Zitat von Eisgott der Verkünder im Beitrag #198Ich bin ganz dankbar, dass mal eine Diskussion mit inhaltlichen Argumenten aufkommt statt Jammerboulevard (auch wenn man auf den "darf man nicht sagen"-Blödsinn verzichten kann - solange man auf Kindergartenesoterik verzichtet und ein Mindestniveau wahrt ist doch alles gut?). Also wieso nicht an dieser Stelle? Und Greta und FFF ist rund um das Klima eine gute und wichtige Diskussion, denn letztlich jammern die nicht in Foren sondern handeln. Auch da gibt es Pro und Contra und das ist auch gut so. Der Regengott ist übrigens im Urlaub. ^^
Na ja, ich finde es passt ganz gut hier hin, wäre da eben nicht dieser Kindergarten.
Dieser Januar könnte wirklich der schlimmste werden, den es hier seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gegeben hat, und temperaturtechnisch sogar den Januar 2007 toppen:
Der Januar 2007 brachte wenigstens noch Regen satt und ordentliche Sturmwetterlagen (sicherlich erinnern sich noch einige hier an Orkan "Kyrill", der bei uns sogar einen Stromausfall verursachte). Nächste Woche können wir uns wohl schon 100%ig auf ein höhenwarmes Gammelrotz-Hoch einstellen, das hoffentlich wenigstens ein paar zartwinterliche Nachtfröste bringt, wenn es schon ansonsten völlig unbrauchbar ist. Und vielleicht reicht's bei uns ab 300 m aufgrund des "Kaltlufteinbruchs" bei -7 °C in 850 hPa am Wochenende auch mal für ein paar Flöckchen, so wie in der wunderschönen Animation auf dieser Seite.
Trotz allen Frusts blende ich den Glaskugelbereich Richtung Januarende vorerst aus und lass die Hoffnung walten.
Zitat von Jo2009 im Beitrag #202Dieser Januar könnte wirklich der schlimmste werden, den es hier seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gegeben hat, und temperaturtechnisch sogar den Januar 2007 toppen:
Der Januar 2007 brachte wenigstens noch Regen satt und ordentliche Sturmwetterlagen (sicherlich erinnern sich noch einige hier an Orkan "Kyrill", der bei uns sogar einen Stromausfall verursachte). Nächste Woche können wir uns wohl schon 100%ig auf ein höhenwarmes Gammelrotz-Hoch einstellen, das hoffentlich wenigstens ein paar zartwinterliche Nachtfröste bringt, wenn es schon ansonsten völlig unbrauchbar ist. Und vielleicht reicht's bei uns ab 300 m aufgrund des "Kaltlufteinbruchs" bei -7 °C in 850 hPa am Wochenende auch mal für ein paar Flöckchen, so wie in der wunderschönen Animation auf dieser Seite.
Trotz allen Frusts blende ich den Glaskugelbereich Richtung Januarende vorerst aus und lass die Hoffnung walten.
Euer Jo
Wen übberrascht es noch? Mich nicht mehr. Schon lange nicht mehr... Eigentlich traurig...
Zitat von Jo2009 im Beitrag #202Dieser Januar könnte wirklich der schlimmste werden, den es hier seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gegeben hat, und temperaturtechnisch sogar den Januar 2007 toppen:
Der Januar 2007 brachte wenigstens noch Regen satt und ordentliche Sturmwetterlagen (sicherlich erinnern sich noch einige hier an Orkan "Kyrill", der bei uns sogar einen Stromausfall verursachte). Nächste Woche können wir uns wohl schon 100%ig auf ein höhenwarmes Gammelrotz-Hoch einstellen, das hoffentlich wenigstens ein paar zartwinterliche Nachtfröste bringt, wenn es schon ansonsten völlig unbrauchbar ist. Und vielleicht reicht's bei uns ab 300 m aufgrund des "Kaltlufteinbruchs" bei -7 °C in 850 hPa am Wochenende auch mal für ein paar Flöckchen, so wie in der wunderschönen Animation auf dieser Seite.
Trotz allen Frusts blende ich den Glaskugelbereich Richtung Januarende vorerst aus und lass die Hoffnung walten.
Ekel Dauerhochdruckmüll, zu trocken für Hochnebel ... Diese Woche war diesbezüglich verlorene Lebenszeit und eine Katastrophe. Solches stupides Hochdruck-Scheiss-Wetter hat man inzwischen fast das ganze Jahr lang ....
Ich habe mich selber gerade auch wieder ertappt, indem ich über die aktuelle Trockenheit gelesen habe. Dabei ergreift mich schon wieder die Angst, dass es so weiter geht. Verdammtes Internet, verdammte Medien, diese schlechten Nachrichten machen schlechte Laune und man fragt sich tatsächlich wie man das aushalten kann. Ich habe gestern draußen im Vorgarten ein Beet in Ordnung gebracht, wie im März. Absolut kurios und krass. Eigentlich sollte man auf Langzeitprognose nichts geben, wenn sie aber häufig zutreffen, ist das beängstigend, da es meist schlechte Aussichten für uns sind. Leider.
Auf arte kommen bekanntlich viele gute Doku's, aber hier mal wieder eine besonders aktuelle und wichtige Reportage:
S.O.S. Amazonas - Apokalypse im Regenwald
Flammen haben im Sommer 2019 in verheerendem Ausmaß die Amazonas-Regenwälder Brasiliens heimgesucht. Wenn die grüne Lunge der Welt brennt, schrecken Experten und internationale Politiker auf. Denn der Schutz des weltweit einzigartigen Ökosystems ist von existenzieller Bedeutung. Die Dokumentation untersucht die aktuelle ökologische und humanitäre Katastrophe. Verfügbar vom 13/01/2020 bis 12/02/2020
Zitat von Jo2009 im Beitrag #202Dieser Januar könnte wirklich der schlimmste werden, den es hier seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gegeben hat, und temperaturtechnisch sogar den Januar 2007 toppen:
Der Januar 2007 brachte wenigstens noch Regen satt und ordentliche Sturmwetterlagen (sicherlich erinnern sich noch einige hier an Orkan "Kyrill", der bei uns sogar einen Stromausfall verursachte). Nächste Woche können wir uns wohl schon 100%ig auf ein höhenwarmes Gammelrotz-Hoch einstellen, das hoffentlich wenigstens ein paar zartwinterliche Nachtfröste bringt, wenn es schon ansonsten völlig unbrauchbar ist. Und vielleicht reicht's bei uns ab 300 m aufgrund des "Kaltlufteinbruchs" bei -7 °C in 850 hPa am Wochenende auch mal für ein paar Flöckchen, so wie in der wunderschönen Animation auf dieser Seite.
Trotz allen Frusts blende ich den Glaskugelbereich Richtung Januarende vorerst aus und lass die Hoffnung walten.
Ekel Dauerhochdruckmüll, zu trocken für Hochnebel ... Diese Woche war diesbezüglich verlorene Lebenszeit und eine Katastrophe. Solches stupides Hochdruck-Scheiss-Wetter hat man inzwischen fast das ganze Jahr lang ....
Allerdings bleibt alles nicht zwangsläufig so. Man neigt dazu, die Ist-Situation immer als ewig zu betrachten. Ist aber nicht so, im Gegenteil. Denn wir befinden uns bereits im Worst Case (auf Europa bezogen und Deutschland). Die Frage ist jedoch, was sich ändern müsste. Da sehe ich 2 Möglichkeiten, nein 3. 1. Einer wäre die Verringerung oder Vergrößerung der Rossbywellenamplitude, also entweder zurück auf 5 oder hoch auf 9. Alles zwischen Rossbywellen 6 bis 7 oder 8 ergibt Tief Atlantik, Hoch Deutschland. Die Umkehrung mit Tief Deutschland erfolgte nur bei 5 und 9. Ob 9 überhaupt möglich sind physikalisch, weiß ich momentan noch nicht. Würde sich evtl. durch eine Verschärfung der Arktisschmelze ergeben und weitere Verlangsamung des Jetstreams. Davon ist eigentlich auszugehen und das könnte schneller erfolgen als viele denken.
2. Der Golfstrom fällt aus und verändert dadurch die Luftströmungen und Wetterlagen. Danach sieht es nach gegenwärtigem Forschungsstand zwar nicht aus, aber mich würde es auch nicht wundern, wenn das nicht erst 2100 geschieht, sondern sagen wir mal 2040 oder sogar 2030. Allerdings ist es momentan sehr unwahrscheinlich.
3. Die Apokalypse tritt ein durch Kaskadenfall der Kipppunkte, beispielsweise durch Methanemissionen in Menge von 1 Billion Tonnen im Permafrost oder mehr. Trotz der besorgniserregenden Entwicklung sieht es momentan danach eher nicht vor 2040 oder sogar erst 2100 aus. Die Wahrscheinlichkeit hier würde ich aber als eher unsicher betrachten, denn Methanmassenemissionen hat es schon gegeben und das kann sehr plötzlich erfolgen: https://kaltwetter.de/methangefahr-permafrost-bestaetigt/. 2019 war da ein besorgniserregendes Jahr.
Ich mache nach wie vor das Beste draus. Bei gutem Wetter mit Kühle unter 15 Grad und ohne Sonne schön die Natur kontemplativ genießen. Und bei Belaubungsbeginn den Wald als Schattenspender nutzen.
Allerdings bleibt alles nicht zwangsläufig so. Man neigt dazu, die Ist-Situation immer als ewig zu betrachten. Ist aber nicht so, im Gegenteil. Denn wir befinden uns bereits im Worst Case (auf Europa bezogen und Deutschland). Die Frage ist jedoch, was sich ändern müsste. Da sehe ich 2 Möglichkeiten, nein 3. 1. Einer wäre die Verringerung oder Vergrößerung der Rossbywellenamplitude, also entweder zurück auf 5 oder hoch auf 9. Alles zwischen Rossbywellen 6 bis 7 oder 8 ergibt Tief Atlantik, Hoch Deutschland. Die Umkehrung mit Tief Deutschland erfolgte nur bei 5 und 9. Ob 9 überhaupt möglich sind physikalisch, weiß ich momentan noch nicht. Würde sich evtl. durch eine Verschärfung der Arktisschmelze ergeben und weitere Verlangsamung des Jetstreams. Davon ist eigentlich auszugehen und das könnte schneller erfolgen als viele denken.
2. Der Golfstrom fällt aus und verändert dadurch die Luftströmungen und Wetterlagen. Danach sieht es nach gegenwärtigem Forschungsstand zwar nicht aus, aber mich würde es auch nicht wundern, wenn das nicht erst 2100 geschieht, sondern sagen wir mal 2040 oder sogar 2030. Allerdings ist es momentan sehr unwahrscheinlich.
3. Die Apokalypse tritt ein durch Kaskadenfall der Kipppunkte, beispielsweise durch Methanemissionen in Menge von 1 Billion Tonnen im Permafrost oder mehr. Trotz der besorgniserregenden Entwicklung sieht es momentan danach eher nicht vor 2040 oder sogar erst 2100 aus. Die Wahrscheinlichkeit hier würde ich aber als eher unsicher betrachten, denn Methanmassenemissionen hat es schon gegeben und das kann sehr plötzlich erfolgen: https://kaltwetter.de/methangefahr-permafrost-bestaetigt/. 2019 war da ein besorgniserregendes Jahr.
Ich mache nach wie vor das Beste draus. Bei gutem Wetter mit Kühle unter 15 Grad und ohne Sonne schön die Natur kontemplativ genießen. Und bei Belaubungsbeginn den Wald als Schattenspender nutzen.
Wieder mal perfekt zusammengefasst.
Exemplarisch für den beschissenen Winterverlauf die Druckkarten für Montag für den europäischen Sonderfall: Eine brutal schnelle Aufkeilung des Subtropikhochs über dem Ostatlantik mit dem obligaten Brechen der Rossbywelle und als Folge davon ein Durchrauschen des Höhentiefs bis nach Marokko wo es sich einnistet, Mitteleuropa wieder in einer mehrtägigen Südanströmung mit anschliessender Bildung einer Hochdruckbrücke über DE/CH/AUT.
Diese Dynamik des Wellenbrechens erinnert stark an ein ähnliches Wellenbrechen Ende Juni - als uns die spanisch plume die satanische Hitze bescherte - aber das war im Juni mit einem schwachen Jetstream: https://twitter.com/KKornhuber/status/1144662520948502530
Jetzt im Hochwinter müsste der Jetstream Höchststärke erreicht haben mit wahrscheinlich einem 4er Muster. Dies erkennt man eigentlich auch in der Karte oben - aber das Durchziehen der Tiefs über Mitteleuropa hinweg gilt wohl nur noch bedingt für den europäischen Sonderfall.
Dieses elende und penetrante Brechen der Rossbywellen mit Abtropfen der Höhentiefs bis fast in die Sahara rein ist mittlerweile schon derart abstrus geworden dass man darüber eigentlich nur noch lachen müsste wären die globalen Indikatoren nicht derart alarmierend.|addpics|l8d-1n-2ef8.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Zitat von Winterfan im Beitrag #210Was hat Europa eigentlich verbrochen, dass wie so gestraft sind?
Emotionen ausschalten und mit der rationalen Situation UMGEHEN. Genauso sinnvoll ist es, mit MG-Kugeln die Sonne abzuschießen bis man brüllend vor Irrationalitäten mit einem Puls wie Rambo beim Finale in der Flugzeughalle verstirbt (weil man nicht Rambo ist). ^^ Gut, ab und zu mal in der Natur Waldbrandkieferstecken anbrüllen und Sofeten lauthals auslachen, das muss sein ;-) Aber am Ende muss man Wege finden, mit der aktuellen Situation (die wie gesagt nicht ewig sein wird) umzugehen. Und es gibt Wege. In der subjektiven Persönlichkeit. Aber ohne Willen, sie zu finden, stirbt man den Hamsterrad- und Depritod.
Allerdings bleibt alles nicht zwangsläufig so. Man neigt dazu, die Ist-Situation immer als ewig zu betrachten. Ist aber nicht so, im Gegenteil. Denn wir befinden uns bereits im Worst Case (auf Europa bezogen und Deutschland). Die Frage ist jedoch, was sich ändern müsste. Da sehe ich 2 Möglichkeiten, nein 3. 1. Einer wäre die Verringerung oder Vergrößerung der Rossbywellenamplitude, also entweder zurück auf 5 oder hoch auf 9. Alles zwischen Rossbywellen 6 bis 7 oder 8 ergibt Tief Atlantik, Hoch Deutschland. Die Umkehrung mit Tief Deutschland erfolgte nur bei 5 und 9. Ob 9 überhaupt möglich sind physikalisch, weiß ich momentan noch nicht. Würde sich evtl. durch eine Verschärfung der Arktisschmelze ergeben und weitere Verlangsamung des Jetstreams. Davon ist eigentlich auszugehen und das könnte schneller erfolgen als viele denken.
2. Der Golfstrom fällt aus und verändert dadurch die Luftströmungen und Wetterlagen. Danach sieht es nach gegenwärtigem Forschungsstand zwar nicht aus, aber mich würde es auch nicht wundern, wenn das nicht erst 2100 geschieht, sondern sagen wir mal 2040 oder sogar 2030. Allerdings ist es momentan sehr unwahrscheinlich.
3. Die Apokalypse tritt ein durch Kaskadenfall der Kipppunkte, beispielsweise durch Methanemissionen in Menge von 1 Billion Tonnen im Permafrost oder mehr. Trotz der besorgniserregenden Entwicklung sieht es momentan danach eher nicht vor 2040 oder sogar erst 2100 aus. Die Wahrscheinlichkeit hier würde ich aber als eher unsicher betrachten, denn Methanmassenemissionen hat es schon gegeben und das kann sehr plötzlich erfolgen: https://kaltwetter.de/methangefahr-permafrost-bestaetigt/. 2019 war da ein besorgniserregendes Jahr.
Ich mache nach wie vor das Beste draus. Bei gutem Wetter mit Kühle unter 15 Grad und ohne Sonne schön die Natur kontemplativ genießen. Und bei Belaubungsbeginn den Wald als Schattenspender nutzen.
Wieder mal perfekt zusammengefasst.
Exemplarisch für den beschissenen Winterverlauf die Druckkarten für Montag für den europäischen Sonderfall: Eine brutal schnelle Aufkeilung des Subtropikhochs über dem Ostatlantik mit dem obligaten Brechen der Rossbywelle und als Folge davon ein Durchrauschen des Höhentiefs bis nach Marokko wo es sich einnistet, Mitteleuropa wieder in einer mehrtägigen Südanströmung mit anschliessender Bildung einer Hochdruckbrücke über DE/CH/AUT.
Diese Dynamik des Wellenbrechens erinnert stark an ein ähnliches Wellenbrechen Ende Juni - als uns die spanisch plume die satanische Hitze bescherte - aber das war im Juni mit einem schwachen Jetstream: https://twitter.com/KKornhuber/status/1144662520948502530
Jetzt im Hochwinter müsste der Jetstream Höchststärke erreicht haben mit wahrscheinlich einem 4er Muster. Dies erkennt man eigentlich auch in der Karte oben - aber das Durchziehen der Tiefs über Mitteleuropa hinweg gilt wohl nur noch bedingt für den europäischen Sonderfall.
Dieses elende und penetrante Brechen der Rossbywellen mit Abtropfen der Höhentiefs bis fast in die Sahara rein ist mittlerweile schon derart abstrus geworden dass man darüber eigentlich nur noch lachen müsste wären die globalen Indikatoren nicht derart alarmierend.
Auch von dir wieder sehr gut die Details ausgebreitet vor dem Generalstabsauge am Strategietisch der Klimakatastrophe mitten im Frontalltag. ^^
Der Polarwirbel macht derzeit in der Prognose übrigens seltsame Tendenzen: Zwar nur ein Minor Warming, aber durch den hohen Sonnenstand habe ich momentan ein Feldherrnauge auf die Entwicklung von gleich 2 Wärmeblasen. Wenn die sich nicht abschwächen, sondern weiter stabilisieren und aufblähen, könnte das zu einem Major Warming werden (Wahrscheinlichkeit heute aber wohl eher Richtung 3% ^^). Mit weiteren Hitzepulsen könnte das am Ende natürlich auch ein vorzeitiges Final Warming irgendwann im Februar oder Anfang März ergeben, aber das ist pure Spekulation auf der Glaskugel und wer will schon Feldwebel Münchhausen sein? ;-)|addpics|l8d-1n-2ef8.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Zitat von Eisgott der Verkünder im Beitrag #212 Auch von dir wieder sehr gut die Details ausgebreitet vor dem Generalstabsauge am Strategietisch der Klimakatastrophe mitten im Frontalltag. ^^
Der Polarwirbel macht derzeit in der Prognose übrigens seltsame Tendenzen: Zwar nur ein Minor Warming, aber durch den hohen Sonnenstand habe ich momentan ein Feldherrnauge auf die Entwicklung von gleich 2 Wärmeblasen. Wenn die sich nicht abschwächen, sondern weiter stabilisieren und aufblähen, könnte das zu einem Major Warming werden (Wahrscheinlichkeit heute aber wohl eher Richtung 3% ^^). Mit weiteren Hitzepulsen könnte das am Ende natürlich auch ein vorzeitiges Final Warming irgendwann im Februar oder Anfang März ergeben, aber das ist pure Spekulation auf der Glaskugel und wer will schon Feldwebel Münchhausen sein? ;-)
Ja, die feindlichen Linien haben wir ja mittlerweile eindeutig identifiziert auf den Karten. Jetzt fehlt nur noch eine vernünftige Strategie ;-)
Bzgl den Warmings komme ich mir vor wie in einer gefühlten Endlosschleife: Seit November permanenter Heatflux mehrheitlich über Eurasien und die einzige Reaktion sind nur Verschiebungen des Polarwirbels. Zwar soll der Zonalwind in den kommenden Wochen spürbar fallen aber mal schauen ob das für eine Zonalwindumkehr reicht.
Und wenn ich wünschen könnte: Ein SSW im Januar hätte ich mir klar gewünscht aber ich bin mir nicht mehr so sicher ob ich für Februar immer noch ein SSW wünschen würde was dann vielleicht einem verfrühten Final Warming im März gleich kommen könnte, sprich eine mögliche Ausgangslage wie März 2018. Da wäre mir ein natürliches Final Warming im April mit höheren Chancen für Kühlluftausbrüche doch sympatischer. Aber das ist nur spekulativ und es ist ja kein Wunschkonzert ;-)
Das einzig Positive des intakten Polarwirbels aus meiner Sicht ist dass die darin eingeschlossene polare Kälte dafür sorgt dass die arktische Meereisausdehnung wahrscheinlich seit langem wieder mit wenigen Abstrichen den Durchschnitt von 1981-2010 erreicht: http://nsidc.org/arcticseaicenews/
Übrigens wird die Theorie diskutiert dass die stark positive Phase des IOD über Telekonnektion tatsächlich unseren Winter versaut haben könnte:
Interessantweise habe das englische Met Office in deren Herbstprognose schon den IOD als key factor für diesen Winter in England prognostiziert. Falls das tatsächlich so wäre wäre dann die schlechte Nachricht: Ein positiver IOD vor einem Winter wäre ein (möglicher) Winterkiller bei uns. Die gute Nachricht aber wäre: Eine starke IOD Phase kommt bei weitem nicht jedes Jahr vor.
Vielleicht wäre es nicht ganz verkehrt wenn wir den IOD für die nächste Winterprognose ebenfalls im Auge behalten ;-)
Zitat von Cube im Beitrag #213 Übrigens wird die Theorie diskutiert dass die stark positive Phase des IOD über Telekonnektion tatsächlich unseren Winter versaut haben könnte:
Interessantweise habe das englische Met Office in deren Herbstprognose schon den IOD als key factor für diesen Winter in England prognostiziert. Falls das tatsächlich so wäre wäre dann die schlechte Nachricht: Ein positiver IOD vor einem Winter wäre ein (möglicher) Winterkiller bei uns. Die gute Nachricht aber wäre: Eine starke IOD Phase kommt bei weitem nicht jedes Jahr vor.
Vielleicht wäre es nicht ganz verkehrt wenn wir den IOD für die nächste Winterprognose ebenfalls im Auge behalten ;-)
Geradezu napoleoneske Genialitäten bei der Ursachenforschung von dir! Wenn ich das also richtig sehe, wäre eine Kälteanomalie westlich von Sumatra und eine Wärmeanomalie südlich davon als Dipol im Oktober der Winterkiller. (c) Australische Meteofritzen BoM - http://www.bom.gov.au/climate/enso/#tabs=Indian-Ocean
Bleibt noch die Frage inwiefern sich das via Telekonnektion auf Europa auswirkt. Da fallen mir diffuse Möglichkeiten ein, aber so viele und so kausalfrei dass ich mir ein wenig verloren vorkomme. Irgendwelche Ideen oder angelesenes Wissen bei dir?|addpics|hwr-mn-661c.png-invaddpicsinvv,hwr-mo-2308.png-invaddpicsinvv|/addpics|
p.s.: Wenn ich mir den Text von Wikipedia ansehe ...
"Bei einem positiven Ereignis gibt es also vor Australien und Indonesien niedrigere SST und damit verbunden weniger Niederschläge, während im äquatornahen Ostafrika erhöhte SST und damit einhergehend mehr Niederschläge fallen. Ein negatives Ereignis hat immer exakt die umgekehrten Folgen." (https://de.wikipedia.org/wiki/Indischer-Ozean-Dipol)
... dann würde das wohl zudem bedeuten, dass der positive IOD ursächlich für die desaströsen Waldbrände und die Dürre in Australien war. Und der negative Index für die Ankunft des Regens vor kurzem: https://www.facebook.com/ABCAustralianSt...0101793806/?t=0
Zu dem IOD fällt mir jetzt eine Frage ein: Gab es diese Konstellationen schon immer und wenn ja, hat der Klimawandel den IOD verändert. In Wikipedia stand was von 30 jähriger Periode mit halbjähriger Veränderung. Wie ist das zu verstehen? Sorry für meine laienhaften Fragen, vielleicht können die Experten antworten.
Zitat von Winterfan im Beitrag #216Zu dem IOD fällt mir jetzt eine Frage ein: Gab es diese Konstellationen schon immer und wenn ja, hat der Klimawandel den IOD verändert. In Wikipedia stand was von 30 jähriger Periode mit halbjähriger Veränderung. Wie ist das zu verstehen? Sorry für meine laienhaften Fragen, vielleicht können die Experten antworten.
Wir sind keine Experten, wir sind blutige Laien. Nur selber forschen macht klug ^^ Einfach sich ans Internet hängen und via Google sich durch ein paar dutzend Seiten wühlen die den Eindruck machen sie wüssten wovon sie schreiben. Das mit der 30jährigen Periode und halbjährigem Wechsel ist doch bei allen großzykligen Klimageschichten so. Ob ENSO mit La Nina, El Nino oder Pazifische Dekaden-Oszillation.
Meist ergibt sich eine bessere Sicht wenn man allein von deutsche auf englisch bei Wikipedia umschaltet: "An average of four each positive-negative IOD events occur during each 30-year period with each event lasting around six months. However, there have been 12 positive IODs since 1980 and no negative events from 1992 until a strong negative event in late 2010. The occurrence of consecutive positive IOD events is extremely rare with only two such events recorded, 1913–1914 and the three consecutive events from 2006 to 2008 which preceded the Black Saturday bushfires. Modelling suggests that consecutive positive events could be expected to occur twice over a 1,000-year period. The positive IOD in 2007 evolved together with La Niña"
Wir sehen hier: 4 IOD-Ereignisse (also keine neutrale Situation ohne Dipol) entstehen in 30 Jahren normalerweise und jedes Ereignis dauert 6 Monate (Rest neutral denke ich mal). Offenbar verändert die Klimakatastrophe das wie dargestellt: Mehr positive Ereignisse als negative wobei das Aufeinanderfolgen von 2 positiven IOD-Ereignissen sehr selten ist. Oder das Ganze hat nicht mit der Klimakatastrophe zu tun sondern mit der Überschneidung mit dem 1000-Jahre-Zyklus. ^^
Interessant finde ich, dass offenbar 2010 ein starkes Negativereignis war. Wir erinnern uns: Positivereignisse wie im Oktober 2019 scheinen den Winter zu killen. 2010/11 gabs bei uns den letzten Kaltwinter. Überlegung: Negativereignisse begünstigen Winter in Europa durch Telekonnektionskausalitäten oder zumindest verhindern sie ihn nicht (keine negative Auswirkung). Gilt aber auch nur im Herbst (Oktober), Was danach kommt beim IOD ist zumindest für uns irrelevant.
So viel dazu wenn ich mein Gehirn selbst anstrenge und Schlüsse aus den verfügbaren Texten und Daten ziehe.
Zitat von Eisgott der Verkünder im Beitrag #217 Wir sind keine Experten, wir sind blutige Laien. Nur selber forschen macht klug ^^ Einfach sich ans Internet hängen und via Google sich durch ein paar dutzend Seiten wühlen die den Eindruck machen sie wüssten wovon sie schreiben. Das mit der 30jährigen Periode und halbjährigem Wechsel ist doch bei allen großzykligen Klimageschichten so. Ob ENSO mit La Nina, El Nino oder Pazifische Dekaden-Oszillation.
Meist ergibt sich eine bessere Sicht wenn man allein von deutsche auf englisch bei Wikipedia umschaltet: "An average of four each positive-negative IOD events occur during each 30-year period with each event lasting around six months. However, there have been 12 positive IODs since 1980 and no negative events from 1992 until a strong negative event in late 2010. The occurrence of consecutive positive IOD events is extremely rare with only two such events recorded, 1913–1914 and the three consecutive events from 2006 to 2008 which preceded the Black Saturday bushfires. Modelling suggests that consecutive positive events could be expected to occur twice over a 1,000-year period. The positive IOD in 2007 evolved together with La Niña"
Wir sehen hier: 4 IOD-Ereignisse (also keine neutrale Situation ohne Dipol) entstehen in 30 Jahren normalerweise und jedes Ereignis dauert 6 Monate (Rest neutral denke ich mal). Offenbar verändert die Klimakatastrophe das wie dargestellt: Mehr positive Ereignisse als negative wobei das Aufeinanderfolgen von 2 positiven IOD-Ereignissen sehr selten ist. Oder das Ganze hat nicht mit der Klimakatastrophe zu tun sondern mit der Überschneidung mit dem 1000-Jahre-Zyklus. ^^
Interessant finde ich, dass offenbar 2010 ein starkes Negativereignis war. Wir erinnern uns: Positivereignisse wie im Oktober 2019 scheinen den Winter zu killen. 2010/11 gabs bei uns den letzten Kaltwinter. Überlegung: Negativereignisse begünstigen Winter in Europa durch Telekonnektionskausalitäten oder zumindest verhindern sie ihn nicht (keine negative Auswirkung). Gilt aber auch nur im Herbst (Oktober), Was danach kommt beim IOD ist zumindest für uns irrelevant.
So viel dazu wenn ich mein Gehirn selbst anstrenge und Schlüsse aus den verfügbaren Texten und Daten ziehe.
Tja, der IOD könnte doch stärkere Auswirkung auf die Zirkulation der Nordhemisphäre haben als man denkt. Ich hab mal versucht Infos zu finden wie sich der IOD auf Europa auswirken könnte:
- in Jahren wo der IOD während neutraler ENSO auftrat (also wie diesen Winter) gibt es starke Zusammenhänge zwischen positivem IOD und zu warmen Landflächen mit weniger Niederschlag in Europa, NE Asien, Nord und Südamerika und Südafrika ("Strong correlation is found over Europe, northeast Asia, North and South America and South Africa concurrent with IOD events. Over these regions, positive IOD events are associated with warm land surface anomalies and reduced rainfall.")
- der Einfluss des IOD ist so gross dass dieser während Monaten die dominanten tropischen Zirkulationssysteme wie z.B. die Walkerzirkulation durcheinander bringen kann was zwangsläufig auch Auswirkungen auf die globale Zirkulation in der Nordhemisphäre haben muss
- das Auftreten von globalen Anomalien während IOD-Phasen ist zwar detailliert beschrieben aber die Studie gibt nur Vermutungen an wie diese über Telekonnektion zustande kommen
Zudem stellt sich die Frage ob die Zusammenhänge von 1958-1999 unter den heutigen klimatischen Randbedingungen noch immer gelten.
2 Auf severe-weather.eu gibt es von Oktober 2019 einen Artikel über den IOD in seiner stärksten Phase und die Graphik illustriert beeindruckend wie gross die Reichweite des IOD auf die globalen Druckverhältnisse sein könnte:
We have made a correlation map, between surface pressure and the IOD index. This map shows us how the surface pressure corresponds to the IOD index in September and October. We can see that the positive IOD corresponds to pressure rise over Indonesia and Australia, which is exactly what we are observing right now. We can also see hints of higher than average pressure over Europe, which is also what we are witnessing currently. We cannot say that this map shows the exact effects of IOD for the entire world, since it is a simple linear comparison. But it does give us hints about potential regional influence around its wider area of effect, like Africa and even Europe. Even though we cant say that current warm conditions in Europe are purely due to the strong IOD, it is highly likely that it has played some role in the current “Indian summer” in Europe, since it is relatively close to the European sector, and by having a major influence on the African and subtropical pressure patterns. It is a great example of how connected and influential the global circulation system is.
Oder übersetzt: Die Karte gibt uns einen Hinweis darauf dass der Einfluss des IOD doch weiter reichen könnte als nur in der Region des Indik, nämlich bis Afrika oder möglicherweise sogar bis Europa. Auch wenn wir die aktuell warmen Bedingungen in Europa nicht direkt auf den starken IOD zurückführen können ist es doch wahrscheinlich dass der IOD doch einen Einfluss auf diesen gottverdammten beschissenen Altweibersommer in Europa haben könnte.
3 Eine ECMWF-Analyse zur Verbesserung des eigenen Modells unter positiven IOD-Phasen kommt auch zum Schluss dass ein positiver IOD zu einer positiven NAO führen könnte:
Positive rainfall anomalies in the Western and Central Indian Ocean [entspricht der positiven IOD Phase] are connected with a negative height anomaly centred over Alaska and a positive NAO signal, in a combination reminiscent of the Cold-Ocean-Warm-Land pattern of Wallace et al. (1996).
Als blutiges laienhaftes Fazit könnte man also folgendes sagen:
- Jawohl, es gibt tatsächlich einen Zusammenhang zwischen den IOD Phasen und Temperatur/Niederschlagsanomalien auch in vom Indischen Ozean weit entfernten Regionen der Welt wie beispielsweise Europa
- aber über die Kausalitäten der Telekonnektionen lässt sich derzeit nur spekulieren da diese derart komplex und das Resultat von Überlagerungen von verschiedenen regionalen/globalen Zirkulationsmustern sind. Ich glaube da blicken sogar die Top-Forscher an vorderster Front noch nicht durch
Dein Fazit von heute finde ich brilliant und verdient als Erkenntnis eigentlich schon einen Platz in der Hall of Fame: "Interessant finde ich, dass offenbar 2010 ein starkes Negativereignis war. Wir erinnern uns: Positivereignisse wie im Oktober 2019 scheinen den Winter zu killen. 2010/11 gabs bei uns den letzten Kaltwinter. Überlegung: Negativereignisse begünstigen Winter in Europa durch Telekonnektionskausalitäten oder zumindest verhindern sie ihn nicht (keine negative Auswirkung). Gilt aber auch nur im Herbst (Oktober), Was danach kommt beim IOD ist zumindest für uns irrelevant."
Wenn sich das bewahrheiten würde dann hätten wir in Sachen Winterprognose heute schon sehr viel dazugelernt
Alleweil besser als den ganzen Tag die Brigitte oder Glückspost durchzublättern.|addpics|l8d-1o-ef4f.gif-invaddpicsinvv|/addpics|
Super vielen Dank Cube, für die tolle Erläuterung. Es bleibt also spannend, bzw. die Hoffnung, dass sich 2010 sehr bald wiederholt. Dieser Hitze winter darf sich nicht in die weiteren Jahreszeiten übertragen.
Zitat von Winterfan im Beitrag #219Super vielen Dank Cube, für die tolle Erläuterung. Es bleibt also spannend, bzw. die Hoffnung, dass sich 2010 sehr bald wiederholt. Dieser Hitze winter darf sich nicht in die weiteren Jahreszeiten übertragen.
Nichts zu danken, und wenn dann Eisgott danken der für uns das Fazit des Tages in gewohnt souveräner Manier ausgearbeitet hat ;-)