Hab mir mal die Niederschlagslage genauer angeschaut. So wie es der Dürremonitor anzeigt, gibt es ganz viele Regionen in denen es noch viel zu trocken ist. Während wir hier in Hessen echt Glück gehabt haben und auch der April nun schon fast 90 Liter gebracht hat, waren es woanders nicht mal 20 Liter. Wenn man nun die Dauerhitze in Spanien sieht, wird einem Angst und Bange. Wenn es erstmal gekippt ist und es zu festgesetzten Dauerhochs bei uns kommt, sind wir in dem Hitzedreck sicher wieder gefangen. Natürlich in Verbindung mit Dürre. Hoffe es bleibt im Mai noch weg. Ich möchte mich unangestrengt draußen bewegen können.
Man merkt dass es so langsam Richtung Vorsommer geht: Das nordhemisphärische Zirkulationsmuster wird deutlich meridionaler mit kurzzeitiger Ausbildung eines 6er oder sogar 7er Musters. Noch nicht ganz schön symmetrisch ausgebildet und auch noch nicht stationär weil sich die Hochs und Tiefs doch noch weiter bewegen aber die Wellenlängen der Rossbywellen werden so langsam kürzer. Unten das Beispiel für 1. Mai
Es sieht tatsächlich danach aus dass das aufkeilende Hoch über Spanien Mitte nächster Woche geplättet wird und der Tiefdruckflatschen ein paar Tage danach reindrücken könnte. Fast etwas ähnlich wie Ende April 2019. Wie der ECMWF-Hauptlauf von heute sieht der heutige ECMWF-Cluster dafür ebenfalls durchaus Chancen (links) und in der Woche vom 4.-11. Mai wären die Niederschlagssignale sogar wieder überdurchschnittlich (rechts).
(c) ECMWF und tropicaltidbits.com
Zudem liegen wir Ende April deutschland-gemittelt zum ersten Mal seit 2016 wieder im normalen Schnitt der kumulativen Plasmadauerbestrahlung: Ende April 2023 liegen wir also bei ca 365 Stunden seit Anfang Jahr (links) was dem DE-Flächenmittel von 1961-1990 im Durchschnitt entspricht. So fühlten sich also früher - im Durchschnitt natürlich - die Frühlinge an; was für eine Wohltat im Vergleich zu den plasmaverseuchten "Frühlingen" der letzten Jahre mit kranken Überschüssen von bis zu 200 Plasmastunden nur schon bis Ende April. Beim kumulierten Niederschlag sieht's momentan ebenfalls nicht schlecht aus; zwar gemittelt und halt mit Regionen mit zuwenig und dafür mit anderen Regionen mit zuviel. Dennoch: Einen "Überschuss" Ende April hatten wir DE-weit gemittelt ebenfalls das letzte Mal Ende April 2016.
(c) mtwetter.de
Die Wälder, Seen, Flüsse und Grundwasserspiegel danken es - vor allem in Hinblick auf den Sommer.|addpics|w6x-f3-03f9.png-invaddpicsinvv,w6x-f4-f167.png-invaddpicsinvv,w6x-f5-232e.png-invaddpicsinvv,w6x-f6-4faf.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Ich habe aber leider schlechte Nachrichten für die nächsten Jahre. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Denn der El Nino könnte ein absolutes MONSTER werden... https://www.youtube.com/watch?v=rwdxffEzQ9I
Zitat von Kyoudai Ken im Beitrag #87Ich habe aber leider schlechte Nachrichten für die nächsten Jahre. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Denn der El Nino könnte ein absolutes MONSTER werden... https://www.youtube.com/watch?v=rwdxffEzQ9I
Ob's wirklich zu einem Super El Nino kommt muss noch abgewartet werden. Zwar sind Anzeichen wie der starke Temperaturanstieg im östlichen Pazifik vor der Küste Perus (Region Nino1+2) ziemlich deutlich vorhanden aber ein Super El Nino scheint mir noch nicht eingetütet obwohl für den mittleren Pazifik (ENSO3+4) ECMWF, CFSv2 und die Australier aktuell mit einer T-Abweichung von um die +2 C und etwas höher mitgehen. Andere dynamische Modelle lagen im April-Update noch im Schnitt bei +1.5 C mit beträchtlicher Spannbreite (https://iri.columbia.edu/our-expertise/c...s/enso/current/). Unmöglich scheint es mir nicht aber da muss man abwarten. Die globale Temperatur wird aber ansteigen.
Auch wenn es nicht zum aktuellen Wetter passt, sondern vielmehr Winter-Glaskugel ist: Das heutige Mai-Update des kanadischen saisonalen Modells zeigt für den Winter (rechts) nämlich genau dasselbe Muster was für einen El Nino Winter erwartet werden könnte (links) gemäss einer Studie von 2018: https://journals.ametsoc.org/view/journa...716.1.xml#bib36
(c) tropicaltidbits.com
Während El Nino bildet sich das typische Aleuten-Tief und Hochdruck über Kanada. Durch die Nordverschiebung des Jetstreams (wie im Film gezeigt) wird ebenfalls der Subtropenjet stärker ausgeprägt, erstreckt sich über den Süden der USA und fördert offenbar Tiefdruck über dem südlichen Teil des Nordatlantiks. Mit der Konstellation des Hochs über Island und Tiefdruck in den mittleren Breiten von der Karibik bis zu den Azoren ergäbe sich eine negative NAO. Diese negative NAO könnte also noch zusätzlich durch den Effekt des für El Nino typischen Aleuten-Tiefs verstärkt werden: Denn das Tief bei den Aleuten ist oftmals verantwortlich für vertikalen Wärmetransport in die Stratosphäre und damit für die Schwächung des stratosphärischen Polarwirbels. Im Idealfall eines SSW mit einem Major Warming fällt der stratosphärische Polarwirbel durch die Windumkehr in sich zusammen, die Warmings arbeiten sich durch die Troposphäre nach unten durch und als mehrwöchige Auswirkungen ergibt sich polarer Hochdruck und Tiefdruck in den mittleren Breiten wie wir bereits in diesem Februar/März gesehen haben.
In der Summe könnte El Nino also, wenn er sich im Spätherbst voll aufbaut und die Atmosphäre mit dem Ozean "gekoppelt" ist, für eine negative NAO während des Winters sorgen gemäss dieser Theorie. Wohlgemerkt nur für den Winter ;-) Das Update der Kanadier von heute tendiert bereits zu diesem El Nino Wintermuster, mal schauen was die anderen Modelle in ein paar Tagen meinen.|addpics|w6x-f7-dc21.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Jetzt schauen wir erstmal von Monat zu Monat. Der Mai scheint sich mit Hitze auch zurück zu halten. Und Niederschlag gibt es auch. Das sind gute Aussichten. Wie es dann weiter geht, abwarten und Tee trinken und hoffen, dass wir von Hitze und Dürre verschont werden. Mehr bleibt uns nicht übrig
Uns steht wohl ein nasser aber milder Mai bevor. Also ü14 Grad, was ich nicht schlecht finde bis maximal 20 oder so. Und viel viel Regen. Ich hoffe das macht auch noch die 1.8m Tiefe auf dem Dürremonitor weiß und die Karte mit dem pflanzenverfügbaren Wasser tiefblau.
Wer einen Garten hat oder Landwirtschaft, der konnte in den letzten paar Tage zusehen, wie die Erde abgetrocknet ist. Wind und der Pestplanet haben die Oberflächen bretthart gemacht 🙄Damit ist jetzt wieder Schluß 😜. Regen und dicke Wolken seid herzlich willkommen und macht die Erde ordentlich nass.
Das Mai-Update des saisonalen ECMWF vom Freitag ist nun raus. Unten die für die Monate Juni bis August gemittelten Abweichungen der T2m (links) und Niederschlag (rechts) der 50 Ensembles.
(c) ECMWF
Demnach würde sich die grösste Hitze über Spanien befinden und Mitteleuropa bei den üblichen +0.5 bis +1 Grad. Aufgebrochen auf die einzelnen Monate sieht man wie sich im Hauptlauf die gröbste Hitze über Südwesteuropa konzentrieren sollte https://effis.jrc.ec.europa.eu/apps/effi...term.forecasts/
Auffallend ist dabei dass für Mitteleuropa keine klaren Niederschlagsdefizite prognostiziert werden und der Mittelmeerraum aufgrund vermehrter Tiefdruckaktivität zu nass werden könnte. Im Hauptlauf wären für Deutschland sogar eher zu nasse Monate, mit Ausnahme des Juli, dabei: https://twitter.com/Kachelmann/status/1654939315644821507
Wer sich im Abo bei Kachelmann aber mal durch die Karten der einzelnen Members der Monatsniederschläge durch klickt sieht dann dass bspw der Controller für Juni und August markant zu trockene Monate ausspuckt. Die einzelnen Ensembles generieren aber (naturgemäss) keine einheitlichen Lösungen, geschweige denn für die weiter hinten gelegenen Monate. Beispielsweise sehen für Juni 6-7 Member einen extrem trockenen Monat, etwa die gleiche Anzahl Members einen extrem nassen Monat und die restlichen Ensembles immerhin irgendwas dazwischen, also so um die 30-35 Member irgendwas zwischen leicht zu nass oder trocken oder normal. Halt der Fluch und Segen zugleich von Ensemblevoraussagen ;-)
Trotzdem, was etwas optimistisch stimmt ist dass die gemittelten Sommerkarten keine klaren Signale für mitteleuropäische Extremhitze zeigen. Gut, das muss jetzt nicht zwingend was heissen weil der Skill in den saisonalen Prognosen für Europa "statistisch nicht signifikant" ist. Aber im Mai-Update letzten Jahres zeigten sich für den Sommer schon ganz krasse Signale für Hitze und Trockenheit - es war nämlich die heisseste Sommerprognose im Mai-Update von ECMWF überhaupt - und wir alle wissen ja noch vom letzten Dreckssommer dass ECMWF nicht nur richtig lag sondern den kranken Auswuchs sogar noch unterschätzte: Klimaecke - 2022
Es wird auch diesen Sommer wieder eine schmale Gratwanderung werden und Hitzewellen werden uns überrollen aber man darf gespannt sein ob sich das Vorzeichen dieser saisonalen ECMWF-Prognose bestätigt.|addpics|w6x-f8-721e.png-invaddpicsinvv,w6x-f9-9c8c.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Hallo Cube, vielen Dank für deine wie immer sehr guten Analysen! 😊 Wir können nur hoffen, dass wir im heurigen Sommer vom größten Dauerbestrahlungs- und Hitzedreck verschont werden. Die bescheuerten Hitzewellen mit Saharastaub wird es mit ziemlicher Sicherheit wieder geben. Alles andere wäre ein Wunder. 🙄 Die letzten Wochen waren eine Wohltat im Vergleich zu dem, was wir die letzten Jahre um diese Zeit gewohnt waren. Es werden nach wie vor Regensignale berechnet. Ich habe den Eindruck, dass es heuer verstärkt Gewitter mit erhöhter Unwettergefahr geben könnte, auch in Form von herumeiernden Kaltluftropfen.
Kaum eine Woche ohne Regen und schon sind die oberen 30 cm Boden trocken. Der Dürremonitor zeigt es wie schnell das pflanzenverfügbare Wasser entschwindet. Der ständige Wind und die Dauerbestrahlung trägt natürlich extrem dazu bei. So ist es zumindest bei uns. Flächendeckende Niederschläge werden wohl eher nicht kommen. Eine Region säuft ab, die Andere bleibt im Trockenen.
Sehr interessant. Hoffentlich kommt das auch so ähnlich. Wenigstens mal ein Jahr ohne Dürre wäre mal wichtig, damit man mal aufatmen kann.
Aber ich glaube auch, dass wir dennoch mal weit über 30 Grad und trockenes Wetter bekommen werden. Ich hoffe es wird nicht mit schwüler Luftfeuchtigkeit kommen...
Ja, Daumen drücken und darauf hoffen dass sich das Übel auf ein erträgliches Mass beschränkt. Auch wenn sich der troposphärische Polarwirbel so langsam langsam Richtung Pol zurück zu ziehen scheint, solange sich die Kaltluftropfen ab Freitag bis mindestens Donnerstag nächster Woche über Europa rumtummeln sollten (aber bei Cut-offs ist das ist immer so eine Sache mit der Prognose) und noch vernünftige Niederschlagssignale mitbringen könnten, sieht's vorerst nicht schlecht aus. Aber die heissen Südlagen werden ganz bestimmt kommen, da braucht es nur ein für mehrere Tage lang falsch liegendes Tief und die Saharaglut wird nordwärts gepumpt. Ohne sowas kommen unsere Sommer ja mittlerweile nicht mehr aus.
Aktuell entwickelt sich in meiner Region wieder das übliche Muster für das Treibhausgashalbjahr. Ich kann den Tiefs dabei zusehen, wie sie gegen den vorherrschenden Hochdruckdreck anrennen und dabei zerfallen. Die Vorhersagegüte der Wettermodelle ist aktuell für meine Region wirklich schlecht. Bis gestern lautete die Vorhersage für morgen Dauerregen. Davon ist jetzt weit und breit nichts mehr zu sehen. Seit gestern herrscht Dauerbestrahlung und die wird wohl auch den Rest der Woche weitergehen, wobei die Temperaturen täglich ansteigen .
Die für nächste Woche prognostizierten Kaltlufttropfen sind da nur ein kleiner Hoffnungsschimmer. Da brauch es viel Glück, damit jeder von uns mit Niederschlag beglückt wird. Und wenn nur einer von den Kaltlufttropfen ungünstig südöstlich von uns hängen bleibt, macht sich die Hitze auf zu uns.
Es ist offiziell. Ich musste heute die Klimaanlage einschalten. Nicht etwa wegen der Temperatur, sondern wegen 80% Luftfeuchtigkeit nach dem ich den Fehler machte beim Regen zu lüften. Es ist so ein richtiges tropisches Wetter. Kann man gleich auf die Philippinen ziehen, absolut kein Unterschied. Von 17°C Taupunkt runter auf knapp über 12°C Taupunkt Innen innerhalb von einer Stunde. Nicht schlecht. Und auch 2 Grad kühler. Von fast 80% Luftfeuchtigkeit (Innen!!) auf 64%.