends im Radio, TV, Internet permanent über das Wetter geredet wird.
Kachelmann schrieb mal dass WeatherChannel, Accuwaether, WetterOnline, Wetter.de, Wetter.com ihre Prognosendaten von GFS beziehen weil diese nichts kosten und deshalb verfügbar sind. GFS hat eine Modellmaschenweite von 28 (!) Kilometer sodass die Topographie von kleineren Gebirgsketten praktisch nicht berücksichtigt wird.
Ich schreibe jetzt was sich für mich in der Nordostschweiz bewährte:
2) Schau einfach bei Kachelmann rein (kachelmannwetter.com), dort gibt es tonnenweise Modelle und Parameter zum Vergleichen. Das absolute Beste auf dem Markt und praktisch alles umsonst.
3) Für den längeren Prognosezeitraum die Ensembles oder den Hauptlauf der Globalmodelle (EU, US, CA, DE) anschauen. Je näher der Zeitpunkt kommt dann auf die räumlich höher aufgelösten Modelle umschwenken (HD). Bis zu 3 Tage dann auf räumlich sehr hoch aufgelösten Modelle wie SHD oder bis 1 Tag dann SHD oder ID2 anschauen. Je nach Region ist das eine oder das andere besser geeignet.
4) Am Tag der prognostizierten Unwetter dann SHD oder ID2 und natürlich den Live-Radar verfolgen (wobei der Radar in letzter Zeit manchmal sogar falsche Werte anzeigte, naja).
5) Wenn du wissen willst was abläuft dann musst du den Aufwand betreiben die Modelle zu vergleichen um eine Übersicht über die Modellschwankungen = Unsicherheit zu erhalten.
Ist halt mit mehr Aufwand verbunden aber um Längen besser als nur die Gratis-Apps anzuschauen welche nur 1 Modell verwenden. Kachelmann geht da mit seinen Bezahl-Apps deutlich weiter, diese haben auch Modellvergleiche drin. Aber Qualität kostet halt.
Manchmal gestaltet sich die Prognose als sehr komplex. Das ist vor allem der Fall, wenn es schwierig ist abzuschätzen, wo die Hochs und Tiefs zu liegen kommen. Ich lese ab und an bei M. Hoffmann rein. Der schreibt ja sehr häufig, dass die Prognosen unklar und sehr unsicher sind und wenige Kilometer Verschiebung einen riesen Unterschied machen. Die Abkühlung wird weggerechnet, wenn einige Tage vorher klar wird, dass das jeweilige Tief, das die Abkühlung bringt, nicht zu uns durchkommen kann, weil das Hoch zu stark ist und somit noch westlich von uns abtropft. Das gibt dann die Brüllhitze.
Es ist schon bemerkenswert was Kachelmann da auf die Beine gestellt hat und ich liebe seine Twitterseite. Heute Nacht waren seine Leute fast die ganze Nacht aktiv. Aber mit den Ankündigungen von Gewittern und Regen, da bin ich auch genervt, weil es fast nie eintrifft. Kachelmann sagte mal, dass dies immer noch am schwierigsten ist. Das ständige Wettergeschwafel von den Radiomoderatoren geht mir auch gehörig auf den Zeiger. Zum einen sind das totale Laien, die oberflächlich und ihr eigenes Empfinden verkünden. Ich wollte mal sehn, was passieren würde, wenn wir unser Empfinden der Allgemeinheit von morgens bis abends ins Ohr drücken würden.
Mir ging es nicht so sehr um Abweichungen an sich, sondern um die permanenten Korrekturen immer nach oben. Da stimmt was nicht in den Prognosen. Auch wenn der GFS-Hauptlauf tagelang unten war, irgendwann macht es "Plopp" und er springt nach oben und bleibt da. So geht es seit mindestens 2015. Auch bei Wetterdiensten mit einem Wahrscheinlichkeitsintervall der Temperaturen landet man grundsätzlich am oberen Ende.
Zitat von Mike Molto im Beitrag #5Mir ging es nicht so sehr um Abweichungen an sich, sondern um die permanenten Korrekturen immer nach oben. Da stimmt was nicht in den Prognosen. Auch wenn der GFS-Hauptlauf tagelang unten war, irgendwann macht es "Plopp" und er springt nach oben und bleibt da. So geht es seit mindestens 2015. Auch bei Wetterdiensten mit einem Wahrscheinlichkeitsintervall der Temperaturen landet man grundsätzlich am oberen Ende.
Ja, das geht tatsächlich Richtung systematischer Fehler der Modelle. Regenwetter hat das sehr gut erklärt mit der überschätzten "Durchschlagskraft" der Tiefs welche aber dann oftmals am unterschätzten Hochdruck "abprallen" sobald die Modelle ab Prognosetag 5 oder 6 oder 7 die Realität erkennen: Frühling 2021 - Mässigung oder Albtraum? (46) Die Modelle korrigieren das dann in einem der nächsten Läufe und plötzlich erscheint der Hitzebuckel in den Diagrammen. Das ist vor allem während dem Treibhausgashalbjahr mit dominierendem Hochdruck der Fall, vor allem bei meridionalen Lagen wo sich die Wettersysteme praktisch nicht ostwärts verschieben aber meiner Meinung nach weniger während dem Polarwirbelhalbjahr.
Dass die Modelle in der erweiterten Mittelfrist mit blockierenden Lagen so ihre Mühe haben ist ein bekanntes Problem und da gibt es noch "Potential" zur Verbesserung. Bei ECMWF untersuchen sie dieses Problem ja auch schon seit Längerem. Zwischenresultat: Prognose für die europäische Blockade auf 10 Tage sind besser als die Klimatologie (naja), die Ensembles sehen die Blockade besser als der Hauptlauf und das Interessante ist dass der Beginn einer Blockade schlechter prognostiziert wird bei ECMWF als das Ende der Blockade:
Zitat von Cube im Beitrag #2Kachelmann schrieb mal dass WeatherChannel, Accuwaether, WetterOnline, Wetter.de, Wetter.com ihre Prognosendaten von GFS beziehen weil diese nichts kosten und deshalb verfügbar sind. GFS hat eine Modellmaschenweite von 28 (!) Kilometer sodass die Topographie von kleineren Gebirgsketten praktisch nicht berücksichtigt wird.
Ich schreibe jetzt was sich für mich in der Nordostschweiz bewährte:
2) Schau einfach bei Kachelmann rein (kachelmannwetter.com), dort gibt es tonnenweise Modelle und Parameter zum Vergleichen. Das absolute Beste auf dem Markt und praktisch alles umsonst.
3) Für den längeren Prognosezeitraum die Ensembles oder den Hauptlauf der Globalmodelle (EU, US, CA, DE) anschauen. Je näher der Zeitpunkt kommt dann auf die räumlich höher aufgelösten Modelle umschwenken (HD). Bis zu 3 Tage dann auf räumlich sehr hoch aufgelösten Modelle wie SHD oder bis 1 Tag dann SHD oder ID2 anschauen. Je nach Region ist das eine oder das andere besser geeignet.
4) Am Tag der prognostizierten Unwetter dann SHD oder ID2 und natürlich den Live-Radar verfolgen (wobei der Radar in letzter Zeit manchmal sogar falsche Werte anzeigte, naja).
5) Wenn du wissen willst was abläuft dann musst du den Aufwand betreiben die Modelle zu vergleichen um eine Übersicht über die Modellschwankungen = Unsicherheit zu erhalten.
Ist halt mit mehr Aufwand verbunden aber um Längen besser als nur die Gratis-Apps anzuschauen welche nur 1 Modell verwenden. Kachelmann geht da mit seinen Bezahl-Apps deutlich weiter, diese haben auch Modellvergleiche drin. Aber Qualität kostet halt.
1. Ja, absolut. Die machen jeden GFS Hauptlauf-Sprung mit und vorzugsweise immer dann, wenn er nach oben buckelt. Da werden schnell die geliebten 30 Grad gezogen. Geht es nach unten, orientiert man sich lieber an der Durchschnittslinie. Das ist kommerzieller Dreck, der am liebsten "Schönwetter" verkünden mag, damit die bevorzugte Klientel zufrieden ist. :-P
2. Absolut empfehlenswert, wenngleich es eben mehr Arbeit macht, sich da durchzuwursteln. Bunte Bilder auf der App anschauen ist halt einfacher. Dann darf man sich aber nicht beschweren, dass es hinten und vorne nicht stimmt. ;-)
3. Absolute Zustimmung
4. Kachelmanns SHD Modell versagt hier bei uns in schöner Regelmäßigkeit. Keine Ahnung warum. Vielleicht stimmen irgendwelche regionalen Parameter nicht. Ich hatte es gestern nochmal überprüft. Selbst um Mitternacht zeigte das Modell Gewitter und Regen von ca. 2:00 Uhr bis 4:30 Uhr an als schon auf dem Radar zu erkennen war, dass da mit großer Wahrscheinlichkeit nichts kommen wird. Und es kam auch nichts, absolut gar nichts.
Ich benutze am liebsten die DWD Warnapp. Es hat sich gezeigt, dass diese die besten Vorhersagen liefert. Die hat allerdings einen kleinen Haken. Die kostet ein bisschen was (Wetteronline sei Dank) und sie bietet keine ortsgenauen Berechnungen sondern immer nur Prognosen für die jeweilige Station. Da muss man sich die aussuchen, die am besten zum eigenen Wohnort passt. Wenn ich bei der DWD App meinen Wohnort eingebe, dann schlägt mir die App die Station auf dem Kleinen Feldberg vor. Die ist Luftlinie am nächsten. Das taugt natürlich nix, weil die auf knapp 800 Metern Höhe liegt. ;-) Deswegen nutze ich die Station Wiesbaden-Auringen, weil das von den Gegebenheiten am besten zu meinem Ort passt. Abgleiche mit meiner Station haben ergeben, dass es meistens sehr gut passt, Die DWD App hat sich zudem in letzter Zeit die besten Niederschlags- und Gewitterprognosen geliefert. So sagte die z. B. das Gewittercluster am 05.06. sowohl vom Verlauf als auch von der Zeit her nahezu perfekt voraus. Ebenfalls sagte die DWD App von Anfang an, dass es gestern bei uns nix geben wird und sich alles westlich abspielen wird. Und das war völlig korrekt. Die DWD App liefert natürlich auch einen Ausblick für die kommenden 10 Tage, ist da aber eher konservativ und macht nicht jeden Sprung der Hauptläufe mit. Es wird behutsam angepasst, wenn sich eine Tendenz verstärkt. Manchmal sogar zu behutsam, beamtenmäßig eben. ;-) Zudem zeigt die Prognose optisch immer auch eine Temperatur-Bandbreite an, ähnlich wie die ebenfalls gute 14 Tage Vorhersage von Kachelmann. Welchen genauen Modellmix die DWD App benutzt, weiß ich nicht, es wird aber sehr ICON lastig sein, weil ICON bekannterweise das numerische Globalmodell des DWD ist. Im 3 Tage Nowcast ist ICON sogar ziemlich gut, so hat ICON die 40 Grad Werte im Juni und Juli 2019 m. W. als einziges Modell von Anfang an sehr präzise vorhergesagt.
Von den kommerziellen Anbieter nutze ich für den schnellen Blick noch wetterdienst.de. Die liefern immer ganz gute Ergebnisse. Wetterdienst.de ist ein kommerzieller Anbieter aus Frankfurt am Main und arbeitet mit einer breiten Datenbasis. Im Impressum stehen folgende Anbieter: - Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD) - BMVBS und Straßenbauverwaltungen der Länder - Rheinisches Institut für Umweltforschung - Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) - EUMETSAT - Met Office - MeteoFrance - National Oceanic and Atmospheric Administration - Siemens AG
Proplanta Agrarwetter wird auch gerne empfohlen. Ich habe da aber eben mal nachgesehen und das stimmt auch hinten und vorne nicht. Für meinen Ort sagt das Ding aktuell 21,6 Grad und einen TP von 12,6 Grad. Die Messwerte sind: 26,4 Grad und 16,7 Grad TP :-P
----------------- "I've always been mad, I know I've been mad, like the most of us...very hard to explain why you're mad, even if you're not mad..." (Pink Floyd)
Wetterdienst? Habe ich gerade überprüft. Danach heute maximal 19 Grad bei uns. Aktuell haben wir um 9 Uhr morgens schon 22 Grad. Wenn nicht mal die Angabe für den aktuellen Tag stimmt...
Und der WDR? Sagt heute permanente Bewölkung voraus. PLZ 44287. Nur im Siegerland gelegentlich mal Sonne. Tatsache: Seit 6 Uhr Dauersonne ohne Pause. So geht das Tag für Tag.
Zitat von Mike Molto im Beitrag #8Wetterdienst? Habe ich gerade überprüft. Danach heute maximal 19 Grad bei uns. Aktuell haben wir um 9 Uhr morgens schon 22 Grad. Wenn nicht mal die Angabe für den aktuellen Tag stimmt...
Nun ja, laut der Wetterkarten soll gegen Nachmittag bei euch kühlere Luft aus Nordwest einfließen. Von daher könnte es schon halbwegs hinhauen. Und wir wissen ja, im Sommer muss man sowieso immer 2-3 Grad hinzurechnen, vor allem wenn die Sonne scheint.
----------------- "I've always been mad, I know I've been mad, like the most of us...very hard to explain why you're mad, even if you're not mad..." (Pink Floyd)
Zitat von Regenwetter im Beitrag #7 1. Ja, absolut. Die machen jeden GFS Hauptlauf-Sprung mit und vorzugsweise immer dann, wenn er nach oben buckelt.
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Proplanta Agrarwetter wird auch gerne empfohlen. Ich habe da aber eben mal nachgesehen und das stimmt auch hinten und vorne nicht. Für meinen Ort sagt das Ding aktuell 21,6 Grad und einen TP von 12,6 Grad. Die Messwerte sind: 26,4 Grad und 16,7 Grad TP :-P
Na dann sind wir uns ja einig, hehe. Ich denke auch dass die Modelle für gewisse Regionen gut zutreffen und in anderen Regionen schlechter abschneiden. ID2 hat sich seit dem letzten Update wirklich stark verbessert und die gestrige Gewitterfront kam bei uns fast so rein wie prognostiziert, leider verfehlte sie uns um zwei drei Kilometer. Immerhin materialisierten sich die ab und zu prognostizierten 190 km/h Windspitzen von ID2 und Arpege nicht ;-) Aber ID2 ist auch das Modell das sich am häufigsten aktualisert und das ist ein entscheidender Vorteil. Bzgl Niederschlag ist aber ECMWF eigentlich das zuverlässigste bei mir, vielleicht auch weil es nicht ganz so feinmaschig ist wie SHD und ID2 welche manchmal Gewitterzellen entstehen lassen wo es gar keine gibt.
Aber den Modellvergleich muss man halt machen um die Lage einzuschätzen.
Danke für die vielen Tipps. Leider machen auch die Ensembles bei Kachelmannwetter das gleiche. Gestern Abend noch Montag bis Donnerstag alles bei 19,20 Grad. Heute alles bei 21-24. Naja, damit muss man also leben. Gibt nichts auf dem Markt, was die Prognosen einhält. Wetterdienst.de habe ich mir angesehen, siehe angehängte Datei. Samstag 19 Grad, aha...
Sorry, wenn ich das so sage, aber das ist einfach nur unverschämt. Wetterdienst.de ist genau so eine Katastrophe. Innerhalb von 24 Stunden die Temperaturen derart zu erhöhen...Das kann doch keiner mehr Ernst nehmen.
Mike Molto
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Da stehen schweineteure Hochleistungsrechner, die nicht in der Lage sind, mal 3 Tage was Genaues vorher zu sagen. Unfassbar. Kachelmanns neuer 14 Tage Vorschau sieht im Modellvergleich am Wochenende stabileres und sonniges Wetter vorher mit erneuter Wärme. Er weißt darauf hin, dass der weitere Verlauf unsicher ist. Bei uns wäre das nach jetzigem Stand nur 1 Tag, dann ginge es wieder abwärts.