Mal schauen wie sich der prognostizierte Hitzevorstoss Mitte nächster Woche durch den Höhentrog bei den Azoren weiter entwickelt, vor allem wenn dann zwei/drei Tage später noch ein Cut-off Tief über Westrussland entstehen könnte und wir sehr wahrscheinlich dazwischen unter den Höhenrücken zu liegen kommen. Wieder mal eine meridionale blockierte Lage die wir ja zur Genüge kennen. Und für Prognosetag 10, sprich Montag, den 14. August, laufen die Modelle wieder mal auf Sicht weil die physikalisch-deterministischen Modelle mit europäischen Blockadelagen und deren potentieller Erhaltungsneigung so ziemlich überfordert sind; sei es bzgl Beginn einer solchen Blockade und geschweige denn dem Auflösen der Blockade. Bestes Beispiel für Ersteres war wieder mal das In-die-Höhe-Springen der Ensembles von einem Tag auf den anderen vor so 2 Tagen. Kennen wir ja seit langem schon. Same old story seit Jahren.
Tja, Wettermodelle basierend auf künstlicher Intelligenz müsste man haben. Hm, Moment mal, genau :-) Seit ein paar Tagen hat ECMWF Wetterkarten von zwei experimentellen AI-Modellen im Programm:
Ich habe mal spasseshalber die 500hPa und T850hPa Prognosekarten vom heutigen 0z Lauf von FourCastNet, Pangu und dem "normalen" ECMWF Hauptlauf für den Prognosetag 10, also den 14. August 0 Uhr, nebeneinander dargestellt. In 10 Tagen sehen wir eigentlich bei allen drei Modellen in etwas dieselbe Grobstruktur mit den beiden Höhentiefs wobei ECMWF die deutlichste Omegastruktur in der Blockade-Glaskugel zeigt. Ein weiterer Kühltrog ist leider nicht in Sicht aber schon verdammt erstaunlich was die AI-Modelle da ausspucken und dass die schon brutal nahe - oder vielleicht sogar schon besser - an der Lösung eines physikalisch basierten global führenden Wettermodells liegen. Vor allem der "Knick" in der Geopotenziallinie über Griechenland wie bei ECMWF ist bei Pangu ebenfalls drin. Mal schauen wie sich die Lage am 14. August dann tatsächlich präsentiert und wer am nächsten dran ist.
(c) charts.ecmwf.int, man suche nach "Experimental: Machine learning models"
Jetzt müssen sie nur noch etwas mehr lernen und dann haben sie vielleicht bald schon den Lehrmeister abgehängt ;-)
Stand heute ist das ECMWF zurück gerudert. Bei uns sind sogar kaum 25 Grad angezeigt. Ist zwar noch weit weg, aber es könnte in die richtige Richtung gehen.
Zitat von Winterfan im Beitrag #142Stand heute ist das ECMWF zurück gerudert. Bei uns sind sogar kaum 25 Grad angezeigt. Ist zwar noch weit weg, aber es könnte in die richtige Richtung gehen.
Das stimmt zwar, bei mir sind auch kaum noch 30 Grad drin, jedoch ist es immer noch etwas hin und der Süden schaut definitiv noch auf die ü30 Marke... Aber der Tiefdruck drückt!
Die Tiefdruckaktvität ist dieses Jahr erstaunlich hoch und ich finde das besonders interessant. Meine Theorie steht immer noch: Extrem warmer Atlantik bedeutet viel Feuchtigkeitsaufnahme in der Luft bedeutet Tiefdruckbildung mit vielen starken Trogs auf Mitteleuropa und Umgebung. Heißt nicht, dass es die nächsten Jahre auch so sein wird aber ich denke die Chancen sind da.
Eventuell spielte da auch die Abdeckung der Sonne durch die Rußpartikel von den extremen Waldbränden in Kanada mit hinein, die dieses Jahr eventuell eine Abkühlung gebracht hat, die signifikant genug war um im Zusammenspiel mit dem warmen Atlantik das Wetter in diesem Sommer nachhaltig in die für uns positive Richtung zu verändern.
Und der Tongavulkan, da weiß man auch noch nicht was der bzgl. Tiefdruck bewirkt. Leider scheint es so zu sein, dass nächstes Wochenende wieder Taupunkte zum 🤮 kommen. Da braucht es keine 30 Grad, um sich unwohl zu fühlen.
Heute gabs hier ein paar Schauer, Wind und Lufttemperaturen tagsüber teils um die 14 Grad, war prima T-Shirt-Wohlfühlwetter für mich. ;-) Schon paradox, wenn ich an den 1. Januar 23 denke, da waren es perverse 15 Grad.
Zitat von Wintermond im Beitrag #146Heute gabs hier ein paar Schauer, Wind und Lufttemperaturen tagsüber teils um die 14 Grad, war prima T-Shirt-Wohlfühlwetter für mich. ;-) Schon paradox, wenn ich an den 1. Januar 23 denke, da waren es perverse 15 Grad.
Wow, wie kühl es bei euch allen immer bei solchen Wetterlagen ist. So kühl hab ich es die letzten Tage nur in der Nacht gehabt. x'D
Auch ich hatte die letzten Tage Glück. Es regnete immer wieder mit Westwind. Angenehme kühle Temperaturen, gestern maximal um +11 bis +15 Grad. Wenn man bedenkt, dass wir uns derzeit im Hochsommer befinden, ist das ein Geschenk. Es wird wieder hochsommerlich heiß werden, leider mit sehr hohen Taupunkten, d.h. die Schwüle wird wieder ein Thema. Zwischendurch besteht die Chance auf etwas Regen. 👍
Bin gerade im Südschwarzwald . Herrliches Wanderwetter!!! 👍Kühl, d. h. kaum 20 Grad. Von Hitze keine Spur, auch die nächsten Tage keine 30 Grad in Sicht. Man kann sich draußen aufhalten, ohne vom Pestplaneten gekocht zu werden 😊
GFS neight gerne zu extremer Übertreibung. Ich denke das Modell unterschätzt den feuchten Boden, den wir aktuell haben extrem. Das letzte mal hat GFS ja ab Mittwoch (das war heute!) eine Hitzewelle mit bis zu 35 Grad angezeigt open end in einigen Läufen. Das hat sich ja zum Glück auch nicht bewahrheitet.
Edit: ECMWF zieht da leider jetzt mit. Aber es ist eh totale ultra mega supra Glaskugel. Mal abwarten...
Zitat von Jo2009 im Beitrag #150HL und Controller von GFS 12z ticken in Richtung nächstes Wochenende mal wieder völlig aus, sind aber leider auch nicht völlig allein in den ENS:
Hoffentlich ist diese Drecksjahreszeit bald endlich erledigt. Gut, dass man wenigstens die immer kürzer werdenden Tage spürt.
LG Euer Jo
Der Süden grüsst schon mal mit den Flatline-Ensembles der drohenden möglicherweise länger anhaltenden Südwestlage während der Nordwesten in den nächsten Tagen vorerst aus dem Gröbsten raus ist. Eine harte Landung nach den letzten 2-3 herrlich "kühlen" und nassen Wochen an die man sich fast schon gewöhnt hatte.
(c) wetterzentrale.de
Der ECMWF Cluster macht nicht wirklich Hoffnung und sieht das atlantische Tief mit der heiss/warmen SW-Strömung für Tag 8-10 ziemlich prominent in den Karten
(c) ECMWF
und das Hovmöller Diagramm sieht eigentlich ab Mitte August bis Anfang September (und sogar länger) für den unten abgebildeten Weltbereich praktisch nur Hochdruck (rot). Praktisch keine Signale von Tiefdruck (blau). Klar, weite Glaskugel und vielleicht hält die nun mögliche länger andauernde prognostizierte Südwestlage doch nicht solange an wie es die Modelle momentan zu wissen meinen.
(c) ECMWF
Ich zähle schon mal die Tage bis zum Beginn des Polarwirbelhalbjahres ;-)
Ich muss leider egoistisch sein und hoffen, dass diese Demse nicht zu mir nach NRW zieht. Aktuell scheinen die Modelle aber wieder die Verschieberitis im positiven Sinne zu haben. Die nahen 30 rücken immer mehr in die Zukunft und kommen nicht näher. Auch die Taupunkte sinken mit jedem Lauf bei uns in NRW.
Was mir in den letzten Wochen aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sich Gewitterzellen aufgrund der vorherrschenden Luftmasse vermehrt anders verhalten als man es bisher gewohnt war. Normalerweise bilden sie sich über den Alpen und ziehen dann von Südwest nach Nordost ins angrenzende Alpenvorland. In den letzten Wochen war es oft so, dass sich die Zellen "wie aus dem Nichts" an Ort und Stelle bildeten und sich großteils stationär ausregneten. Das muss irgendwie mit der im Übergangsbereich befindlichen kühleren Nordmeerluft und der hochreichenden schwülen und heißen Mittelmeerluft zusammenhängen, eine kaltfrontähnliche Luftmassengrenze, welche in den letzten Wochen über dem Alpenbereich herumwabberte.
Es sieht wohl so aus, als würde es pünktlich am Ende der Hundstage am 24. August wieder auf Westwind kippen mit viel Regen und Kühle. Das haben alle Modelle so drin. Auch in deren ENS!
Zitat von Kyoudai Ken im Beitrag #156Es sieht wohl so aus, als würde es pünktlich am Ende der Hundstage am 24. August wieder auf Westwind kippen mit viel Regen und Kühle. Das haben alle Modelle so drin. Auch in deren ENS!
Ja, das hoffe ich auch! War die letzten 2 Wochen auf Urlaub und habe teilweise gefroren im Wellnessbereich. Pünktlich am Heimreisetag dann der Beginn der Hitzewelle mit 30+ vermutlich bis Ende August. Also nochmal im Büro bei über 30° den ganzen Tag fast umkommen. Es ist zum Kotzen.
Ich habe mal spasseshalber die 500hPa und T850hPa Prognosekarten vom heutigen 0z Lauf von FourCastNet, Pangu und dem "normalen" ECMWF Hauptlauf für den Prognosetag 10, also den 14. August 0 Uhr, nebeneinander dargestellt. In 10 Tagen sehen wir eigentlich bei allen drei Modellen in etwas dieselbe Grobstruktur mit den beiden Höhentiefs wobei ECMWF die deutlichste Omegastruktur in der Blockade-Glaskugel zeigt. Ein weiterer Kühltrog ist leider nicht in Sicht aber schon verdammt erstaunlich was die AI-Modelle da ausspucken und dass die schon brutal nahe - oder vielleicht sogar schon besser - an der Lösung eines physikalisch basierten global führenden Wettermodells liegen. Vor allem der "Knick" in der Geopotenziallinie über Griechenland wie bei ECMWF ist bei Pangu ebenfalls drin. Mal schauen wie sich die Lage am 14. August dann tatsächlich präsentiert und wer am nächsten dran ist.
(c) charts.ecmwf.int, man suche nach "Experimental: Machine learning models"
Während der Hochsommer - zumindest im Süden - wieder zurückkehrt, hier noch die Auflösung was die KI-Modelle taugen: Meiner Meinung nach erstaunlich viel. Oben die Prognose für Tag 10, also heute, und unten der Vergleich wie sich die 500hPa und T850hPa präsentieren. Man beachte dass das KI-Modell Pangu die SW-Lage mit dem Warmsiff-Vorstoss bis relativ weit nördlich rauf am deutlichsten drin hat, und die Position und Ausprägung der beiden dominierenden Tiefs über Schottland und dem Baltikum ebenfalls am besten trifft. Von der Tendenz her sogar besser als ECMWF. Zwar nur eine Momentaufnahme, aber zukünftig könnten die KI-Modelle wie Pangu in der Liga der grossen dynamischen Modelle für Tag 10 oder mehr mitspielen. Da darf man ruhig auch mal ein Auge drauf werfen :-)
Zitat von Kyoudai Ken im Beitrag #156Es sieht wohl so aus, als würde es pünktlich am Ende der Hundstage am 24. August wieder auf Westwind kippen mit viel Regen und Kühle. Das haben alle Modelle so drin. Auch in deren ENS!
Ja, in den Ensembles ist der Rückgang der Temperaturen um Tag 10 drin, aber mir stellt sich die Frage ob das auch drin bleibt. Ich hoffe es natürlich denn bei uns im Süden werden für 6-7 Tage hintereinander dann T850hPa von über 20 Grad prognostiziert. Ich frage mich wann wir das im Süden das letzte Mal hatten. Für Dokumentationszwecke und Nachlese der kommenden Generationen hänge ich mal die Prognose für die Bodenseeregion an :-) Interessant auch der Höhenrücken ums Wochenende rum welcher für August (zumindest seit August 1971 bis heute) Rekordwerte erreicht und die 500hPa-Geopotentiallinien an der 6km-Höhenmarke kratzen lässt.
(c) ECMWF, polarwx.com
Für die zweite Augusthälfte hat der Süden definitiv die Arschkarte gezogen.