Die Jahreszeit der maximal treibhausgasgesteigerten, durchdrehenden und persistenten Zirkulationsanomlien beginnt wieder.
Die Zeit der gefühlt ewig dauernden Plasmabestrahlung und dem humorlosem, drögem Blauhimmel. Die tote und sinnlose Zeit der Wüstentage und Tropennächte an denen man sich morgens aus dem Bett schält, sich darauf konzentriert den Tag so gut wie möglich hinter sich zu bringen und sinnbefreiten Konversationen mit dauergrinsenden Sofeten über das tolle Sommerwetter zu vermeiden. Die Zeit, in der man nach einem weiteren staubtrockenen Plasmatag in den Wetterkarten nach Niederschlagssignalen sucht und keine findet, während der Sofetenfunk die nächsten trockenen Tage sabernd abfeiert und Lemmingen gleich dem Sofetengötzen huldigt. Die Zeit, in der man generalstabsmässige Strategiepläne entwirft um Abends den richtigen Zeitpunkt zum Lüften zu finden ohne die 24 Grad-Innentemperatur, die man den ganzen Tag heroisch verteidigte, an die ballernde Hitze zu verlieren und morgens den optimalen Trigger-Punkt ausrechnet um die minimale Temperatur kurz vor Plasma-Aufgang für eine sauber koordinierte Stosslüftung nutzt. Die Zeit, in der die Nachbarschaft niemals schläft und Sofeten im Testosteron-Modus drehen. Die Zeit, in der man auf dem Weg zum Einkaufen den schattenspendenden Mauern entlang schleicht, jeden vermeidbaren Sonnenstrahl umgeht und innerlich den Sommer verflucht. Die Zeit, in der die Klimaanlage zum vollwertigen Familienmitglied aufsteigt und man sich gegenseitig erleichtert auf die Schulter klopft weil man vor drei Monaten deren Grosswartung doch noch ausführte.
Die Zeit des mitteleuropäischen Albtraums, mit einem im Sommer nochmals deutlich stärker mäandrierendem Jetstream (infolge fortschreitender anthropogen forcierter Arktischer Amplifikation), der über Europa ausfranst durch die immer länger anhaltenden Zustände der Double Jets welche die Randbedingungen für die quasi-resonante Amplifikation mit 6er oder 7er Rossbywellenmuster bilden und damit die nordhemisphärische Zirkulation für Wochen blockieren und ortsfest verharren lassen.
Der Sommer wird es zeigen wie oft und wie lange wir uns mit den oben beschriebenen Dingen herumschlagen werden denn wie der Sommer genau verlaufen wird weiss man natürlich nicht. Zumal auch der Aufbau von El Nino seine Finger noch im Spiel haben könnte und so betreten wir (wieder einmal) unbekanntes Neuland, denn die Kombination eines sich aufbauenden El Nino plus die negative Pacific Decadal Oscillation (PDO) plus ein rekordwarmer Nordatlantik gabs in den letzten 80 Jahren noch nie: Klimaecke - 2023 (2)
Der erste Blick auf das Vorzeichen des Sommers gilt naturgemäss den saisonalen Modellen. Ich habe noch mal die Karten von ECMWF ausgepackt weil es das Signal des letzten heissen Sommers von allen Modellen meiner Meinung nach am besten prognostizierte. ECMWF, aber eigentlich praktisch alle saisonalen Modelle vom Mai-Update, zeigt die unvermeidliche Sommerblockade mit dem dominanten Element des Blockadehochs entweder im Juli über den Britischen Inseln oder im Juni und August zwischen Grönland bis Skandinavien. Je nach Modell sind die westlichen und östlichen flankierenden Tiefs etwas stärker oder schwächer ausgebildet aber - zumindest in den Karten - sieht das für mich ziemlich sich wiederholend und persistent aus, sprich Tiefdruck auf dem Ostatlantik und über Westrussland und zwischendrin das Hoch über den Britischen Inseln oder Skandinavien. Und Persistenz in der Grosswetterlage durch Blockade ist ja auch nichts Neues (mehr) und war ja auch die herausragende Komponente der vergangenen Sommer der klimatologischen Neuzeit; sei es 2021 mit dem einen Extrem des weitest gehend angenehmen Sommer im Westen (jawohl, einen früheren Mittelwert bezeichnen wir heute schon als ein Extremereignis im unteren kühleren Bereich 😊 ), oder das andere Extrem der geisteskranken Freaksommer 2018, 2019, 2022 mit den ewig gleichen und sich regenerierenden Grosswetterlagen. Westdrift dürfte auch in diesem Sommer somit nicht zwingend stattfinden aber bei Blockaden könnten abtropfende Tiefs die Hochs durchaus südlich "unterlaufen", vor allem wenn diese Hochs eher etwas nördlich von uns prognostiziert werden, und mit ein wenig Glück mit der Zugbahn in Mitteleuropa für kurzzeitige Verschnaufspausen sorgen.
(c) ECMWF und copernicus. Abweichung der 500hPa-Druckfläche
Die ganz grosse Extremhitze über den gesamten Sommer wie letztes Jahr scheint aber nicht auf dem Schirm zu sein, dafür wird die Iberische Halbinsel zum Hitzehotspot prognostiziert. Ehrensache aber dass es in Mitteleuropa zu warm wird, vor allem der Juni sticht dezent hervor:
(c) ECMWF und copernicus. Abweichung der T2m
Beim Niederschlag darf man tatsächlich gespannt sein ob das so kommt, denn deutliche Defizite in Mitteleuropa sieht ECMWF eigentlich nicht ausser im Juli im Norden Deutschlands durch das Hoch über den Britischen Inseln. Aber das Vorzeichen ist deutlich: Deutlich trockener über Nordeuropa durch die Blockadehochs und deutlich nasser im Mittelmeerraum durch häufigeren Tiefdruck und Deutschland dann halt irgendwo dazwischen. Einen eher zu nassen Monat in Deutschland sehen nur die Japaner und die Kanadier für Juli, leicht zu trocken am ehesten noch die Amis.
(c) ECMWF und copernicus. Abweichung des Niederschlags in mm/Monat
Soviel mal zu den orakelten groben Vorzeichen der Modelle für die Sommermonate vom 1. Mai. Wer sich bei allen Modellen durch die einzelnen Monate durch klicken will («1-month-maps» noch anklicken): https://climate.copernicus.eu/charts/packages/c3s_seasonal/
Zugegebenermassen sind obige Karten nicht mehr ganz taufrisch, deshalb noch der Blick auf CFS weil dieses den grossen Vorteil hat dass es täglich mehrmals aktualisiert wird: Und CFS bleibt in der aktuellsten Version bei seiner warmen Sommerprognose vom Mai und sieht für Juni und Juli die mittel/osteuropäische Hitze und einen deutlich zu trockenen Juni in der Nordhälfte Europas: https://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/C...euT2me3Mon.html, https://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/C...uPrece3Mon.html
Mit der Umstellung auf die Sommerzirkulation sind wir also wieder bei der typischen europäischen Blockade angekommen: Links die aktuelle N-hemisphärische Druckverteilung: Rückzug des im Sommer schwächer werdenden troposphärischen Polarwirbels (blau) Richtung Nordpol, in den mittleren und teilweise hohen Breiten eine eindrückliche nordwärtige Verlagerung der kruden Sommerhochs (orange), wie sie für die letzten Jahre typisch ist und den Klimaprojektionen einer polwärtigen Ausdehnung der Hadleyzelle entspricht. Und südlich des Hochdrucks tummelt sich dann wieder Tiefdruck (blau). Mit diesem «ring of fire», welchen J Cohen diese Konstellation gerne bezeichnet, werden aber Kühltröge zu uns geblockt. Die Lücke, die sich im 46-Tage ECMWF im Hochdruckgürtel im europäischen Sektor in der ersten Junihälfte hätte öffnen sollen, wird in den Hauptläufen aber nur halbherzig unterstützt, sodass sich die Hochdruckbrücke ab Mitte Juni eher wieder schliessen würde (rechts). Spekulativ, aber wäre nicht mal unlogisch.
(c) ECMWF
Für die Tage 7-10 (erstes Bild) hat der Cluster vor allem das blockierende Hoch über dem Nordatlantik prominent drin, jedoch droht gegen Mitte Juni (zweites Bild) das Tief auf dem Nordatlantik mit einem möglichen ersten Juni-Hitzekeil über Westeuropa. Im Prinzip sind das aber Szenarien die wir uns von den neuen Sommermonaten mittlerweile ja schon gewohnt sind
(c) ECMWF
Das Signal der Sommerblockade ist präsent aber gottseidank hatten wir einen nassen und "kühlen" Frühling wie schon lange nicht mehr sodass die Grundwasserpegel, Seen, Flüsse und Wälder sich einigermassen erholen konnten und wir nicht mit völlig ausgetrockneten Böden in den Sommer starten so dass zumindest schon mal der Worst Case eines 2018-Dauersommers vermieden werden konnte. Zwar blieben wir bis anhin von Hitzewellen verschont aber diese werden kommen und man darf gespannt sein welche Schweinereien der Sommer bereit hält.
Sie hat also wieder begonnen, die unendlich lange Zeit des Wartens auf den erstarkenden und hoffentlich Erlösung bringenden Polarwirbel irgendwann Ende September. Sie wird beschissen sein wie viele der letzten Sommer zuvor aber auch diese Zeit wird vorüber gehen.
Noch 23 Tage bis zur Plasmawende. Möge der Sommer gnädig zu uns sein ;-)
Das Sommerkapitel ist eröffnet |addpics|w6x-fi-2a19.png-invaddpicsinvv,w6x-fj-69d8.png-invaddpicsinvv,w6x-fk-da50.png-invaddpicsinvv,w6x-fl-412f.png-invaddpicsinvv,w6x-fm-e3ac.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Bin erstmal froh, dass es für meine Region keine große Hitze gibt. Aber wenn ich so nachsehe sieht es in ganz Europa nicht nach großer Hitze aus. Das ist schon interessant. Hoffentlich bleibt das bis Oktober so. Auch nett, dass es bisher recht windig ist in der Nacht, da kühlt alles schön aus.
Zitat von Kyoudai Ken im Beitrag #2Bin erstmal froh, dass es für meine Region keine große Hitze gibt. Aber wenn ich so nachsehe sieht es in ganz Europa nicht nach großer Hitze aus. Das ist schon interessant. Hoffentlich bleibt das bis Oktober so. Auch nett, dass es bisher recht windig ist in der Nacht, da kühlt alles schön aus.
Leider ist es aber so, dass mehr oder weniger die ganze Woche die Sonne scheint und wir ständig blauen Himmel haben (Schweiz).
Zitat von Kyoudai Ken im Beitrag #2Bin erstmal froh, dass es für meine Region keine große Hitze gibt. Aber wenn ich so nachsehe sieht es in ganz Europa nicht nach großer Hitze aus. Das ist schon interessant. Hoffentlich bleibt das bis Oktober so. Auch nett, dass es bisher recht windig ist in der Nacht, da kühlt alles schön aus.
Leider ist es aber so, dass mehr oder weniger die ganze Woche die Sonne scheint und wir ständig blauen Himmel haben (Schweiz).
Hier im Ruhrpott auch nicht anders... Aber damit kann ich leben wenn ich nicht vor Hitze sterben muss. Schön ist es aber definitiv nicht.
Alle Jahre wieder das gleiche Schema, die Regensignale werden in den diversen Modellläufen laufend nach hinten verschoben. Wie Kyoudai Ken schon geschrieben hat, werden wir wenigstens von der Hitze verschont.
Manche Modelle rasten für den Westen besonders wieder völlig aus. GFS und ICON sehen nahe 30 bis zu ü30... Und das Monster will einfach nicht weichen. Ich denke das Hoch bleibt bis einschließlich Oktober so stehen...
Zitat von Kyoudai Ken im Beitrag #6Manche Modelle rasten für den Westen besonders wieder völlig aus. GFS und ICON sehen nahe 30 bis zu ü30... Und das Monster will einfach nicht weichen. Ich denke das Hoch bleibt bis einschließlich Oktober so stehen...
Das einzig Gute ist zur Zeit nur noch, dass es nicht heiß ist, ansonsten geht mir das Wetter schon wieder derartig auf den Wecker.
Wie Gery bereits schrieb, es ist wie im Film "Und täglich grüßt das Murmeltier": Jeden Tag diese Scheißsonne, Sonne, Sonne und nochmals Sonne, fast keine Wolken und alles dörrt schon wieder aus, befeuert noch durch diesen staubtrockenen Wind. Niederschlagssignale in den Modellen, wenn überhaupt, permanent im Glaskugelbereich mit ständigem Nach-Hinten-Verschieben.
Ich rechne erst mal wieder mit dem Schlimmsten für diesen Sommer, sollte es wider Erwarten doch nicht eintreten, dann um so besser!
Tjo, das ging erwartungsgemäss ziemlich schnell auf dem Weg Richtung Solstitium: Von relativ hoher Bodenfeuchte im Oberboden, rspkt hoher nutzbarer Feldkapazität für die Pflanzen am 17. Mai (links) schlichen sich durch ungebremstes Plasmageballer bis heute dann doch die rötlicheren Farben wieder zurück (rechts). Unvermeidlich aber doch wieder etwas gewöhnungsbedürftig nach dem herben Aufwachen aus dem feuchten Frühlingstraum.
(c) ufz.de
Und der Blick in die Karten lässt auch nicht viel Gutes bzgl Juni-Niederschlag erahnen: Das (bereits eingefahrene?) Muster der Zweiteilung Europas für die Woche um Mitte Juni mit dem trockenen Nordeuropa und nassen Südeuropa zieht sich in den beiden Versionen des 46-Tage ECMWFs nun wie ein roter Faden bis zum Ende der bitteren Wochenkarten durch (ob's dann wirklich so eintritt ist dann wieder eine andere Frage): Links die Beta-Version der 46-Tage-Version die seit ein paar Tagen nun täglich aktualisiert im Vergleich zur "alten" Version die jeweils nur Montag und Donnerstag aktualisierte (rechts). Man sieht bei der neuen Version aber sofort dass die die Signale der wöchentlichen Niederschlagsabweichungen deutlich stärker akzentuiert sind als bei der alten.
b) neu 101 Members anstatt der bisherigen 50 Members
c) durchgängige horizontale Auflösung von 36 km im Verglich zur bisherigen Auflösung von 18 km bis Tag 15 und 36 km bis Tag 46. Die neue "Vergröberung" des Modells spielt aber weniger eine Rolle denn der grösste Qualitätssprung wird durch die täglichen Modellläufe mehr als wett gemacht
Damit wurde nun der letzte grosse Nachteil gegenüber CFSv2 über den gleichen Prognosezeitraum ausgebügelt. Das Sommerwetter wird dadurch zwar nicht besser aber vermutlich wissen wir dann nochmals etwas zuverlässiger in der erweiterten Mittelfrist wann die Sommerschweinereien kommen ;-)
Was hatten wir bloss für ein unglaubliches Riesenglück mit dem Frühling.|addpics|w6x-fn-a4b9.png-invaddpicsinvv,w6x-fo-6053.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Es wird immer schlimmer. Nun drohen die Modelle mit einem Omega und ü30. Ich hoffe sehr, dass der Juli kühl und verregnet wird. Aber na ja, das geht sicher bis Oktober so weiter. Man kann nur hoffen, dass die ü30 dieses Jahr nicht so oft eintreffen...
Nachdem die Meereiskonzentration in der Antarktis in den letzten Jahren relativ stabil war, was auch immer Futter für die Klimawandelleugner war, geht es dieses Jahr rapide bergab.
Ein erschreckendes Bild und das, wo jetzt auf der Südhalbkugel der Winter beginnt:
Das gibt es doch nicht! Für meine Region nichts mehr unter 25 Grad bis in die Glaskugel... Das ist wieder mal echt der absolute Super-GAU. Bin ich froh, dass wir nur noch 4-5 Monate leiden müssen und nicht wie manchmal üblich 8 (von März an)...
Zitat von Kyoudai Ken im Beitrag #11Das gibt es doch nicht! Für meine Region nichts mehr unter 25 Grad bis in die Glaskugel... Das ist wieder mal echt der absolute Super-GAU. Bin ich froh, dass wir nur noch 4-5 Monate leiden müssen und nicht wie manchmal üblich 8 (von März an)...
Man kann eigentlich die Hauptläufe von vielen Modelle durchgehen: Die kranke Aufwölbung des Hochdruckkeils von Nordafrika bis Schottland ist überall drin, der 12z ECMWF Hauptlauf für Tag 10 mit einem "saftigen" Hochkeil was mit einer 500hPa Druckfläche bis 5900m über Spanien und in Nordschweden bis 5760m hochreicht was man während den letzten Sommern eigentlich eher in der toten grandientenlosen Zeit so um Mitte/Ende Juli bis so Mitte August sieht.
Ich tippe darauf dass bei solch extrem meridional ausgerichteten Druckanomalien ECMWF noch am besten klar kommt, vor allem wenn sich das Ganze nun zu regenerieren anfangen sollte. Wenn ich mich richtig erinnere hatte GFS ab Tag 10 immer wieder einen Trog auf dem Programm der aber immer wieder nach hinten geschoben wurde.
Da kann man nur darauf hoffen dass ein Höhentief das Betonhoch unterläuft und mit einer glücklich gelegenen Zugbahn bei uns Linderung verschafft. Aber wenn ich mir so die heutigen Karten anschaue sieht das ja bis weit in den Juni hinein nach dem gleichen Muster aus. Ganz zu schweigen vom 46-Tage ECMWF wo eigentlich praktisch alle 6 Wochen gleich ausschauen... Kann sich natürlich noch ändern gegen hinten raus aber das Signal der Blockade bleibt überdeutlich.
Eigentlich ist es ja immer wie jeden Sommer. Man weiss dass die europäische Blockade kommt, jedes Jahr, und trotzdem hegt man immer noch leise Hoffnung dass es doch besser kommen möge - da zähle ich mich auch dazu ;-) - aber das Hamsterrad der Sommerillusionen plättet einen doch jeden Sommer.
Ja, gottseidank hatten wir den nassen Frühling und gottseidank bald Sonnenwende. Zumindest das.
Und immerhin sollten unsere österreichischen Freunde diese Woche von Gewittern profitiert haben :-)
Hier sind die Regenmengen in Österreich der letzten 48 Stunden zu sehen, einfach reinzoomen. Mein Regenmessgerät zeigte 3,3 Liter pro Quadratmeter an. Gerade im Osten Österreichs, wo es sehr trocken war, fiel erstaunlich viel Regen. Quelle: www.uwz.at
Hallo Kyoudai Ken, ja leider ist die Westdrift abgemeldet. Durch die bescheuerte stabile Hochdruckkonstellation ist die Zirkulation nach wie vor gestört. Wenn es regnet, dann geschieht dies durch Kaltlufttropfen, Höhentiefkerne. Sie eiern herum, bringen örtlich konvektive Niederschläge, die einen saufen förmlich ab, die andern schauen durch die Finger. Ein Landregen wäre jetzt etwas Feines ...
Zitat von Gery im Beitrag #16Hallo Kyoudai Ken, ja leider ist die Westdrift abgemeldet. Durch die bescheuerte stabile Hochdruckkonstellation ist die Zirkulation nach wie vor gestört. Wenn es regnet, dann geschieht dies durch Kaltlufttropfen, Höhentiefkerne. Sie eiern herum, bringen örtlich konvektive Niederschläge, die einen saufen förmlich ab, die andern schauen durch die Finger. Ein Landregen wäre jetzt etwas Feines ...
Die letzte Hoffnungen sind halt Unwetter. Es muss schon echt hart kommen, wenn sich Menschen Unwetter wünschen...
Tja, man darf gespannt sein ob sich die Blockade gegen den 20. Juni tatsächlich etwas abschwächt und der Tiefdruckeinfluss von Westen her etwas stärker gegen Mitteleuropa reindrückt oder ob sich am 20. Juni damit der prognostizierte Hochdruck westlich von Skandinavien wieder mit dem Hoch über dem Mittelmeer verbindet und damit sowas Ähnliches wie das heutige Omage-ähnliche Konstrukt wieder aufbaut; sprich Regeneration der aktuell eingefahrenen Grosswetterlage.
Im allerletzten Bild des heutigen ECMWF-Cluster (um den 26. Juni) gibt's noch die Möglichkeit mit dem Trog Britische Inseln und Balkan-Hoch aber angesichts der vorherrschenden meridionalen Struktur ist es für die Modelle eigentlich unmöglich für Tag +16 das Richtige vorauszusagen. Zudem spielt da auch noch die ostwärtige aber immer noch ungewisse Zugbahn des Kaltluftropfens Mitte nächster Woche eine gewisse Rolle für die weitere Entwicklung.
(c) ECMWF
Das 46-Tage ECMWF von gestern zeigt immerhin - wenn natürlich auch höchst spekulativ und falls heute immer noch drin - zum ersten Mal seit Wochen wieder grünliche Farben für den Westen Deutschland für die letzte Juni-Woche (unten). Allerdings ab Anfang bis Mitte Juli nur noch Hochdruckbrücke von England bis Skandinavien, sprich wie den bisherigen Juni.
(c) ECMWF
Zudem zeigt die prognostizierte 500hPa-Abweichung vom Juni-Update von ECMWF für den Monat Juni (kann ich leider nicht zeigen weil's im Kachelmann-Abo enthalten ist) eine unschöne und ziemlich starke Ähnlichkeit mit dem Muster von Juni 2018 (links), ebenfalls auch mit dem Muster des Niederschlags in Europa. Denn die aktuelle grobe Zweiteilung des trockenen Nord- und nassen Südeuropa diesen Juni - mit gewissen Abstrichen - deckt sich einfach am deutlichsten mit dem Juni 2018 (rechts) ab.
(c) climatereanalyzer.org
Ich möchte aber überhaupt nicht behaupten dass wir in einen 2018-Sommer reinlaufen, denn zumindest waren die Temperaturen dazu mal schon deutlich heisser, aber zumindest das Juni 2018-Muster ist ziemlich ähnlich. Aber die Juni-Trockenheit nimmt langsam beunruhigende Züge an...|addpics|w6x-fp-5942.png-invaddpicsinvv,w6x-fq-38a3.png-invaddpicsinvv,w6x-fr-1087.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Gestern hatte ich das Vergnügen, 3 Minischauer erleben zu dürfen. Die bescheidene Ausbeute betrug knapp über 3,3 Liter pro Quadratmeter. Vom vergangenen Montag bis jetzt kamen knapp über 6,6 Liter pro Quadratmeter zusammen. Mit Hilfe des seit Wochen dominierenden Nordost- bis Ostwindes hat sich die überschaubare Feuchtigkeit verflüchtigt, bevor die nach Regen lechzende Vegetation überhaupt danach greifen konnte. Im Osten Österreichs konnte aber immerhin die Trockenheit gebietsweise etwas gelindert werden, um wenigstens einen positiven Aspekt hervorzuheben. Gummistiefel waren hier häufig die treuen Begleiter der letzten Tage, um die täglichen Arbeiten des nicht immer leichten Alltags bewältigen zu können. Sogar in einigen Kellern kamen sie zum Einsatz. Bei uns mussten phasenweise die Mund- und Nasenschutzmasken wieder hervorgekramt werden, um sich als Allergiker vor den Staubwolken, welche die Nordost- bis Ostwinde von den trockenen Feldern immer wieder aufwirbelten, zu schützen. Wenn ich in den letzten Tagen einen neuen Ausweis gebraucht hätte oder in eine Führerscheinkontrolle gekommen wäre, mein Gesichtsausdruck wäre kein besonders schöner gewesen, fiel eher in die Kategorie "unter Drogeneinfluss stehend". Denn wäre dies der Fall gewesen, was hätte ich denn antworten sollen, wenn mir die Frage gestellt worden wäre, warum ich so "traurig schaue", hätte ich vielleicht antworten sollen, "weil es nicht und nicht vernünftig regnen will"? Das hätte mir kein Mensch geglaubt.
Wir können jetzt nur hoffen, dass sich nicht die nächste extreme Variante des herrschenden Dauerhochdrucks verfestigt, und zwar eine Südwest- bis Südlage. Das wäre aufgrund der vorherrschenden Trockenheit der Supergau. 🤦
Zitat von Gery im Beitrag #19Gestern hatte ich das Vergnügen, 3 Minischauer erleben zu dürfen. Die bescheidene Ausbeute betrug knapp über 3,3 Liter pro Quadratmeter. Vom vergangenen Montag bis jetzt kamen knapp über 6,6 Liter pro Quadratmeter zusammen. Mit Hilfe des seit Wochen dominierenden Nordost- bis Ostwindes hat sich die überschaubare Feuchtigkeit verflüchtigt, bevor die nach Regen lechzende Vegetation überhaupt danach greifen konnte. Im Osten Österreichs konnte aber immerhin die Trockenheit gebietsweise etwas gelindert werden, um wenigstens einen positiven Aspekt hervorzuheben. Gummistiefel waren hier häufig die treuen Begleiter der letzten Tage, um die täglichen Arbeiten des nicht immer leichten Alltags bewältigen zu können. Sogar in einigen Kellern kamen sie zum Einsatz. Bei uns mussten phasenweise die Mund- und Nasenschutzmasken wieder hervorgekramt werden, um sich als Allergiker vor den Staubwolken, welche die Nordost- bis Ostwinde von den trockenen Feldern immer wieder aufwirbelten, zu schützen. Wenn ich in den letzten Tagen einen neuen Ausweis gebraucht hätte oder in eine Führerscheinkontrolle gekommen wäre, mein Gesichtsausdruck wäre kein besonders schöner gewesen, fiel eher in die Kategorie "unter Drogeneinfluss stehend". Denn wäre dies der Fall gewesen, was hätte ich denn antworten sollen, wenn mir die Frage gestellt worden wäre, warum ich so "traurig schaue", hätte ich vielleicht antworten sollen, "weil es nicht und nicht vernünftig regnen will"? Das hätte mir kein Mensch geglaubt.
Wir können jetzt nur hoffen, dass sich nicht die nächste extreme Variante des herrschenden Dauerhochdrucks verfestigt, und zwar eine Südwest- bis Südlage. Das wäre aufgrund der vorherrschenden Trockenheit der Supergau. 🤦
Ja, man kann nur darauf hoffen dass sich das Elend nicht in einer Woche wieder regeneriert. Bei uns war bis vor 2-3 Wochen noch alles saftig grün, aber die anhaltenden Ostwinde und Dauerbestrahlung liessen den oberen Bereich des Bodens extrem schnell stark austrocknen.
Apropos Südlage: GFS hatte im 18z Hauptlauf vor zwei Tagen für Glaskugeltag 16 einmal eine erschreckend kranke Sauerei im Programm, in etwa vergleichbar mit der Spanish Plume Ende Juli 2019 aber dabei die Temperaturen von 28 Grad auf 850hPa bis zur Mitte Frankreichs (links) als Folge eines extrem weit nach Norden aufwölbenden Subtropenjetstreams (rechts).
(c) meteociel.fr
Ganz krank, aber im europäischen Sommer offenbar physikalisch möglich. |addpics|w6x-fs-315b.png-invaddpicsinvv,w6x-ft-b059.png-invaddpicsinvv|/addpics|