Herrliche Geschichte, Rob. Ja, man spürt beim Autor so richtig wie er das sofetenhafte Flennen zurückhalten muss und das Vokabular der Verzweiflung bemüht:
Ganz bitter ist die Situation in ... Noch schlimmer war es ... höchstens homöopathische Dosen Sonnenschein ... noch keinen einzigen Sonnenstrahl ... trübster Dezember
Kaum scheint die Sonne mal nicht für einige Tage wird schon gejammert und auf depressiv gemacht. Tatsächlich aber kompensiert die reduzierte winterliche Plasmabestrahlung nur zu einem kleinen Teil den gewaltigen Wärme- und Bestrahlungsexzess des letzten Jahres:
Jeder trübe wolkenverhangene und bestenfalls noch regnerische Tag, ist ein GUTER TAG!!!!! So erholsam und gemütlich. Ich verstehe das Gejammere von den Sofeten nicht, die sind tagsüber am Arbeiten und abends ist es eh dunkel. Hoffen wir dass diese schönen Tage für uns noch recht zahlreich sind.
Tja, die Zeichen verdichten sich dass ab Monatsmitte das Ural-Hoch verschwindet, das Hoch über Kanada/Grönland schwächer wird aber dafür vermehrt Hochdruck am Pol dominieren wird (Bild unten). Soweit ich mich erinnern mag sieht man eine solche Konstellation auch nicht unbedingt jeden Winter während der zweiten Januarhälfte ;-)
Hm, ob das nur troposphärische Koinzidenz ist oder vielleicht doch was mit der jetzigen absinkenden Zonalwindumkehr zu tun hat? Denn ein solches Muster mit polarem Hoch und Tiefdruck in den mittleren Breiten könnte man durchaus erwarten wenn sich das troposphärische Druckmuster aus der Stratosphäre bis in die Troposphäre erfolgreich herunter arbeitet.|addpics|w6x-u-a6de.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Ahmet hat schon seine Fühler ins Bergische ausgestreckt: Es flöckelt!! Herrlich, diese noch sehr kleinen Schneeflocken unter der Straßenbeleuchtung zu sehen. Und morgen scheint's wirklich Nachschub zu geben.
Nächste Woche sieht's ja zunächst einmal nach Milderung aus, aber offensichtlich mit weiteren Niederschlägen und Temps weit unterhalb von 10 Grad. Danach mal abwarten.
Jedenfalls schon seit Tagen herrlich trüb ohne einen einzigen Sonnenstrahl und der kommende Schnee setzt dem Ganzen natürlich die Krone auf.
Möge dies so lang wie möglich weitergehen, bevor der Scheißfrühling beginnt!!
Nun ja, das schöne graue und kühle Wetter behagt mir derzeit auch. Nur die Niederschlagsmengen die runterkommen, sind gerade mal homöopathisch .... Zumindest für meinen Kreis sind die ganzen Vorhersagen nicht hingekommen, sondern es fiel immer deutlich weniger. Die Talsperren steigen zwar derzeit - aber viel zu langsam und zögerlich. Richtige Regengüsse mit einem hörbaren plätschern in den Regenrinnen des Hauses, vermisse ich seit Monaten ....
Genauso geht es mir auch. Weiß gar nicht wann es das letzte Mal richtig schön geschüttet hat. Wenn man den Dürremonitor vom Helmholtz-Institut anschaut, bewegt sich da auch nix zum Guten.
Ist schon sehr spät (oder früh, wie man's nimmt), aber hallo Leute, auch wenn ich natürlich nicht weiß, wie es jeweils regional aussieht (hier im Bergischen wirklich winterlich!), aber die Aussichten sind zumindest teilweise der Hammer: Vielleicht sogar Dauerfrost mit Schneeoptionen, das haben wir schon seit Jahren nicht mehr gehabt!! Und kalte Frostluft von Osten würde mal wieder richtig Winter bedeuten, gerade nach all der Mildpisse, die auch der Januar zuletzt gebracht hat. Die dicke Regendusche kann von mir aus im März und April noch kommen, wenn wieder die Ekelzeit beginnt.
Zitat von Jo2009 im Beitrag #33Ist schon sehr spät (oder früh, wie man's nimmt), aber hallo Leute, auch wenn ich natürlich nicht weiß, wie es jeweils regional aussieht (hier im Bergischen wirklich winterlich!), aber die Aussichten sind zumindest teilweise der Hammer: Vielleicht sogar Dauerfrost mit Schneeoptionen, das haben wir schon seit Jahren nicht mehr gehabt!! Und kalte Frostluft von Osten würde mal wieder richtig Winter bedeuten, gerade nach all der Mildpisse, die auch der Januar zuletzt gebracht hat. Die dicke Regendusche kann von mir aus im März und April noch kommen, wenn wieder die Ekelzeit beginnt.
Zitat von Dakota1988 im Beitrag #34Ich brauche keine austauscharme Frostwetterlage, ich will einfach nur frische Luft atmen können. Ist mir mittlerweile egal, wie kalt oder warm es ist, dieser elende Gestank ist nicht auszuhalten.
Hab mir die Tage schon den Sommer zurück gewünscht, so schlimm war es. Dann hab ich mich daran erinnert, dass dann ja die Feuerschalenpest wieder anfängt und das Wünschen mal lieber gelassen.
Warum rasten die Leute mit dieser Holzverbrennung dermaßen aus? Ich versteh's ja bei jeder anderen Technologie, wenn die sich verbreitet, aber das ist Steinzeit!
Sind halt Holzköppe die ihre Köpfe verbrennen sollten...
Zitat von Kyoudai Ken im Beitrag #38Der Schnee lässt sich lieber in Madrid, Spanien nieder als hier. Dieses Land hier ist einfach nur noch Rotz. Ich will nach Norwegen...
Ich auch - oder Schweden oder Dänemark... Habe ernsthaft schon darüber nachgedacht, eine der Sprachen zu lernen und langfristig wirklich eine Auswanderung anzustreben.
Das mitteleuropäische Tropenklima nervt mich schon seit den 90ern! :(((
Während sich der angeschlagene Polarwirbel in der Stratosphäre leicht erholen dürfte aber so um Monatsmitte wieder von einem weiteren Warming bedrängt werden könnte stellt sich die Frage wie sich das SSW vom 5. Januar in der erweiterten Mittelfrist auf die Troposphäre auswirken könnte. Amy Butler (eine der Strato-Spezialisten) hat dazu mal einen ganz ganz einfachen aber dennoch sehr interessanten Vergleich gemacht (Zweitoberstes Bild im Tweet):
Man vergleiche die vom 46-Tage-ECMWF prognostizierten wöchentlichen Anomalien für die Temperatur auf 2m (linkes Bild im Tweet) mit den durchschnittlichen Abweichungen der Temperatur auf 2m innerhalb von 30 Tagen als Durchschnitt nach dem Auftreten aller historischen SSWs an (rechtes Bild im Tweet). Zwar besteht das rechte SSW-Bild aus dem Durchschnitt aller 37 historischen SSWs bis 1958 (klimatologisch also in einer anderen Epoche) und unterscheidet nicht zwischen Splits oder Verschiebungen des stratosphärischen PW https://csl.noaa.gov/groups/csl8/sswcomp...ajorevents.html
Trotzdem sind gewisse Ähnlichkeiten im Temperaturmuster gut erkennbar: Zu warm über Kanada dafür zu kalt über Nordsibieren und Nordeuropa. Oder anders gesagt: Die prognostizierten Auswirkungen nach dem SSW vom 5. Januar sind den beobachteten Auswirkungen nach einem SSW in Monatsfrist relativ ähnlich. Obwohl es nur ein ganz kruder Vergleich ist kann man den Gedanken noch etwas weiter spielen und schauen ob das Muster im Bodendruck, in der 2m-Temperatur (T2m) und im Niederschlag innerhalb von 30 Tagen nach dem Auftreten eines SSWs mit dem prognostizierten Muster in der Mittelfrist (z.B. 18. - 25. Januar) vergleichbar ist:
In der Graphik sind die Abweichungen für Niederschlag (links), T2m (Mitte) und Bodendruck (rechts) dargestellt als Durchschnitt aller historischen SSWs für 30 Tage nach dem Auftreten des SSW (oben) und als prognostiziertes Wochenmittel für den 18.-25. Januar von ECWMF:
Die Unterschiede im Bodendruck und T2m zwischen Prognose und Analyse sind gar nicht mal derart gross. Polarer Hochdruck, Tiefdruck in den mittleren Breiten, die Kälte über Nordsibirien und Skandinavien/Westrussland und beim Niederschlag werden für grosse Teile Europas zumindest durch- bis überdurchschnittliche Niederschlagsmengen prognostiziert.
Wie gesagt, das ist nur ein ganz einfacher Vergleich aber die Auswirkungen des aktuellen SSWs sind für die nächsten vielleicht zwei/drei Wochen vergleichbar mit den beobachteten "durchschnittlichen" Auswirkungen der beobachteten SSWs. Wenn man's genauer wissen möchte müsste man Lust und Zeit haben nach einem historischen SSW zu suchen welches ähnliche Vorbedingungen und einen ähnlichen Verlauf aufweist aber da jedes SSW seine eigene Entstehungsgeschichte und weiteren Verlauf hat ist das vielleicht auch ganz schwierig.
Immerhin ist die sibirische Tiefkühltruhe geladen, aber man wird abwarten müssen ob die grosse Kälte im weiteren Winterverlauf tatsächlich bis uns zu uns gelangt oder ob der Atlantik diese von uns fernhält.|addpics|w6x-v-7b57.png-invaddpicsinvv|/addpics|
@dakota Ehrlich gesagt interessiert mich das nicht das du alles scheisse findest, zieh nach Skandinavien oder so vllt lebt es sich dort nach deinen Vorstellungen besser. Ich bin Cube sehr dankbar für die ständigen zsmfassungen hier im Forum und das warming kann für Winterfreunde äußerst interessant werden oder ist schon. Die Karten sehen zumindest sehr vielversprechend aus:):)
Norwegen wäre auch mein Traumziel in jeglicher Hinsicht. Geringe Besiedlung, Leute sind supernett und vor allem umweltbewusst. Und die Temperaturen sind aushaltbar. Selbst vor der langen Dunkelheit hätte ich keine Angst.
Von mir auch ein dickes Danke an Cube für die wissenschaftlich fundierten Beiträge. Mir ist der bisherige Winter mit seinen eher ostlastigen Wetterlagen viel lieber als ein Winter mit mildsiffigen Westlagen. Das hatten wir im Dezember mehr als genug. Endlich gibt es wenigstens ein wenig Schnee. Ja, Norwegen wäre schon nicht schlecht, da liegt noch mehr Schnee. Aber mein Traumziel ist eher Island. Auch dünn besiedelt mit supernetten Leuten. Dort ist es im Treibhausgashalbjahr meistens noch kühler als in Norwegen und es regnet eigentlich mindestens aller zwei Tage. In Norwegen kann es im Sommer schon mal 30°C geben und auch wochenlang sonnig sein. Das gibt es so in Island nicht. Dort werden es sehr selten mal mehr als 20°C und eine Woche nur Sonne am Stück gibt es auch nur eine Woche im Juli oder August. Allerdings ist der Winter ist dort leider wärmer als in Norwegen und das Umweltbewusstsein ist auch nicht ganz so weit.
Zitat von Peter im Beitrag #51Sehe ich das richtig, oder kriegt die Kälte vom Polarwirbelsplit wieder nur Nordamerika? War ja eh klar, oder?
Nicht ganz. Für Tag 10 bei ECMWF liegt der grosse Tiefdruckkomplex auf 150hPa in der untersten Stratosphäre über Sibirien und ein abgetrenntes Tief über Nordostamerika (Bild links). Dieses Muster drückt ebenso in der Troposphäre auf 500hPa durch (Mitte) wobei das polare Hoch gut erkennbar ist. Damit wird die kälteste polare Kaltluft hauptsächlich nach Nordsibirien geführt während das Hoch westlich von Grönland an seiner Südflanke wärmere Luft nach Kanada führt. Das Tief über England mag die polare Kaltluft zwar auch teilweise anzapfen, wird aber halt beim südwärtigen Weg über den Nordatlantik zwangsläufig aufgewärmt (rechts).
(c) FU Berlin, meteociel.fr, wetterzentrale.de
Gemäss den wöchentlich gemittelten Karten des 46-Tage-ECMWF bliebe die Kälte in der vorletzten Januarwoche vorerst über Nordsibirien/Skandinavien (links) und erst gegen Monatsende (rechts) würde sich die Kälte auch in Kanada breit machen. Bei uns in Mitteleuropa ist davon nicht viel zu spüren und ab nächster Woche deutet sich wieder vermehrt Südwestwind an. Aber das kann sich auch wieder ziemlich schnell in den Karten ändern.
Zitat von Rob Dukes im Beitrag #53Hier auf 450m Schneefall bei 2 Grad!
Das Gleiche hier auf 570m beim Blick aus dem Bürofenster
Wahrlich ein Tag zum Einrahmen, hehe. Ich mag mich gar nicht mehr erinnern wann es bei uns im Flachland zuletzt einen vollen Tag wirklich durchschneite.|addpics|w6x-y-b74f.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|