Wir haben wohl einen der schlimmsten Sommer der letzten Jahrhunderte hinter uns. Hitzewellen im Wochentakt und dazu eine in weiten Teilen Deutschlands der schlimmsten Dürren der letzten 500 Jahre. Die Klimakatastrophe hat voll zugeschlagen. Ist das nun die neue „Normalität“ oder doch nur ein heftiger Ausreißer gewesen? Die nächsten Jahre werden es zeigen.
Nun hat also der meteorologische Herbst Einzug gehalten - Und es ist nichts davon zu spüren. Wir befinden uns mal wieder in einer der üblichen Hitzewellen, dank des mittlerweile schon recht niedrigen Sonnenstandes fällt sie zwar nicht mehr so extrem aus, wir reden hier aber dennoch von Temperaturen, die über 5 Grad über dem Durchschnitt liegen – eine klassische Spätsommerhitzewelle also, die gefühlt 195. in diesem Terrorsommer.
Aber wie wird nun der "richtige" Herbst, der astronomisch bekanntlich mit der Tag- und Nachtgleiche beginnt, die in diesem Jahr genau am 23. September 2022 um 3:04 stattfindet. Erst dann ist das Treibhausgashalbjahr zu Ende und mit weiter sinkendem Sonnenstand, werden die Auswirkungen des gesteigerten Treibhauseffektes weniger.
Sehen wir uns also einmal die verfügbaren Langfristprognose an. Diese sagen alle einen teils deutlich zu warmen Herbst voraus. Laut der verschiedenen Modelle sollte der Herbst so etwa zwischen +1 und +2 Grad Celsius im Durchschnitt zu warm ausfallen. Nimmt man das Klimamittel von 1961-1990 als Maßstab, so muss man wohl von +2 bis +3 Grad ausgehen. Das verwundert angesichts der sich weiter steigernden Klimakatastrophe nicht sonderlich. So sehen die Langfristmodelle von DWD und ECMWF im Grunde genommen eine Fortsetzung der bisherigen Dauerschleife aus sich immer wieder regenerierenden Hochdruckgebieten über Europa. Dazu passen auch die leicht unterdurchschnittlichen Niederschlagsprognosen. So kann die in weiten Teilen Europas vorherrschende Dürre nicht beendet werden. Exemplarisch zeige ich anbei die Charts des DWD.
Auch die Herbstprognose von Accuweather hat dieses Worst Case Szenario im Angebot. Hier ist ebenfalls von einer Fortführung der bekannten Wetterlagen die Rede, so dass auch die Dürre weiterhin anhalten würde und sich erst im weiteren Verlaufe des Herbstes abmildern dürfte.
Ein wenig anders verhält sich die Vorhersage des CFSv2 Modells der amerikanischen NOAA. Auch dieses Modell sieht einen deutlich zu warmen Herbst voraus, allerdings würde zumindest der September laut NOAA sogar regional etwas zu nass ausfallen. Nun kennen wir ja alle zu Genüge die doch ziemlich unbrauchbare Aussagekraft von CFSv2 aber zu Beginn eines aktuellen Monats haben die dann doch eine recht brauchbare Trefferquote. Deswegen zeige ich hier nur die Charts für den September, die weiteren Herbstmonate sind mir dann doch zu wage. So wurde beispielsweise vor noch nicht allzu langer Zeit ein trockener November berechnet, dieser wäre aktuell jedoch wiederum zu nass. Da gilt es erst einmal abzuwarten.
Wir dürfen auch nicht die Hurrikane vernachlässigen, denn diese sind in La Nina Jahren meist besonders ausgeprägt und je nach Zugbahn können die unser Wetter in Mitteleuropa sehr stark beeinflussen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Ex-Hurikane in ca. 50% der Fälle eine ziemlich Mitwetterbeschweren können, indem Warmluft angezapft wird. Auch das wird man sehen müssen.
Sehen wir uns zum Schluss noch die Aussichten für die kommenden Tage an. Auch hier ist die Modellwelt ziemlich inkonsistent. Da ist, je nach Modell und Lauf so ziemlich alles dabei, von erneuten Hitzebuckeln bis hin zu durchaus herbstlichen Lagen mit vergleichsweise viel Niederschlag. Aktuell sieht es so aus, dass zum Ende der kommenden Woche eine vergleichsweise gut ausgeprägte Abkühlung erfolgen wird und auch Regen nicht ganz wirklich unwahrscheinlich ist. Danach ist noch sehr viel offen, von erneuter Spätsommerhitze bis hin zu etwas kühleren Wetterlagen kann man nichts ausschließen. Anbei die aktuellen Charts von GFS und ECMWF für Frankfurt am Main.
----------------- "I've always been mad, I know I've been mad, like the most of us...very hard to explain why you're mad, even if you're not mad..." (Pink Floyd)
Danke für den ausführlichen Beitrag! Leider geht es wohl wie gehabt weiter. Es lindert sich nur wegen dem rapide fallenden Sonnenstand ab...
Ich persönlich denke mehr als 2-4 Tage Abkühlung wird es ab Donnerstag wohl leider nicht geben, dann kommen wieder 30+X. Und immer nur im Westen natürlich... Ich frage mich woran das dieses Jahr liegt und ob das jetzt normal wird.
Nächsten Dienstag gibt es einen neuen Lauf des 42-Tage ECMWF. Mal schauen, was der so bringt.
Danke auch von mir für den ausführlichen Bericht. Die Langzeitvorhersagen springen hin und her. Vor wenigen Tagen las ich, dass es es ordentlich Regen geben soll und somit die Dürre beendet werden wird. Heute rudern sie gerade wieder ins Gegenteil. Der Hochdruckdreck ist aber gefühlt nun schon seit März ununterbrochen da und der scheint nicht mehr gehen zu wollen. Man muss abwarten, leider sind wir zum nichtstun und ertragen verdammt.
Jetzt scheint sich doch eine längere Abkühlung wieder zu festigen. Die Modelle springen wie sonst was. Denke mal, die Ex-Hurricanes spielen da jetzt mit. Hoffen wir, dass die sich eher positiv für uns auswirken werden.
Die Temperaturen scheinen sich tatsächlich abzumildern. Aber selbst wenn es nochmal Richtung 25 gehen sollte, hätte ich kein Problem, solange es nun endlich Regen gibt. Heute Vormittag war bei uns blank geputzter blauer Himmel und ich hab die 30 Grad erwartet. Aber nun ist es richtig wolkig 👍.
Bei uns wurde auch wieder mal der Regen zurückgenommen, sodass wenn wir Glück haben der Donnerstag und Freitag evtl noch ein paar Tropfen bringen könnten, was natürlich bis dahin auch noch in den Sternen steht.
Ich sehe in den CFS-Karten, dass der Polarwirbel bald so richtig in Fahrt kommt. Alles wird blauer und bald violett bei dem Geopot. So richtig los geht es am 22. September, da wird alles schon blauer.
Abgesehen davon, dass ich wie alle anderen hoffe, dass dieser Hitze- und Hochdruckdreck endlich beendet wird, sehe ich dem Herbst insbesondere bezüglich des Unwetterpotentials in der Mittelmeerregion mit Unbehagen entgegen.
Ich weiß leider die Quelle nicht mehr, aber weite Teile des Mittelmeers haben Wassertemperaturen, die bis zu 5 Grad über den Mittelwerten liegen. Das könnte regelrecht wie eine tickende Zeitbombe sein.
In Unna ist es heute widerwärtig drückend und schwül bei 30°. Positiv ist, dass abgesehen von den immer erneut berechneten ekelhaften Aufbäumungen von GF (Peif), der Trend ab Donnerstag gut ausschaut.
Quelle: Wetterzentrale.de
Gott, was habe ich den Hitzedreck satt 🙄 und sehne die 2 Wochenhälfte herbei ...
Hatte mich natürlich zu früh gefreut, der Pestplanet hat die Wolken wieder besiegt und es wurden dann doch 30 Grad. Ich hab es auch so satt und bin nicht gut auf GFS zu sprechen. Regen für diese Woche auf fast nichts zusammen geschrumpf. Wieder gehen Tage vorrüber, die nur Mist gebracht haben oder noch bringen werden.
Und wenn ich mir das kleine,bunte Bildchen der Wetterzentrale anschaue,sehe ich das nach wie vor Sahara Luft über die iberische Halbinsel und Frankreich zumindest bis in den Westen Deutschlands gepumpt wird . Sollte ich falsch liegen bitte um Korrektur
Es reicht
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Hallo Regenwetter, auch von mir Danke für diese ausführliche Analyse. Wenn es nach den GFS- und ECMWF-Läufen geht, müsste es im Laufe der 2. Wochenhälfte kostbares Nass von oben geben. Auch Hessen könnte endlich einmal Regen abbekommen, Stand jetzt. Wenn ich die Karten richtig interpretiere, dann könnte sich quer über Deutschland eine Luftmassengrenze etablieren. Hessen würde z. B. davon profitieren. Für Regenwetter und Winterfan wäre das Ostern und Weihnachten gleichzeitig. Jetzt kommt das Aber: Für nächste Woche gibt es, wie Kyoudai Ken schon angemerkt hat, wieder Anzeichen eines "Wärmebuckels". Das bekannte Muster würde sich fortsetzen.
bei euch gibt es tatsächlich Chancen für Regen. Bei mir im Ruhrpott denke ich, dass die Modelle das leider überschätzen. Schaut man sich das Geopotenzial an, so ist es für das Flachland echt kein starkes Höhentief.
Also das ist nicht einmal richtig grün (ich hab eine leichte Rot-Grün Sehschwäche). Bei dir, wo du ja deutlich höher gelegen wohnst als ich, kann das orange vielleicht noch was bringen, wenn die Planetenkonstellation richtig steht.
Man kann hier auch schön die Ex-Hurricanes sehen wie ECMWF das anders einschätzt als GFS. Und GFS ist glaube ich bei den Laufbahnen der Hurricanes besser als ECMWF. Ist ja auch ein amerikanisches Modell, welches mit Sicherheit darauf speziell eingerichtet ist.
Sowas ähnliches wird uns in Balve seit voriger Woche Donnerstag oder Freitag auch angedroht. Mit Starkregen,Starkhagel, mega Überschwemmungen usw weiter. Fakt ist nicht ein Tropfen ist runter gekommen
Zitat von Tünnemann72 im Beitrag #10In Unna ist es heute widerwärtig drückend und schwül bei 30°. Positiv ist, dass abgesehen von den immer erneut berechneten ekelhaften Aufbäumungen von GF (Peif), der Trend ab Donnerstag gut ausschaut.
Quelle: Wetterzentrale.de
Gott, was habe ich den Hitzedreck satt 🙄 und sehne die 2 Wochenhälfte herbei ...
Zitat von Es reicht im Beitrag #17Sowas ähnliches wird uns in Balve seit voriger Woche Donnerstag oder Freitag auch angedroht. Mit Starkregen,Starkhagel, mega Überschwemmungen usw weiter. Fakt ist nicht ein Tropfen ist runter gekommen
Zitat von Tünnemann72 im Beitrag #10In Unna ist es heute widerwärtig drückend und schwül bei 30°. Positiv ist, dass abgesehen von den immer erneut berechneten ekelhaften Aufbäumungen von GF (Peif), der Trend ab Donnerstag gut ausschaut.
Quelle: Wetterzentrale.de
Gott, was habe ich den Hitzedreck satt 🙄 und sehne die 2 Wochenhälfte herbei ...
Bei mir werden Vorhersagen auch immer in letzter Minute hoch gerechnet und Regen weggerechnet. Ein gutes Modell ist SuperHD. Aber der Tag 3 darin, wird je näher er kommt immer wärmer und trockener.
Das ist jetzt der immergleiche Quatsch beim Kachelmann wie in allen Modellen im Westen. Zwei Tage noch dann geht das los mit Regen. Das war vor 10 Tagen schon genauso mit diesen zwei Tagen
Es reicht
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt